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Welttag des Brotes: Das Vinschger Paarl
Das “Vinschgerl” gehört zu den beliebtesten Brotsorten Südtirols und ist wie der würzige Speck fixer Bestandteil einer typischen Südtiroler Marende! Heute, zum Welttag des Brotes, erzählen wir die Geschichte vom Vinschger Paarl.
Die Geschichte der Vinschger Paarl Brotes
Die Geschichte dieses Brotes beginnt bereits im 4. Jahrtausend, dies können Brotfunde in der Schweiz nachweisen. Auch Funde aus der Jungsteinzeit belegen die Verwendung von Spelzgerste und Einkorn in Südtirol. So bauten auch schon die Römer in Südtirol Weizen, Gerste, Roggen und Hirse an. Vor allem der Roggen galt als sehr widerstandsfähig. Durch das raue und relative trockene Klima im Vinschgau und die Abgeschiedenheit der Bergbauernhöfe, hat sich in Südtirol schon im Mittelalter eine Art Vorratswirtschaft entwickelt, in welcher das Vinschger Paarl eine der gängigsten Brotsorten war. Die älteste Form des heutigen Vinschger Paarls ist das “Ur-Paarl”, welches einst in den Klöstern hergestellt wurde. In dieser traditionellen Form wurde zwei rund geformte und flache Laibe zu einem “Paar” vereint. Das Originalrezept dieser schmackhaften Brotsorte aus dunklem Roggenmehl, ist in Besitz der Benediktinermönche von Kloster Marienberg bei Burgeis. Natürlich halten sich auch die heimischen Bäcker an die traditionelle Herstellung mit natürlicher Hefegärung. Auch heute noch findet man auf den Vinschger Bergbauernhöfen neben dem Wohnhaus einen typischen Brotbackofen, in welchem damals wie heute zwei bis drei Mal im Jahr Vinschger Paarl gebacken wird und in der Vorratskammer aufbewahrt wird. Zum Trocknen wurde das Brot dann in die “Hurt” gehängt, um dann mit der Brotgrommel verkleinert zu werden. Unter “Hurt” versteht man einen offenen Holzkasten mit verschiedenen Abteilungen. Aber man muss für die Herstellung von Vinschgerlen keinen großen Brotbackofen besitzen, dieses würzige Brot kann auch ganz einfach in der Küche zu Hause gebacken werden!
Rezept für Vinschgerlen
Zutaten:- ½ kg helles Roggenmehl
- ½ kg dunkles Roggenmehl
- 100 g Weizenmehl
- 200 g Sauerteig
- 500 ml bis 750 ml Wasser (lauwarm)
- 1 EL Salz
- Gerebelter Brotklee
- 1 EL Kümmel
- 1 EL Anis
Rezept für den Sauerteig
2 EL Buttermilch, 125 ml Wasser und 40 g Roggenmehl miteinander vermengen und in ein Porzellangefäß geben, dann zugedeckt an einem warmen Ort für 3 Tage gehen lassen. 1 bis 2 Mal am Tag den Teig umrühren. Am 4. Tag dann 250 l lauwarmes Wasser und 150 g Roggenmehl dazugeben, den Teig kneten und über Nacht wieder warm stellen, dann ist der Sauerteig fertig.Bildquelle: Optimaclicks ltd.
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