Direkt zum Inhalt springen
Gruppe von Menschen beim Berliner CSD 2024 mit Banner „Menschenrechte statt rechte Menschen“ vor einer Bühne mit Pride-Slogan
Foto: Brigitte Dummer

Pressemitteilung -

Bundestagsvizepräsident*innen Ortleb und Nouripour eröffnen Berliner CSD 2025

Der Berliner CSD wird in diesem Jahr von zwei Bundestagsvizepräsident*innen eröffnet: Josephine Ortleb (SPD) und Omid Nouripour (Bündnis 90/Die Grünen) haben ihre Teilnahme an der offiziellen Eröffnung am 26. Juli 2025 um 11:30 Uhr zugesagt – ein starkes Zeichen demokratischer Solidarität in einer Zeit wachsender Unsicherheit für queere Menschen.

Am vergangenen Wochenende gerieten zwei queere Bars in Berlin ins Visier von Angriffen, und nur wenige Tage später wurde in Neukölln ein schwules Paar körperlich attackiert. Viele Menschen in der Community erleben derzeit eine Atmosphäre der Verunsicherung und zunehmenden gesellschaftlichen Rückschritte – nicht nur im Alltag, sondern auch in der politischen Sprache.

„In solchen Zeiten braucht es klare Rückendeckung, insbesondere von unseren Verfassungsorganen“, erklären Thomas Hoffmann und Marcel Voges, Vorstandsmitglieder des Berliner CSD e. V. „Die Teilnahme von zwei Bundestagsvizepräsident*innen ist für uns ein Signal: Wir werden gesehen. Wir werden geschützt. Und die Vizepräsident*innen verstecken sich nicht hinter einem abstrakten Neutralitätsbegriff.“

Bundestagsvizepräsidentin Josephine Ortleb betont:

„Wir erleben, wie queere Menschen zunehmend ins Visier rechter Hetze geraten – in Wahlprogrammen, in politischen Debatten, auf der Straße. Das dürfen wir nicht hinnehmen. Der Berliner CSD erinnert uns daran, dass Gleichberechtigung kein Selbstläufer ist. Er ist ein Raum der Sichtbarkeit und der Solidarität. Als Bundestagsvizepräsidentin stehe ich an der Seite der queeren Community – laut, klar und entschlossen gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit.“

Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour erklärt:

„Als Vizepräsident des Deutschen Bundestages ist mir wichtig, deutlich zu machen: CSDs sind gelebte Demokratie. Der Einsatz für Grundrechte ist keine Frage von Neutralität, sondern ein Auftrag für alle Demokratinnen und Demokraten. LSBTTIQ+ brauchen europaweit Solidarität – gerade in diesen Zeiten. Ich freue mich, bei der Eröffnung des Berliner CSDs dabei zu sein.“

In der queeren Community wird die Debatte um die Sichtbarkeit der Regenbogenflagge am Bundestag und die abgesagte Teilnahme der Bundestagsverwaltung am CSD mit großem Unverständnis verfolgt. Gerade in Zeiten von Gewalt, Hass und Verunsicherung ist es wichtig, dass auch andere politische Repräsentant*innen – einschließlich der Bundesregierung – nicht nur sachlich, sondern empathisch und unterstützend reagieren.

Es geht dabei nicht um Parteipolitik, sondern um die unverzichtbaren Säulen einer demokratischen Gesellschaft, die auf Respekt, Vielfalt und Teilhabe beruhen – Werte, die es in Zeiten von Spaltung und Gewalt besonders zu verteidigen gilt.

Inzwischen erreichen den Berliner CSD e. V. zahlreiche Berichte von CSD-Vereinen aus anderen Regionen, dass CSDs nur noch unter erheblicher Angst vor Drohungen und Gewalt stattfinden können. Das ist ein Zustand, den die Bundesregierung nicht hinnehmen darf. Wir appellieren an die Bundesregierung, sich ein umfassendes Bild von der tatsächlichen Situation der CSDs vor Ort zu machen.

Dann wird auch deutlich, dass unsere Anliegen nicht mit einem Zirkuszelt vergleichbar sind.

Der Berliner CSD steht in diesem Jahr unter dem Motto „Nie wieder still“ – ein Aufruf, sich sichtbar, solidarisch und demokratisch gegen Queerfeindlichkeit, Hass und Ausgrenzung zu stellen.

Bei der Verkündung der Eröffnungsredner*innen handelt es sich um einen Zwischenstand. Der Berliner CSD e. V. hat weitere bekannte Persönlichkeiten angefragt.

Kategorien

Regionen

Kontakt

  • Brigitte_Dummer00023-980x653.jpg
    Lizenz:
    Nutzung in Medien
    Dateiformat:
    .jpg
    Dateigröße:
    980 x 653, 141 KB
    Download