Pressemitteilung -

Verkehrsanwälte zur Unfallstatistik 2014: Raserei ist Risikofaktor Nummer Eins auf deutschen Straßen

Gas geben kann tödlich sein – das zeigt die Unfallstatistik 2014 des Statistischen Bundesamtes erschreckend deutlich: 34,3 Prozent aller Todesopfer und 23,4 Prozent der Schwerverletzten waren im vergangenen Jahr auf Unfälle durch zu hohes Tempo zurückzuführen. Besonders gefährlich sind Landstraßen. Die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des DAV (Deutscher Anwaltverein) e.V. rät Autofahrern deshalb, auch außerorts häufiger den Fuß vom Gas zu nehmen. Falls es dennoch kracht, kann ein Verkehrsanwalt helfen, das Strafmaß gering zu halten.

Weniger Unfälle, mehr Tote und Verletzte

Insgesamt 2,4 Millionen Verkehrsunfälle zählte die Polizei 2014 deutschlandweit, 0,3 Prozent weniger als 2013. Abgenommen hat aber nur die Zahl der Verkehrsunfälle mit Sachschaden (–0,9 Prozent auf 2,1 Millionen), während es mehr Unfälle mit Verletzten oder Todesopfern gab (+3,9 Prozent auf 302.435). Dabei verloren 3.377 Menschen ihr Leben (+1,1 Prozent), 389.535 wurden verletzt (+4,1 Prozent). Dennoch lag die Zahl der Verkehrstoten auf dem zweitniedrigsten Stand seit 1950. Jahrzehntelang war sie gesunken und hatte 2013 mit 3.339 den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung. Das schwärzeste Jahr in der Statistik war 1970 mit über 21.000 Verkehrstoten in Ost und West. Insgesamt kamen 2014 in den 28 EU-Staaten 25.845 Menschen bei Unfällen zu Tode, Deutschland landete auf Platz Acht.

Landstraßen sind am gefährlichsten

Mit 59,8 Prozent kamen die meisten Verkehrsopfer auf Landstraßen ums Leben. Innerorts wurden 29,1 Prozent der Getöteten registriert und auf den Autobahnen 11,1 Prozent. Die meisten Unfälle mit Verletzen ereigneten sich innerhalb von Ortschaften (69,3 Prozent), gefolgt von Landstraßen (24,4 Prozent) und Autobahnen (6,2 Prozent). Dass Unfälle außerorts schlimmere Folgen hatten, begründen Experten vor allem mit den höheren Fahrgeschwindigkeiten. Die häufigste Unfallart innerhalb von Ortschaften war mit 33 Prozent der „Zusammenstoß mit einem anderen Fahrzeug, das einbiegt oder kreuzt“, außerhalb lag das „Abkommen von der Fahrbahn“ an erster Stelle (31,8 Prozent).

Anfänger und Senioren verursachen besonders viele Unfälle

Mehr als zwei Drittel (70,7 Prozent) der unfallbeteiligten Autofahrer im Alter von 18 bis 20 Jahren stufte die Polizei im vergangenen Jahr als Hauptverursacher ein. Mit steigendem Lebensalter sinkt dieser Anteil und erreichte seinen niedrigsten Wert in der Altersgruppe zwischen 45 und 50 Jahren (48,4 Prozent). Danach nimmt der Anteil wieder zu und ist bei den Senioren ab 75 Jahren besonders hoch (74,9 Prozent).

Fast in jedem Bundesland mehr Verunglückte

2014 gab es lediglich in Mecklenburg-Vorpommern weniger Unfalltote und Verletzte als im Vorjahr (–2,2 Prozent). In allen anderen Bundesländern nahm die Zahl der Verunglückten zu. Am höchsten war der Anstieg in Berlin (+6,9 Prozent), Nordrhein-Westfalen (+6,7 Prozent) und Niedersachsen (+ 6,5 Prozent). Die Zahl der Getöteten sank am stärksten im Saarland (–21,6 Prozent) und in Brandenburg (–18,2 Prozent). Prozentual gab es die deutlichste Zunahme in Bremen (+50 Prozent), Hamburg (+46,2 Prozent) und Berlin (+40,5 Prozent). Im Bundesdurchschnitt wurden 2014 bei Unfällen auf deutschen Straßen 42 Personen je 1 Million Einwohner getötet. Weit unter dem Schnitt lagen die Stadtstaaten Berlin (15), Bremen (18) und Hamburg (22), deutlich darüber Sachsen-Anhalt (61), Mecklenburg-Vorpommern (58), Niedersachsen und Brandenburg (jeweils 57) sowie Thüringen (56).

Verkehrsanwälte appellieren an Vernunft der Autofahrer

„Unser Fazit nach dem Sichten der Unfallstatistik 2014 lautet: Wer Gas gibt, kommt allzu oft nicht schneller ans Ziel, sondern gefährdet sich und andere“, sagt Christian Janeczek von der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht. „Jeder Autofahrer – der Führerscheinneuling ebenso wie der alte Hase hinterm Steuer – sollte deswegen seine Geschwindigkeit immer an die jeweilige Situation anpassen. Kommt es doch einmal zum Unfall, sollte man sich unbedingt von einem Verkehrsanwalt beraten lassen, denn die Ursachen sind nicht immer gleich zu erkennen. Ein Anwalt kann den Tathergang genau analysieren und hilft in vielen Fällen, einen Bußgeldbescheid, Punkte in Flensburg oder gar ein Fahrverbot zu vermeiden.“


Verkehrsunfallstatistik 2014 – die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:

  • 2014 gab es deutschlandweit 2,4 Millionen Verkehrsunfälle
  • Insgesamt sank die Zahl gegenüber 2013 um 0,3 Prozent (–0,9 Prozent Unfälle mit Sachschaden, +3,9 Prozent Unfälle mit Verletzten/Todesopfern)
  • 34,3 Prozent aller Todesopfer und 23,4 % der Schwerverletzen waren in 2014 auf Unfälle durch zu hohes Tempo zurückzuführen
  • Nur in Mecklenburg-Vorpommern gab es 2014 weniger Unfalltote/Verletzte als im Vorjahr (–2,2 Prozent), in allen anderen Bundesländern nahm die Zahl der Verunglückten zu
  • Besonders viele Hauptverursacher waren Fahranfänger (18 bis 20 Jahre: 70,7 Prozent) und Senioren (ab 75 Jahre: 74,9 Prozent)
  • Die häufigste Unfallart innerhalb von Ortschaften war mit 33 Prozent der „Zusammenstoß mit einem anderen Fahrzeug, das einbiegt oder kreuzt“
  • Außerhalb der Ortschaften führte das „Abkommen von der Fahrbahn“ zu den meisten Unfällen ( 31,8 Prozent)
  • Prozent der bei Unfällen Getöteten kamen bei Tageslicht ums Leben, 5 Prozent bei Dämmerung und 33 Prozent in der Dunkelheit


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Die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins wurde 1979 gegründet. Ihr gehören über 6.000 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte an. Die Arbeitsgemeinschaft unterstützt ihre Mitglieder in vielerlei Hinsicht: Sie bietet regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen an und informiert ihre Rechtsanwälte zum Beispiel über die neuesten Entwicklungen des Verkehrsrechts – zum Vorteil ihrer Mandanten. Seit mehr als 30 Jahren setzen sich die Verkehrsanwälte in den Gremien des Deutschen Verkehrsgerichtstages in Goslar für die Rechte der Geschädigten ein und nehmen im Verkehrsrechtsauschuss des Deutschen Anwaltvereins zu allen wichtigen Gesetzesvorhaben Stellung. Die Homepage der Arbeitsgemeinschaft www.verkehrsanwaelte.de verdeutlicht die Vorteile des anwaltlichen Rats in Verkehrsrechtsfragen und ermöglicht potentiellen Mandanten eine schnelle und konkrete Anwaltssuche. Gerade Unfallgeschädigten bieten Verkehrsanwälte zahlreiche Möglichkeiten. Die Erfahrung zeigt: Diejenigen, die durch einen Verkehrsanwalt vertreten werden, erzielen regelmäßig einen deutlich höheren Schadenersatz als Geschädigte, die die Regulierung selbst in die Hand nehmen.

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