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Anja Keppner ist eine der MHFA-Ersthelfer*innen bei der AV.
Anja Keppner ist eine der MHFA-Ersthelfer*innen bei der AV.

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Erste Hilfe für die Seele – wie das geht und warum sie auch im beruflichen Umfeld wichtig ist

Westerstede - Einen Erste-Hilfe-Kurs, haben wir alle schon mal gemacht. Viele wahrscheinlich zuletzt beim Führerschein. Wenn es um Erste Hilfe für den Körper geht, kennen wir uns also aus – zumindest ein bisschen. Aber was ist mit der Psyche. Braucht die auch erste Hilfe? Manchmal schon. Aber wie erkennt man das? Dafür gibt es sogenannte MHFA-Helfer*innen. MHFA steht für Mental Health First Aid, was auf Deutsch so viel heißt wie Erste Hilfe für die Seele. Nun ist eine seelische Belastung nicht so einfach zu erkennen, wie ein blutender Finger oder ein gebrochenes Bein. Was also tun, wenn man nicht mit Anlauf in ein riesiges Fettnäpfchen springen will? Psychische Erkrankungen sind leider immer noch viel zu oft ein Tabu. Es braucht viele Fingerspitzengefühl und Empathie, wenn man einen möglicherweise Betroffenen ansprechen will. Und genau das trainieren die Teilnehmer*innen, wenn sie einen MHFA-Lehrgang. Weil wir wissen, wie wichtig dieses Thema ist und weil seelische Belastungen sich auch auf die Arbeit auswirken können oder manchmal sogar dort die Ursache begründet liegt, hat die Ammerländer Versicherung einige Kolleg*innen zu MHFA-Helfer*innen ausbilden lassen. Eine von ihnen ist Anja Keppner aus unserem Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Sie erzählt uns im Interview, wie die Ausbildung abläuft und warum sie so wichtig ist.

Anja, du bist eine unserer MHFA-Helfer*innen. Warum ist diese Weiterbildung so wichtig, gerade auch im beruflichen Alltag?

Laut Statistik ist bereits jede vierte Person innerhalb eines Jahres von einer mentalen Störung betroffen. Da ist es sehr wahrscheinlich, dass wir alle eine/n Betroffene/n kennen. Aber die wenigsten wissen, wie man erkennt, dass die Seele einer anderen Person Hilfe braucht und wie man richtig damit umgeht. Dabei kann dieser Kurs helfen.

Wie seid ihr gerade auf diesen Kurs gekommen?

Das MHFA-Programm wurde im Jahr 2000 in Australien entwickelt. MHFA steht für „Mental Health First Aid“, was übersetzt so viel bedeutet wie „Erste Hilfe für Psychische Gesundheit“. Seit ein paar Jahren kann man sich auch hierzulande als MHFA-Helfer*in ausbilden lassen. Uns hat das Konzept überzeugt, darum haben wir uns als AV für dieses Programm entschieden.

Worum geht es denn genau bei diesem Kurs?

Der Kurs ist dazu da, dass man für das Thema „psychische Erkrankungen“ sensibilisiert wird. Er umfasst 12 Stunden und vermittelt grundlegendes Wissen zu unterschiedlichen psychischen Störungen. Die Palette reicht von Depressionen und Angststörungen über Suchtprobleme bis hin zu Psychosen. Anhand von Fallbeispielen haben wir konkrete Erste-Hilfe-Maßnahmen besprochen. Aber auch praktische Übungen gehörten zum Kurs. Ich sollte zum Beispiel ein Interview führen und habe permanent Störgeräusche ins Ohr gespielt bekommen. Da lässt die Konzentration sehr schnell nach und man kann sich besser in jemanden hineinversetzen, der zum Beispiel Stimmen hört.

Was hast du aus dem Kurs mitgenommen?

Ich bin danach keine Psychologin. Aber ich traue mir jetzt eher zu, eine Kollegin oder einen Kollegen anzusprechen, wenn ich eine psychische Erkrankung vermute. Betroffene haben oft Angst, darüber zu reden, weil sie befürchten abgelehnt zu werden. Das sollte nicht sein.

Gibt es etwas, das einen besonderen Eindruck bei dir hinterlassen hat?

Ja, wir haben uns das Video „Der schwarze Hund“ angesehen. Das hat mich schon beeindruckt. Man sieht es Menschen nicht an, wenn sie unter Depressionen leiden.

Was bedeutet es für die Mitarbeitenden, dass es bei der AV jetzt MHFA-Helfer*innen gibt? Wie können diese konkret helfen?

Wir erreichen eine größere Sensibilität für das Thema und stellen den Menschen mehr in den Fokus. Als MHFA-Helfende sind wir ein Stück weit darauf geschult, sensible erste Gespräche zu führen, natürlich ersetzt das aber keine professionelle Hilfe. Wir haben eine Art Baukasten an der Hand aus dem wir z.B. Hilfsangebote empfehlen können. Am Ende liegt es an den Betroffenen selbst, diese Hilfe auch anzunehmen.

Vielen Dank, Anja, für diese Einblicke.

Mehr Informationen zur MHFA-Ausbildung gibt es z.B. hier: https://www.mhfa-ersthelfer.de/de/

Hier geht es zu dem Video, von dem Anja im Interview gesprochen hat:

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