Direkt zum Inhalt springen
Ulrike Ludwig (Pflegedienstleiterin), Ulrike Herkner (Geschäftsführerin Förderverein), Hubertus Freiherr von Erffa (Vorstandsvorsitzender Förderverein), Prof. Dr. Claudia Schmidtke, MdB, Sylvia Heumann (Hospizleiterin)
Ulrike Ludwig (Pflegedienstleiterin), Ulrike Herkner (Geschäftsführerin Förderverein), Hubertus Freiherr von Erffa (Vorstandsvorsitzender Förderverein), Prof. Dr. Claudia Schmidtke, MdB, Sylvia Heumann (Hospizleiterin)

News -

Patientenbeauftragte der Bundesregierung zu Besuch im Kinderhospiz Bärenherz

Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Prof. Dr. Claudia Schmidtke, MdB, war gestern zu Gast bei Bärenherz im Kees’schen Park in Markkleeberg, um sich einen Eindruck von der Arbeit mit lebensverkürzend erkrankten Kindern und ihren Familien im einzigen stationären Kinderhospiz in Sachsen zu machen. Für sie war es der erste Besuch eines Kinderhospizes.

Empfangen wurde Prof. Dr. Schmidtke vom Verein Kinderhospiz Bärenherz Leipzig e.V., vertreten durch Hubertus Freiherr von Erffa (Vorstandsvorsitzender) und Ulrike Herkner (Geschäftsführerin), sowie der Hospizleiterin Sylvia Heumann und der Pflegedienstleiterin Ulrike Ludwig. Nach einer Besichtigung der Räumlichkeiten folgte ein gemeinsames Gespräch, in dem es unter anderem um die ärztliche Versorgung in Kinderhospizen und die Finanzierung der Trauerbegleitung von Familien – insbesondere nach dem Versterben des Kindes ging. Derzeit müssen beiden Leistungen vollständig von Spendengeldern abgedeckt werden.

Prof. Dr. Schmidtke signalisierte, die Anliegen in ihre zukünftigen Besprechungen einfließen zu lassen. „Hospizarbeit mit Kindern, deren Lebenszeit begrenzt ist, und ihren Familien gehört zu den ganz wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben. Tod und Sterben dürfen nicht abgeschoben werden. Nicht in uns selbst und nicht in unserer Gesellschaft. Beides gehört zum Leben dazu. Ohne die vielen ehrenamtlich tätigen Menschen würde Hospizarbeit nicht funktionieren. Ich möchte daher – gerade in meiner Funktion als Patientenbeauftragte der Bundesregierung – allen Beteiligten danken: Das sind natürlich neben den Ehrenamtlern auch diejenigen, die diese koordinieren oder in anderer Weise hauptamtlich in oder für Hospize tätig sind“, so Prof. Dr. Schmidtke beim Besuch des Kinderhospizes Bärenherz.

„Ausgangspunkt des Treffens war unser Bedürfnis nach einer allumfassenden Beratung von betroffenen Familien zu palliativen Angeboten. Wir freuen uns sehr, dass wir bei Frau Prof. Dr. Schmidtke auf Verständnis und enorme Fachlichkeit getroffenen sind und danken ihr für den offenen und positiven Austausch“, sagt Sylvia Heumann, Leiterin des Kinderhospizes Bärenherz. „Im Zusammentreffen durften wir erleben, dass sie sich sehr eingehend mit den Herausforderungen der Kinderhospizarbeit befasst hat. Ihr ernsthaftes Interesse an der Weiterentwicklung dieser komplexen Themen stimmen uns sehr optimistisch.“

Im Dialog nach dem Rundgang durch das Hospiz sicherte die Patientenbeauftragte ihre positive Begleitung zu: „Ich bin beeindruckt davon, wie umfassend hier im Kinderhospiz Bärenherz für betroffene Familien gesorgt wird, damit diese sich erholen können. Hier gibt es noch einiges zu tun, denn oft wissen betroffene Familien nicht, dass sie einen Anspruch auf 28 Tage pro Jahr für Auszeiten in einem Kinderhospiz haben. Das müssen wir ändern.“

Das Kinderhospiz Bärenherz ist eine Herberge, die Familien mit einem unheilbar erkrankten Kind Entlastung bietet und ihnen Geborgenheit schenkt. Die Kinder erhalten qualifizierte Pflege und liebevolle Betreuung. Die betroffenen Familien erfahren Begleitung und Trost – von der Diagnose bis hin zum Tod des geliebten Kindes und darüber hinaus. Ausgebildete Mitarbeiter sind für das erkrankte Kind, die Eltern und die Geschwister da. Es geht um Lebensqualität an jedem einzelnen Tag. Für diese wichtige Arbeit ist Bärenherz auf Spenden angewiesen.

Die laufenden Kosten des Kinderhospizes werden zu knapp über der Hälfte von den Kranken- und Pflegekassen erstattet. Psychosoziale Angebote für die Angehörigen werden nur zu einem geringen Teil durch die Kassen finanziert. Staatlichen Zuschüsse gibt es nicht. Das bedeutet, dass Bärenherz ohne Zuwendungen nicht im notwendigen Umfang für betroffene Familien sorgen und sie auf ihrem schweren Weg begleiten könnte.

Der Verein Kinderhospiz Bärenherz Leipzig e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Betrieb des gleichnamigen stationären Kinderhospizes über die eingeworbenen Mittel finanziell sicherzustellen. Informationen gibt es unter www.baerenherz-leipzig.de und bei Facebook unter „KinderhospizBaerenherzLeipzig“.

Themen

Kinderhospiz Bärenherz Leipzig

In Deutschland leben ca. 50.000 Kinder und Jugendliche mit einer lebensverkürzenden Erkrankung. Das Kinderhospiz Bärenherz Leipzig ist das einzige stationäre Kinderhospiz in Sachsen. Bärenherz begleitet Familien mit schwerstkranken Kindern ab dem Moment der Krankheitsdiagnose bis zum Tod der Kinder und darüber hinaus. Mit über 80 Mitarbeitenden vor allem im pflegerischen, psychosozialen und therapeutischen Bereich wird hier rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr die Betreuung, Förderung und Begleitung der Kinder und Familien gewährleistet. Dabei werden die Kosten für Pflege, Unterkunft, Versorgung und psychosoziale Therapien nur zu einem Teil und nur bis zum Tod des Kindes von den Krankenkassen gedeckt. Staatliche Zuschüsse erhält das Kinderhospiz nicht. Bärenherz ist dringend auf Spenden angewiesen.

Kinderhospiz Bärenherz Leipzig
Kees'scher Park 3
04416 Markkleeberg
Deutschland