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Press release -

Transparenz ja – staatliche Kennzeichnung in der Gastronomie nein

Verbändeallianz warnt vor Ausweitung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes auf die Außer-Haus-Verpflegung

Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesverbands der Systemgastronomie e.V. (BdS), des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands e.V. (DEHOGA Bundesverband), des Deutschen Tiefkühlinstituts e.V. (dti) und des GROSSHANDELSVERBAND FOODSERVICE e.V. (GVF).

Eine diskutierte Ausweitung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes (TierHaltKennzG) auf Gastronomie, Außer-Haus-Verpflegung sowie auf verarbeitete Produkte stößt bei Vertretern verschiedener Branchen auf deutlichen Widerstand. In einem gemeinsamen Positionspapier sprechen sich der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS), der DEHOGA Bundesverband, das Deutsche Tiefkühlinstitut (dti) sowie der GROSSHANDELSVERBAND FOODSERVICE (GVF) entschieden gegen die Pläne aus.

„Wir befürworten grundsätzlich mehr Transparenz im Sinne des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes – insbesondere dort, wo ein klarer Bedarf besteht und eine Kennzeichnung sinnvoll ist. Für den Außer-Haus-Markt trifft dies jedoch überwiegend nicht zu. Wir lehnen daher die geplante Ausweitung der Kennzeichnungspflicht auf diesen Bereich ab“, heißt es in dem Positionspapier. Die Verbände sehen darin vor allem eine neue, unnötige Bürokratiebelastung, Wettbewerbsnachteile für kleine und mittelständische Betriebe sowie die Gefahr, dass deutsche Schweinefleischproduzenten durch verstärkte Nutzung von Importware geschwächt werden.

Hintergrund

Ab 1. März 2026 gilt für frisches, unverarbeitetes Schweinefleisch aus deutscher Mast eine verpflichtende Haltungskennzeichnung im Lebensmitteleinzelhandel, Online-Handel oder in Metzgereien. Die Politik prüft derzeit, die Kennzeichnungspflicht auch auf die Gastronomie bzw. Außer-Haus-Verpflegung auszuweiten. Die Verbände warnen vor massiven Folgen für die Branche, sollte diese Ausweitung kommen.

Vier zentrale Kritikpunkte der Branche

1. Bürokratische Überforderung:
Restaurants und Imbisse müssten jede Veränderung in der Lieferkette dokumentieren und Speisekarten ständig anpassen – etwa, wenn Fleisch aus verschiedenen Herkunftsländern oder Haltungsformen verwendet wird. Fehlerhafte Angaben könnten rechtliche Folgen haben.

2. Wettbewerbsnachteil für regionale Erzeuger:
Importware aus anderen EU-Staaten wäre von der Kennzeichnungspflicht nicht betroffen. Gastronomen könnten deshalb gezwungen sein, auf günstigeres Fleisch ohne Kennzeichnung auszuweichen – zulasten heimischer Produzenten.

3. Gefahr für kleine und mittelständische Betriebe:
Viele kleine und mittelständische Unternehmen verfügen weder über Personal noch Ressourcen, um zusätzliche Dokumentationspflichten umzusetzen. Die Folge: Angebotskürzungen oder Geschäftsaufgaben.

4. Geringes Verbraucherinteresse:
Die Erfahrungswerte der Gastronomie-Branche zeigen, dass die Tierhaltungskennzeichnung beim Restaurantbesuch für die meisten Gäste keine große Rolle spielt. Die meisten Betriebe sind in Brancheninitiativen für Tierwohl engagiert und informieren zudem freiwillig über Herkunft und Haltung – ganz ohne gesetzliche Vorgabe.

Appell an die Politik

Die Gastronomie, der Lebensmittelgroßhandel und die Lieferanten der Tiefkühlwirtschaft fordern die Bundesregierung auf, von einer Ausweitung der Kennzeichnungspflicht auf die Gastronomie, Außer-Haus-Verpflegung und auf verarbeitete Produkte abzusehen. „Die Maßnahme würde enorme Bürokratie schaffen, ohne einen spürbaren Mehrwert für Gäste oder Tierwohl zu liefern“, heißt es im Positionspapier.

Über die Verbändeallianz

Die gemeinsame Position vertreten der Bundesverband der Systemgastronomie e.V. (BdS), der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA Bundesverband), das Deutsche Tiefkühlinstitut e.V. (dti) und der GROSSHANDELSVERBAND FOODSERVICE e.V. (GVF). Zusammen repräsentieren sie zehntausende gastronomische Betriebe und Zulieferer in Deutschland.

Das gemeinsame Positionspapier finden Sie hier zum Download.

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Über den Bundesverband der Systemgastronomie e. V. (BdS):

Der Bundesverband der Systemgastronomie e.V. (BdS) ist als Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband die umfassende Branchenvertretung der Systemgastronomie Deutschlands. Der BdS vereint die relevanten Player der Systemgastronomie, zu denen unter anderem die Marken Autogrill, Burger King, KFC, McDonald’s, NORDSEE, Pizza Hut, Starbucks, L´Osteria aber auch neuere Konzepte wie beispielsweise PURiNO, THE ASH oder ABACCO's zählen. Die BdS-Mitgliedsmarken beschäftigen rund 120.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie über 2000 Menschen in Ausbildung in nahezu 3000 Standorten. Jeder dritte Euro, der in der Gastronomie in Deutschland ausgegeben wird, wird in den Restaurants der Systemgastronomie ausgegeben. Der BdS bekennt sich zur 100-prozentigen Tarifbindung seiner Mitgliedsrestaurants und versteht sich als Wertegemeinschaft mit großem Integrationswillen und großer Integrationskraft. Die Werte sind in der Charta der Systemgastronomie verankert.

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