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Von inklusiver Bildung profitieren Alle / Fotocredits: Jochen Manz
Von inklusiver Bildung profitieren Alle / Fotocredits: Jochen Manz

Pressemitteilung -

Inklusion an Schulen ist die Lösung, nicht das Problem: Aktion Mensch verurteilt die Entwicklung in Deutschland

Bonn (17. August 2023) Das deutsche Bildungssystem steht aktuell vor großen Herausforderungen: Digitalisierung, eklatanter Lehrkräftemangel, sinkendes Bildungsniveau – da bleibt Inklusion auf der Strecke. In jüngsten politischen Diskussionen kam sogar die Idee auf, Inklusion an Schulen, die längst nicht flächendeckend umgesetzt wird, völlig abzuschaffen. Eine fatale Aussage. Denn ein inklusives Schulsystem bietet nicht nur Chancen für alle Beteiligten, sondern auch Lösungen für das Bildungsdilemma in Deutschland.

Durch Inklusion wird eine vielfältige Gesellschaft gelebt

„Eines müssen wir vorab klarstellen: Jedes Kind hat das Recht auf inklusive Bildung, denn Inklusion ist ein Menschenrecht. Bereits seit 2009 gilt in Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention,“ betont Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch. „Das ist gut und richtig so. Denn wenn Inklusion bundesweit von Anfang an in Schulen umgesetzt wird, erleben heranwachsende Generationen, dass es normal ist, verschieden zu sein.“

Alle Kinder profitieren von inklusiver Beschulung

Das sieht auch Sabine Kreutzer so. Die Schulleiterin der inklusiven Marie-Kahle-Gesamtschule in Bonn betont: „Ziel eines inklusiven Bildungssystems ist, Kinder mit und ohne Behinderung in ihrer Persönlichkeits- und Lernentwicklung individuell zu fördern. Davon profitieren alle, denn kein Kind ist wie das andere.“ Weiter meint sie: „Viele Menschen vergessen, dass mehr als 90 Prozent der Behinderungen im Laufe des Lebens erworben werden. Viele Eltern sehen in Inklusion einen vermeintlichen Nachteil. Aber schon morgen könnte ihr eigenes Kind von einem Unfall oder einer Krankheit betroffen sein.“

Nach Stand der aktuellen Entwicklung wird der Anteil an Schüler*innen mit Förderbedarf in den nächsten Jahren weiter steigen. Hinzu kommt ein wachsender Anteil an Schüler*innen mit Migrationshintergrund sowie aus sozial benachteiligten Verhältnissen. Diese Entwicklungen verstärken den Trend einer zunehmend heterogenen Schüler*innenschaft, auf die sich ein zukunftsorientiertes Schulsystem ausrichten muss.

Inklusive Bildung gehört auf politischer Agenda ganz nach oben

„Es ist traurig, dass wir die Diskussion, ob schulische Inklusion umgesetzt wird, im Jahr 2023 überhaupt noch führen müssen“, sagt Christina Marx. „Es zeigt sich, dass nur inklusive Schulkonzepte, die den unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedürfnissen von allen gerecht werden, zukunftsfähig sind.“ Ende August prüft der UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen außerdem zum zweiten Mal wie Deutschland Inklusion im eignen Land umsetzt. Unter anderem wegen des separierenden Schulsystems droht Deutschland in der Staatenprüfung erneut eine Rüge der UN. „Die Politik täte gut daran, das Bildungsthema angesichts des jetzt schon bestehenden Fachkräftemangels zu priorisieren und Voraussetzung zu schaffen, dass Schulen und Lehrer*innen Inklusion erfolgreich umsetzen können“, so Marx. Denn wenn wir heute die gleichberechtigte Teilhabe an Bildung für alle Kinder sicherstellen, investieren wir in unsere Gesellschaft von morgen.

Gerne vermitteln wir ein Interview mit unserer Sprecherin Christina Marx oder den Kontakt zur Marie-Kahle-Gesamtschule aus Bonn.

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Über die Marie-Kahle-Gesamtschule Bonn

Die Marie-Kahle-Gesamtschule in Bonn ist eine Schule für alle, die 2009 gegründet wurde. Hier lernen Kinder mit ganz unterschiedlichen Begabungen, kulturellen Hintergründen und Sprachkenntnissen, persönlichen Eigenheiten und Behinderungen gemeinsam. Für ihre außerordentlichen Leistungen im Bereich schulische Inklusion wurde die Marie-Kahle-Gesamtschule 2019 mit dem Jacob-Muth-Preis ausgezeichnet. Weitere Informationen finden Sie unter: www.aktion-mensch.de/inklusion/bildung/inklusion-beispiele/marie-kahle-gesamtschule

Über die Aktion Mensch

Die Aktion Mensch ist die größte private Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 hat sie mehr als fünf Milliarden Euro an soziale Projekte weitergegeben. Ziel der Aktion Mensch ist, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen zu verbessern und das selbstverständliche Miteinander in der Gesellschaft zu fördern. Mit den Einnahmen aus ihrer Lotterie unterstützt die Aktion Mensch jeden Monat bis zu 1.000 Projekte. Möglich machen dies rund vier Millionen Lotterieteilnehmer*innen. Zu den Mitgliedern gehören: ZDF, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Paritätischer Gesamtverband und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Seit Anfang 2014 ist Rudi Cerne ehrenamtlicher Botschafter der Aktion Mensch www.aktion-mensch.de

DAS WIR GEWINNT

Die Aktion Mensch ist die größte private Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 hat sie mehr als fünf Milliarden Euro an soziale Projekte weitergegeben. Ziel der Aktion Mensch ist, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen zu verbessern und das selbstverständliche Miteinander in der Gesellschaft zu fördern. Mit den Einnahmen aus ihrer Lotterie unterstützt die Aktion Mensch jeden Monat bis zu 1.000 Projekte. Möglich machen dies rund vier Millionen Lotterieteilnehmer. Zu den Mitgliedern gehören: ZDF, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Paritätischer Gesamtverband und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Seit Anfang 2014 ist Rudi Cerne ehrenamtlicher Botschafter der Aktion Mensch.

Aktion Mensch e.V.
Heinemannstr. 36
53175 Bonn
Deutschland