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Vier Mitglieder des CSD Berlin Pride-Teams posieren vor einem Bildschirm mit dem Motto „Nie wieder still“ und einem Banner.
Von Links nach Rechts: Thomas Hoffmann (Vorstand Berliner CSD e. V.), Steffi Irmen (“Die Amme”, Künstlerin), Monique King (Beirätin Vorstand Berliner CSD e. V.), Marcel Voges (Vorstand Berliner CSD e. V.). Foto: Brigitte Dummer

Pressemitteilung -

Informationen des Berliner CSD e.V. nach der Pressekonferenz

Berliner CSD erwartet am 26. Juli wieder Hunderttausende

Unter dem Motto „Nie wieder still!“ gehen am 26. Juli 2025 Hunderttausende Menschen beim 47. Berliner CSD | Berlin Pride für Vielfalt und Menschenrechte auf die Straße. Die Demonstration startet um 12 Uhr in der Leipziger Straße, die große Abschlusskundgebung findet am Brandenburger Tor statt.

Route & Neuerungen

80 Fahrzeuge und rund 100 Fußgruppen nehmen in diesem Jahr an der Demonstration teil. Die Abschlusskundgebung beginnt ab 13 Uhr mit Musik, Reden und künstlerischen Beiträgen am Brandenburger Tor.

Forderungen 2025 des Berliner CSD e. V.

Die queere Community steht 2025 unter erheblichem Druck. Queere Clubs geraten in finanzielle Schieflage, queere Bars werden immer öfter angegriffen und der Rückhalt aus der Politik nimmt ab. Es braucht jetzt eine gemeinsame Kraftanstrengung aller demokratischen Kräfte, um queere Strukturen und Schutzräume in Berlin zu sichern. Der Berliner CSD e. V. fordert deshalb unter anderem:

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Einen Rettungsschirm für queere Community- und Beratungsstrukturen
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Die Aufnahme queerer Menschen ins Grundgesetz
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Konkrete Maßnahmen gegen Hasskriminalität

Marcel Voges, Vorstandsmitglied des Berliner CSD e. V. erklärt dazu:
„Der Berliner CSD steht für Vielfalt, Demokratie und Zusammenhalt. Queere Menschen, Freund*innen und Unterstützer*innen zeigen, dass Vielfalt uns stark macht. Auch in herausfordernden Zeiten bleibt der Berliner CSD ein Ort voller Hoffnung, Spaß, Gemeinschaftsgefühl und Protest.“

Duolingo als Hauptsponsor – „Jetzt erst recht“

Die Sprachlern-App Duolingo ist 2025 Hauptsponsor des Berliner CSD – ein klares Zeichen für queere Sichtbarkeit und internationale Solidarität. Nachdem bekannt wurde, dass der Berliner CSD e. V. finanziell unter Druck steht, hat Duolingo dem Trägerverein kurzfristig finanzielle Unterstützung zugesagt.

Dazu erklärt Markus Krätzschmar, Marketing Director Deutschland von Duolingo:
„In einer Zeit, in der sich viele Unternehmen – insbesondere aus den USA – von der Unterstützung der CSDs zurückziehen, sehen wir es als besonders wichtig an, Haltung zu zeigen und uns klar zu positionieren. Für uns war es daher selbstverständlich, kurzfristig, nach dem Motto „Jetzt erst Recht“ als Hauptsponsor des Berliner CSD einzuspringen und ein sichtbares Zeichen für Vielfalt, Akzeptanz und queere Sichtbarkeit zu setzen. Für Duolingo ist Vielfalt kein Trend, sondern ein gelebter Wert, der tief in unserer DNA und in unseren Sprachkursen mit Charakteren unterschiedlicher Herkunft, Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung verankert ist. Wir sind davon überzeugt, dass Sprache Menschen verbindet und Barrieren abbaut. Deshalb ist es uns ein zentrales Anliegen, queere Stimmen zu stärken und zu einer Gesellschaft beizutragen, in der Akzeptanz und Verständnis die Grundlage des Miteinanders bilden.”

Weitere Infos, warum sich Duolingo in diesem Jahr engagiert, im Blogbeitrag: https://csd-berlin.de/aktuelles/jetzt-erst-recht-warum-duolingo-den-berliner-csd-unterstuetzt

Zahlen, Fakten, Wissenswertes zum CSD in Berlin:

Eröffnung

Der 47. CSD Berlin | Berlin Pride wird am 26. Juli 2025 um 11:30 Uhr vom Vorstand des Berlin CSD e. V. und von zwei Bundestagsvizepräsident:innen eröffnet: Josephine Ortleb (SPD) und Omid Nouripour (Bündnis 90/Die Grünen) haben ihre Teilnahme an der offiziellen Eröffnung zugesagt. Ebenfalls wird die ehemalige Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (DIE LINKE) dabei sein – ein starkes Zeichen demokratischer Solidarität in einer Zeit wachsender Unsicherheit für queere Menschen. Die Eröffnungsrede findet traditionell auf dem Vereins-Truck mit der Nummer Eins statt. Neben den vorgenannten Redner:innen sind der Vorstand des Berliner CSD e. V. sowie Cansel Kiziltepe (Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung) mit einem kurzen Redebeitrag vorgesehen.

Strecke, Route, Flächenerweiterung Abschlusskundgebung

Am 26. Juli 2025 zieht die Demonstration ab 12:00 Uhr von der Leipziger Straße durch Mitte zum Bundesrat, weiter in Richtung Schöneberg und Nollendorfplatz. Wie bereits im letzten Jahr biegt die Demo erst an der Urania ab.

„Dieses Konzept hat den Hotspot am Nollendorfplatz im vergangenen Jahr deutlich entlastet und so für mehr Sicherheit für alle Beteiligten und Anwohner*innen gesorgt“, erklärt Thomas Hoffmann, Vorstandsmitglied des Berliner CSD e. V.

Ab Höhe der Nordischen Botschaften teilt sich der Zug in gerade und ungerade Wagen auf beide Fahrbahnseiten auf. Von hier fahren die Wagen in Richtung Siegessäule, die gleichzeitig den Endpunkt der Demonstration bildet.

Gegen 15:30 Uhr erreichen die ersten Fahrzeuge den Endpunkt an der Siegessäule. Ab dort geht man zu Fuß über die Abschlusskundgebung zum Brandenburger Tor, wo ein umfassendes Bühnenprogramm stattfindet.

Neu in diesem Jahr ist, dass einige Trucks unserer Partner*innen und von Community-Vereinen bis zur Yitzhak-Rabin-Straße weiterfahren.

„Der Demozug wird aus 80 Trucks und rund 100 Fußgruppen bestehen. Die Gesamtlänge der Strecke beträgt 7,6 Kilometer. Auch in diesem Jahr werden Hunderttausende Besuchende erwartet. Ein besonderer Dank geht an unsere Inklusionspartner Pfizer, Mastercard, Mercedes Benz und den Potsdamer Platz, die uns bei der Finanzierung unserer barrierearmen Maßnahmen unterstützten. Dazu gehören zwei Rollipodeste, Gebärdendollmetscher:innen und barrierearme Toiletten“, erklärt Thomas Hoffmann, Vorstand Berliner CSD e.V.

Die Wagenreihung des 47. Berlin Pride kann auf der Webseite nachgelesen werden unter https://csd-berlin.de/demo-route-2025.

Kampagne & Forderungen

Auch 2025 bleibt der Berliner CSD eine politische Demonstration, keine Parade. Unter dem Motto „Nie wieder still!“ machen wir laut und sichtbar, dass queeres Leben heute verstärkt, gefährdet, verdrängt und angegriffen wird – in Berlin, Deutschland und global. Die aktuellen politischen Entwicklungen, nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland, machen das mehr als deutlich.

Mit dem diesjährigen Motto “Nie wieder still!” bildet der Berliner CSD e. V. einen Schutzschild für die queere Community. Dazu Vorstandsmitglied Marcel Voges: „Queere Menschen existieren und entgegen aller Behauptungen ist die queere Community immer stärkeren Anfeindungen ausgesetzt. Queere Bars werden inzwischen häufiger angegriffen, der Hass im Internet nimmt zu und erkämpfte Rechte werden häufiger in Frage gestellt. Wir zeigen mit unserem Motto, dass wir immer laut, bunt und sichtbar bleiben werden.“

Der Berliner CSD e. V. fordert in Anbetracht der Herausforderungen die Berliner Landesregierung auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um die queere Infrastruktur der Stadt zu sichern und dauerhaft zu stärken. Die Regenbogenhauptstadt muss gestärkt werden.

Kernforderungen

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Erhalt unserer Community- und Beratungsstrukturen: Die Community- und Beratungsstrukturen sind stark gefährdet. Wir fordern von der Berliner Landesregierung ein sofortiges Handeln und die Einrichtung eines Rettungsschirms für queere Räume.
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Aufnahme queerer Menschen ins Grundgesetz: Die Berliner Landesregierung hat die Bundesratsinitiative zur Erweiterung von Artikel 3 Grundgesetz fast zwei Jahre nach ihrem Versprechen endlich auf den Weg gebracht. Jetzt muss die Landesregierung intensiv um die Unterstützung der anderen CDU-geführten Bundesländer werben. Queere Menschen dürfen nicht länger auf ihre Verfassungsanerkennung warten.
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Wirksamer Kampf gegen Hasskriminalität: Die Regenbogenhauptstadt muss wieder zum Schutzraum für queere Menschen werden.

In diesem Jahr hat sich das Forum des Berliner CSD auf einige wenige Kernforderungen konzentriert, die für die gesamte queere Community von größter Wichtigkeit sind. Daneben gibt es noch viele weitere ebenfalls sehr wichtige Forderungen, die in unserem Forderungskatalog abgebildet sind.

Alle Infos zur Kampagne und Forderungen hier: https://csd-berlin.de/kampagne

Politik & Sicherheit der Community

Besonders der Kampf gegen Hasskriminalität ist eine der Forderungen, die in diesen Zeiten wichtiger denn je ist. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit häufen sich Meldungen von Übergriffen auf queere Menschen und Angriffe auf queere Veranstaltungen oder Einrichtungen. Erst Ende Juni wurden in Berlin, der selbst ernannten Regenbogenhauptstadt, zwei queere Bars angegriffen.

“Unsere Regenbogenhauptstadt ist in akuter Gefahr. Wir stecken in einer queerpolitischen Krise. Daher ist die Entscheidung der Bundestagsverwaltung, sich mit Verweis auf die politische Ausrichtung des CSD zurückzuziehen, nicht nachvollziehbar. Der Berliner CSD war immer politisch. Eine Teilnahme steht allen offen, die sich für Menschenrechte, Vielfalt und queere Sichtbarkeit einsetzen möchten. Sich ausgerechnet in einer Zeit zunehmender queerfeindlicher Angriffe zurückzuziehen, sendet ein bedauerliches und entmutigendes Signal. Das oft bemühte Neutralitätsargument überzeugt uns nicht und wirkt vorgeschoben – vielmehr entsteht der Eindruck, dass hier nicht Neutralität gewahrt, sondern queere Sichtbarkeit gezielt vermieden werden soll“, betont Vorstandsmitglied Marcel Voges.

Dazu Thomas Hoffmann, Vorstandsmitglied des Berliner CSD e. V.: „Wir CSD-Organisator*innen und Ak­ti­vis­t*in­nen sind aktuell sehr angespannt. Wir sind im Austausch mit anderen CSD-Vereinen. Jede Woche gibt es eine andere Bedrohung. Jede Woche mobilisieren Rechtsextreme zu CSDs. Jede Woche gibt es entweder Angriffe auf Bars oder auf queere Menschen in Berlin. In so einer Situation brauchen wir die Unterstützung und Rückendeckung von den politischen Ent­schei­dungs­trä­ge­r*in­nen und keine Herabwürdigung. Die Regenbogenflagge mag für viele nur ein Symbol sein. Uns aber in dieser Situation, in der wir aktiv angegriffen werden, dieses Symbol zu entziehen, ist ein klares politisches Signal, dass sich staatliche Institutionen wegducken und uns im Stich lassen. Das ruft bei vielen Menschen in unserem Land erhebliche Unsicherheit hervor.“

Der Berliner CSD ist eine politische Demonstration und als solche ist die Berliner Polizei für die Sicherheit zuständig. Um die Sicherheit der Community und auch der Teilnehmenden aus aller Welt zu gewährleisten, steht der Vorstand des Berliner CSD e. V. im regelmäßigen und vertrauensvollen Austausch mit den Behörden. Die Berliner Polizei nimmt die Bedrohungslage aller Teilnehmenden des Berliner CSDs sehr ernst.

Der Berliner CSD e. V. wird antisemitische, rassistische, antimuslimische oder andere menschenverachtende Äußerungen und Aktivitäten während der Demonstration, auf der Hauptbühne und den Trucks nicht dulden. Bei Übergriffen ist die Polizei aufgefordert, entschieden zu handeln. Alle Truckbetreiber:innen und Entscheidungsträger:innen des Berliner CSD sind angehalten, sicherzustellen, dass strafrechtlich relevante Vorfälle der Polizei gemeldet werden.

Nachhaltigkeit

Der Berliner CSD e. V. hat im letzten Jahr erstmals eine gemeinsame Kampagne mit wirBERLIN entwickelt, um die Demonstration und Abschlusskundgebung umweltfreundlicher zu gestalten und das Müllaufkommen zu reduzieren. Diese Partnerschaft wird in diesem Jahr fortgesetzt.

“Im letzten Jahr konnten wir die Belastung für die Umwelt dank der Kampagne deutlich reduzieren. Alle haben gemeinsam daran arbeiten, die negativen Umweltauswirkungen so gering wie möglich zu halten. Denn beides ist wichtig: Der Schutz und die Rechte der queeren Community genauso wie der Schutz unserer Umwelt”, erklärt Thomas Hoffmann, Vorstandsmitglied des Berliner CSD e. V.

So wird es auch in diesem Jahr im nördlichen Lindenrondell am Brandenburger Tor einen Umweltbereich geben. Dazu Anne Sebald, Geschäftsführerin der gemeinnützigen Initiative wirBERLIN gGmbH: „Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt im Jahr 2024 freuen wir uns, dass wir auch 2025 die Kooperation zwischen wirBERLIN und dem CSD Berlin fortführen. Gemeinsam entwickeln wir seit Sommer 2023 konkrete Maßnahmen, um die Umweltbelastung während der Demonstration zu reduzieren – von der Sensibilisierung der Besucher:innen über die Wagenbetreibenden bis hin zu den Händler:innen und weiteren Akteur:innen. Die weiteren Details und Umsetzungspläne für unser Nachhaltigkeitskonzept 2025 geben wir in Kürze bekannt. Unser Projekt wird im Rahmen der Kampagne #MITTEMACHTSAUBER des Bezirksamts Mitte gefördert.“

Am Tag nach der Demonstration, am 27. Juli, findet von 14 bis 17 Uhr außerdem ein After-CSD-Cleanup statt. Alle Engagierten sind aufgerufen, gemeinsam den übrig gebliebenen Müll zu beseitigen. Weitere Informationen auf unserer Webseite https://csd-berlin.de/nachhaltigkeit und auf der Webseite von wirBerlin https://wir-berlin.org/csd/

Programmhighlights Hauptbühne und Moderator:innen der Abschlusskundgebung

Auf der Bühne wird eine vielfältige Abschlusskundgebung stattfinden – mit Redebeiträgen sowie künstlerischen und musikalischen Acts. Das Programm startet bereits um 13 Uhr und endet gegen Mitternacht.

Moderation Kinderprogramm, 13:00-17:00 Uhr: Daphne de Baakel

Moderation des Hauptprogramms ab 17:00 Uhr
Ricarda Hofmann (Podcasterin, Comedy-Autorin, Busenfreundin Podcast)
Brix Schaumburg (Schauspieler, Sänger, Trans*-Aktivist, Autor)

Musikalische Highlights sind unter anderem:
D-Dur Dykes* (größter FLINTA* Chor Europas)
LIEBE IST ALLES (präsentiert vom Theater des Westens)
NESS
(https://www.instagram.com/reel/DKnVPifM6LO/)
Alle Farben (DJ und Musikproduzent)

„Bei der Programmgestaltung und der Auswahl der Moderator:innen haben wir besonders darauf geachtet, dass diese zu unserem Motto passen und auch auf unsere Kernforderungen einzahlen. Wir sind stolz, dass wir diese Herausforderung gemeistert haben und solch großartige Vertreter:innen gewinnen konnten“, erklärt Monique King, Sonderbevollmächtigte des Vorstands „Beirätin” für lesbische Sichtbarkeit und Lead Bühne

Soul of Stonewall Awards 2025

Neu in diesem Jahr: Der Soul of Stonewall Award wird nur an eine Organisation/Initiative vergeben. Durch die Fokussierung auf eine:n Preisträger:in verspricht sich der Berliner CSD e. V. eine größere Reichweite und stärkere Wirkung.

In diesem Jahr wird die Kampagne “Nie wieder leise” von Woman Life Freedom ausgezeichnet.

Die Initiative „Nie wieder leise“ überzeugt durch einen klaren politischen Anspruch und eine engagierte Praxis. Ihr Ziel ist es, marginalisierte Stimmen hörbar zu machen – in einer Zeit, in der viele Menschen erneut Bedrohung, Diskriminierung und Ausgrenzung erfahren.

Was ihre Arbeit so besonders macht:

Sie bricht bewusst das Schweigen. Die Initiative richtet sich gegen das gesellschaftliche Verstummen angesichts von Rassismus, Antisemitismus, Queerfeindlichkeit, Frauenhass und anderen Formen der Menschenfeindlichkeit. Statt wegzuschauen, fordert sie eine klare Haltung.

Sie schafft Räume für Stimmen, die sonst überhört werden. Durch Lesungen, Diskussionsformate und öffentliche Aktionen kommen Betroffene selbst zu Wort. Ihre Perspektiven stehen im Mittelpunkt – nicht über sie wird gesprochen, sondern mit ihnen.

Sie ruft zur Solidarität auf. „Nie wieder leise“ lädt dazu ein, sich aktiv an die Seite von Betroffenen zu stellen. Zuhören, gemeinsam auftreten, sichtbar sein – das ist ihr politischer
Anspruch.

Sie erinnert daran, dass Schweigen nie neutral ist. Gerade in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Spaltung braucht es Initiativen, die Haltung zeigen. „Nie wieder leise“ macht Mut, laut zu sein und Haltung zu zeigen, wenn es am meisten zählt. Diese Arbeit passt inhaltlich und politisch perfekt zu unserem diesjährigen Motto „Nie wieder still“.

Mit dem Soul of Stonewall Award 2025 wollen wir „Nie wieder leise“ sichtbar unterstützen, ihren Einsatz würdigen und ein Zeichen setzen für gelebte Solidarität.

4. Pride Month Berlin

Bereits zum vierten Mal ruft der Berliner CSD e. V. den Pride Month Berlin, kurz PMB, aus. Noch bis zum 27. Juli wird die Hauptstadt Schauplatz eines vielfältigen, politischen und vor allem queeren Veranstaltungsmonats sein.

„Warum es den Pride Month Berlin als sichtbaren Zeitraum braucht, zeigen die Entwicklungen der letzten Monate. Die rechtsextreme und queerfeindliche Partei #noAfD holte bei der letzten Bundestagswahl mehr als 20 Prozent der Stimmen. Die Finanzierung queerer Projekte wurde bereits stark beschnitten und es drohen weitere Kürzungen. Dem hart erkämpften Selbstbestimmungsgesetz droht eine ‚Evaluierung‘ unter vorurteilsbehafteten Vorzeichen. Und die Bundestagspräsidentin, Julia Klöckner (CDU), bricht politisches Tabus und untersagt der Bundestagsverwaltung die offizielle Teilnahme am Berliner CSD. Genau trotz dieser Entwicklungen wollen wir den Pride Month Berlin nutzen, um Queers untereinander zu stärken und mit unseren Anliegen in der Gesellschaft laut zu bleiben“, so Adrian Betsch vom Team Pride Month Berlin.

Um das zu erreichen, setzen wir dieses Jahr vor allem auf drei thematische Schwerpunkte. Im Schwerpunkt Krisenfeste Community wollen wir zeigen, welche Kraft queere Menschen angesicht von Repressionen, Diskriminierung und Gewalt füreinander entwickeln können. Wir sind Laut gegen Hass und stellen uns explizit gegen Trans*-Feindlichkeit und die Diskriminierung von queeren BIPoC und Migrant*innen. Durch den Schwerpunkt Aktivismus & Haltung machen wir klar, dass queerer Aktivismus vielfältig ist und sowohl auf Demos, in Beratungsstellen, in queeren Netzwerken ebenso wie in Unternehmen, Schulen und Kulturinstitutionen gelebt wird.

Der Pride Month Berlin endet am 27. Juli. Höhepunkte zum Ende sind die offiziellen Abschlussparties. Die offizielle Berliner CSD Main Party “House of Pride” findet im Ritter Butzke statt.

Das gesamte Programm hier: https://csd-berlin.de/pride-month-events-2025

Finanzen & Partner

Die finanzielle Lücke für den diesjährigen Berliner CSD konnte durch zahlreiche Spenden und den kurzfristigen Zugewinn neuer Partner*innen geschlossen werden. Der Berliner CSD e. V. bedankt sich für die Unterstützung allen Spender*innen und Partner*innen, ohne die unsere Demonstration nicht möglich wäre.

„Damit können alle barrierearmen Projekte aus den Vorjahren sowie die politische Kampagnen gesichert und notwendige Technik im Produktionsbereich finanziert werden. Dies ist nur durch die breite Unterstützung aus der Community und engagierten Unternehmen möglich gewesen. Dafür bedanken wir uns ausdrücklich“, erklärt Marcel Voges, Vorstandsmitglied des Berliner CSD e. V.

Gleichzeitig ist klar: Die strukturelle und inhaltliche Zukunft des Berliner CSD muss nach dem CSD mit der Community diskutiert werden, denn die Situation wird in den kommenden Jahren vermutlich schwieriger. Der Verein steht vor der Aufgabe, sich nachhaltiger und resilienter aufzustellen.

Nach dem Aufruf des Berliner CSD e. V., dass die Sponsoring-Gelder im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen sind, haben sich zahlreiche neue Partner*innen bei uns gemeldet. Hauptsponsor ist in diesem Jahr die Sprachlern-App Duolingo.

  • Main-Sponsor: Duolingo
  • Co-Sponsoren: Carlsberg / Somersby
  • Langjährige Vereinspartner: REWE, Mampe
  • Inklusionspartner: Mastercard, Pfizer
  • Family & Kids Area: LEGO
  • Event-Partner: H&M Berlin, Iriedaily, Secconade
  • Medienbeobachtung: MyNewsDesk und PMG

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