Ende der Fahnenstange - 30 Jahre Budgetierung sind genug
Vor gut 30 Jahren hat der damalige Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer mit der Einführung der Budgetierung den Anfang vom Niedergang der ambulanten Versorgung in Deutschland eingeläutet.
Vor gut 30 Jahren hat der damalige Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer mit der Einführung der Budgetierung den Anfang vom Niedergang der ambulanten Versorgung in Deutschland eingeläutet.
Ohne nachrückendes Personal in den Praxen kann die Flut von jährlich rund 600 Mio. ambulanten Patientenfällen nicht bewältigt werden!
„Ich möchte gerne einen Tag noch mal so arbeiten wie damals, als ich angefangen habe, und einfach nur Menschen behandeln“ – ein Wunsch von Magen-Darm-Arzt Dr. Holger Hinrichsen aus Kiel.
Ab dem 3. Quartal können in Niedersachsen Gastroskopien außerbudgetär erbracht werden und sind nicht mehr gedeckelt. Das halten wir für eine richtige Maßnahme und das nicht nur, weil die häufigsten Gründe einer Terminvermittlung durch Hausärzte oder Terminservicestellen der Wunsch nach einer Gastroskopie sind.
"Der Ausbau der Ausbildungsmöglichkeiten im ambulanten Bereich ist unabdingbar, wenn wir die hohe Versorgungsqualität auch in der Zukunft erhalten wollen. Dazu sind auch geeignete Finanzierungsmodellen erforderlich, um den Aufwand und die Mehrleistung in den Praxen zu kompensieren", sagt Dr. Petra Jessen, die Sprecherin der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte.
Das 2002 eingeführte Darmkrebs-Screening-Programm der gesetztlichen Krankenkassen ist eine international beispielgebende Erfolgsgeschichte, zu der die Stiftung Lebensblicke beigetragen hat - die niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte gratulieren der gemeinnützigen Institution zum 25-jährigen Bestehen.
"Ärzte und Patienten müssen an einem Strang ziehen, damit auch morgen noch genügend Mediziner bereit sind, die Versorgung in unserer immer älter werdenden Bevölkerung zu übernehmen!", sagt Dr. Ulrich Tappe und fordert die Menschen auf, eine entsprechende Petition an den Bundestag mit ihrer Unterschrift zu unterstützen.
Vor 40 Jahren ist der Magenkeim Helicobacter pylori entdeckt worden. Der Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng) nimmt dies zum Anlass, um daran zu erinnern, dass auch heute immer noch jeder dritte Europäer mit diesem Krankheitserreger infiziert ist. Auch wenn die Infektion für die meisten Betroffen ohne Folgen bleibt, sind die Risiken nicht zu unterschätzen.
Gesundheitskioske sind überflüssig wie ein Kropf. Denn die Schnittstelle zwischen Arzt und Patient ist längst kompetent besetzt.
Wer eine gute ambulante Versorgung haben will“, so der Verbandsvorsitzende der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte Dr. Ulrich Tappe, „der muss endlich Schluss machen mit Budgetierung und Bedarfsplanung und jungen Ärzten eine attraktive Berufsperspektive ermöglichen!“
Magen-Darm-Ärzte dürfen nur eine begrenzte Anzahl von Magenspiegelungen im Quartal abrechnen. Die Aufhebung der Budgtierung von Magenspiegelungen ist schon lange überfällig.
Jeder dieser ausgefallenen Termine könnte an einen anderen Patienten vergeben werden, der sehnlich darauf wartet. Es ist nicht zu entschuldigen, wenn kranke Menschen nicht zügig untersucht oder behandelt werden können, weil andere rücksichtslos gebuchte Termine nicht einmal absagen!