Pressemitteilung -
Erneuter Anstieg der Netzentgelte – erhöhte Energiekosten für Industrie und Gewerbe
Was zu erwarten ist und wie Batteriespeicher diese Kosten kompensieren können
Auch im Jahr 2024 ist wieder ein Anstieg der Netzentgelte zu erwarten. Da diese mehr als 20 Prozent der gesamten Stromkosten ausmachen können, ist auch mit erhöhten Energiekosten für zahlreiche Industrie- und Gewerbeunternehmen zu rechnen. Zwar hat die Bundesregierung mit dem im November 2023 angekündigten „Strompreispaket“ eine Unterstützungsabsicht signalisiert und ein Zuschuss zur anteiligen Finanzierung der Übertragungsnetzkosten wurde beschlossen. Insbesondere vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage bleibt dennoch abzuwarten, inwiefern die Energiekostenerhöhung tatsächlich abgefedert werden kann.
Vielerorts deutliche Preissteigerungen
Die Auswertung vorläufig veröffentlichter Netzentgelte ergibt einen bundesweiten Preisanstieg von 12 Prozent, mit einem durchschnittlichen Leistungspreis in der Mittelspannung von rund 149 €/kW (Durchschnitt gewichtet nach Ortschaften). Dabei stechen einige Gemeinden im Saarland mit dem höchsten Leistungspreis von 334€/kW besonders hervor. Auch im Burgenland in Sachsen-Anhalt liegt der Preis mit 324 €/kW deutlich über dem deutschen Durchschnitt. Berlin und Hamburg verzeichnen den größten Sprung unter den Bundesländern. Der Netzbetreiber Getec net GmbH zieht in beiden Stadtstaaten um 35 Prozent an, womit sich eine Preiserhöhung um 50€/kW ergibt. Die höchsten durchschnittlichen Leistungspreise können in Rheinland-Pfalz (157,19 EUR/kW), Sachsen-Anhalt (153,56 EUR/kW), Saarland (153,36 EUR/kW) und Thüringen (153,11 EUR/kW) beobachtet werden.
Verschiebung des Basisjahres und höhere Kosten als maßgebliche Ursachen
Die Erhöhung der Preise wird unter anderem auf den Anfang der nächsten Regulierungsperiode für Stromnetzbetreiber (2024 bis 2028) und die damit einhergehende Verschiebung des Basisjahres von 2016 auf 2021 zurückgeführt – mit der Folge, dass die in diesem fünfjährigen Zeitrahmen stattgefundenen Preissteigerungen zum ersten Mal in den Netzentgelten abgebildet werden. Zusätzlich verstärkt wird der Anstieg durch den Netzausbau, der wegen der weiter fortschreitenden Dezentralisierung der Energieversorgung nötig ist. Nicht zuletzt stiegen auch bei den Netzbetreibern die Betriebskosten, was sich in den Preisen widerspiegelt.
Bundesregierung einigt sich auf Maßnahmenpaket
Nachdem es nun gelungen ist, die Übertragungsnetzentgelte bundesweit einheitlich festzulegen und durch eine anteilige Finanzierung der Übertragungsnetzkosten von der Bundesregierung mit einem Zuschuss in Höhe von 5,5 Mrd. Euro weitestgehend konstant zu halten, werden Stimmen laut, auch die Verteilnetzentgelte zu bezuschussen, um dem stetigen Preisanstieg entgegenzuwirken. In Anbetracht des jüngsten Urteils des Bundesverfassungsgerichtes zum Nachtragshaushalt 2021 erscheint die Möglichkeit einer solchen Unterstützungsmaßnahme eingeschränkt.
Infolge der letzten Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes soll zukünftig eine bei der Bundesnetzagentur eingerichtete Große Beschlusskammer die Festlegungen zu Bedingungen und Methoden der Netzentgeltermittlung treffen. Außerdem einigte sich die Bundesregierung Anfang November 2023 auf ein „Strompreispaket“: Einerseits soll die Stromsteuer für das produzierende Gewerbe für die Jahre 2024/2025 auf ein europäisches Mindestmaß von 0,05 ct/kWh gesenkt werden (im Vergleich zum bisherigen reduzierten Satz von 1,54ct/kWh), andererseits soll der Spitzenlastausgleich für Unternehmen mit einem besonders hohen Energiebedarf auf fünf Jahre verlängert werden. Es bleibt abzuwarten, in welchem Umfang diese Maßnahmen die Erhöhung der Netzentgelte abfedern.
Durch Lastmanagement mit Batteriespeichern Netzkosten sparen
Die von den Preiserhöhungen betroffenen Unternehmen können die kontinuierlich steigenden Energiekosten u.a. durch die Implementierung eines Lastmanagementsystems unter Einsatz von Batteriespeichern kompensieren. Ein Energiemanagementsystem (EMS) überwacht den Stromverbrauch des Industrieunternehmens, um bei Erreichen einer Spitzenlast Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Meldet das EMS eine Lastspitze, wird Strom aus dem Batteriespeicher in das Netz des Kunden eingespeist.
So können Industrieunternehmen mit registrierender Leistungsmessung (RLM) mithilfe von Batteriespeichern beträchtliche Einsparungen erzielen. Auch Unternehmen, die bereits aktiv Lastmanagement betreiben, profitieren von geringeren Energiekosten, denn Netzbetreiber honorieren ein effizientes Lastmanagement durch verminderte Netzentgelte.
Batteriespeicher sind Schlüsseltechnologie einer erfolgreichen Energiewende
Zeitgleich leisten Industrieunternehmen einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Energiewende: Batteriespeicher entlasten das Stromnetz und erhöhen die Netzstabilität, indem sie die Differenzen zwischen Stromerzeugung und Stromverbrauch ausgleichen.
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EDF Renewables Deutschland entwickelt, baut und betreibt Projekte in den Bereichen Onshore- und Offshore-Windenergie sowie Photovoltaik im Eigenbestand. Darüber hinaus bietet es innovative Batteriespeicherlösungen für Industriekunden und grüne Stromerzeugung für Wasserstoffprojekte an.
Das Unternehmen ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der internationalen EDF Renewables Gruppe – einem führenden Produzenten von erneuerbaren Energien, der in mehr als 20 Ländern aktiv ist. EDF Renewables engagiert sich seit mehr als 20 Jahren in Deutschland und hat seitdem über 700 MW an Projekten im Bereich grüner Strom realisiert. Die 70 MitarbeiterInnen arbeiten in der Unternehmenszentrale in Berlin sowie in Stuttgart und Hamburg.