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Die Woche in Social Media KW 12 I 2018

GRATULIEREN SIE NICHT

Am Sonntag "wählte" die russische Bevölkerung Wladimir Putin in seine nunmehr vierte Amtszeit. Somit wird der 65-jährige Stabschef Russland bis 2024 weiterregieren. Der Kremel spricht von 76 Prozent der Wählerstimmen, die auf den ehemaligen KGB-Offizier entfallen sein sollen. Zahlreiche unabhängige Beobachter kritisieren die Wahl jedoch als nicht frei und zählen mehr als 2.700 Verstöße. 

Wie sehr dieses Thema das Netz beschäftigt, zeigen die Zahlen: Im Zeitraum vom 19.03.2018 bis zum heutigen Tag zählen wir mehr als 600.000 Beiträge. Nur 7 % dieser Beiträge werden durch unser Tool als positiv eingestuft, ganze 49 % hingegen als eindeutig negativ. Eine weitere Auswertung zeigt die Emotionen auf, die im Zusammenhang mit der Wahl im Netz vorherrschen - "verärgert" bis "ängstlich" zeigt sich die Netzgemeinde. Mittelpunkt vieler Diskussionen ist dabei mal wieder eine Episode aus dem Weißen Haus. Trumps Stabschef John Kelly hatte seinem Chef empfohlen: GRATULIEREN SIE NICHT und das wohl auch genauso in Großbuchstaben auf seinem Memo, vor dessen Telefonat mit Putin, hinterlassen. Nun ja, die Geschichte endet, wie sie enden muss: Donald Trump gratuliert Putin wie selbstverständlich und im Social Web braut sich mal wieder ein Sturm zusammen. Anführer der Diskussion und einflussreichster Autor ist diesmal Senator John McCain, der mit seinem Tweet zum Putin Call 3,2 Millionen User erreicht und ein Engagement von 236,8 Tsd. Interaktionen erzeugt. Sogar Stephan King mischt auf Twitter mit und teilt mit seinen 4,7 Millionen Followern die These, dass Trump entweder unter Putins Kontrolle steht oder unglaublich dumm ist. Er beendet seine Überlegung mit der Erkenntnis: "Er ist glaube ich beides". 




Und weil die schönsten Web-Geschichten momentan die amerikanische Politik schreibt, hängt sich die nächste Story dieser Woche an einer Mitarbeiterin des Weißen Hauses auf. Es handelt sich um Sarah Sanders, die aktuelle Pressesprecherin von Donald Trump. Der Schauspieler Jim Carrey, der mittlerweile seit vielen Jahren auch als Maler von sich reden macht, widmet ihr eines seiner neuesten Kunstwerke. Genau genommen malt er ein Portrait von ihr. Der Untertitel, den er seinem Werk gibt, hat es in sich. Aber es bleibt nicht bei Sarah Sanders. Mark Zuckerberg erhitzt Carreys Gemüt und wird direkt zum nächsten Kunstwerk.


#DeleteFacebook 

Es ist ein Skandal, der die gesamte Netzgemeinde beschäftigt: Ein Wissenschaftler der Cambridge University soll sensible Facebook-Daten gesammelt und unrechtmäßig an die Firma Cambridge Analytica weitergegeben haben. Diese wiederum, hat die Daten wohl für den US-Wahlkampf eingesetzt und so Millionen von Wählern in den Vereinigten Staaten per Facebook gezielt mit unerlaubter Wahlwerbung für Trump beeinflusst. Im Verlauf der Social Media Diskussionen, die sich dieser Enthüllung anschließen, entsteht schnell ein Hashtag, der ab Dienstag trendet: #deletefacebook. 

Welch bittersüße Rache es zu sein scheint, dass der einflussreichste Autor, der Whatsapp Gründer Brian Acton ist. Facebook hatte den Messenger Dienst 2014 für stattliche 19 Milliarden Dollar gekauft. Mittlerweile schlägt das Herz des Programmierers Acton für Signal - ein Messengerdienst, der von sich behauptet, die sichere Alternative zu Whatsapp zu sein, und der unter anderem den Whistleblower Edward Snowden als Testimonial nutzt. Der Tweet von Acton ist kurz und knackig und doch könnte die Botschaft deutlicher nicht sein. Sein Tweet erreicht ein Engagement von 35.000 Interaktionen.

Eine deutsche Marke springt am Mittwoch auf den Zug auf und stellt sich selbst eine ungewöhnliche Challenge. Dr. Oetker twittert unter dem Hashtag #deletefacebook, dass sie für (nur) 1.000 Retweets auch genau das tun werden, nämlich die Dr. Oetker Facebook Page löschen. Es dauert nicht wirklich lange und das ungewöhnliche Ziel ist erreicht und noch am gleichen Tag ist die Facebook Seite verschwunden. Wer nun aber meint, die "Trennung" wäre von Dauer, der wird schon gestern eines Besseren belehrt. 

Welt-Downsyndrom-Tag 

Bereits einige Tage vor dem offiziellen Welt-Downsyndrom-Tag verbreitet sich ein ganz besonderes Carpool Karaoke im Netz:

Im Zusammenhang mit den Begriffen Welt Downsyndrom Tag und der englischen Alternative World Down Syndrome Day zählen wir am Donnerstag 20.000 Beiträge im Social Web. Die Mehrheit der User teilt ihre Erfahrungen und herzergreifende Geschichten. Unter ihnen auch zahlreiche Celebrities, so z. B. Steve O., der eigentlich eher durch seine derben Witze und teilweise lebensmüden Stunts (Jackass und The Wild Boys) bekannt ist. Er postet auf seinem Instagram Kanal ein Foto von sich und seinem Neffen Dylan. Seine Fans danken ihm diesen ganz privaten Einblick in sein Leben mit mehr als 150.000 Likes. 



Und weil er so vieles (wie zum Beispiel auch unsere Meinung zum Frühlingsanfang in dieser Woche) so schön zusammenfasst, verabschieden wir uns mit einem Tweet von @Kaffeecup.

Ein schönes Wochenende wünscht ARGUS DATA INSIGHTS.

Was die Sozialen Medien bewegt, lesen Sie an dieser Stelle immer freitags.

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Juliane Gehrke

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