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Wir wollen eine Lösung (Gastkommentar von Hannfried von Hindenburg im Zeit Chancenbrief)

Analysen von Elsevier, der Information Analytics Firma in Wissenschaft und Gesundheit, zeigen: Wissenschaftler und Universitäten, die intensiv über Grenzen hinweg zusammenarbeiten, erzielen meist höhere Qualität, ihre wissenschaftlichen Arbeiten werden öfter zitiert. Weil daher der Zugang zu Fachliteratur so wichtig ist, sind wir bei Elsevier gerne auf die Anfrage der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) eingegangen, erstmals in Deutschland einen landesweiten Vertrag für das wissenschaftliche Publikationswesen zu entwickeln. Die Aufgabe: für fast 600 Institutionen vollständigen Zugang zu allen unseren Fachartikeln, die seit 1995 publiziert wurden, bereitstellen. Im Vergleich zu heute würde sich damit die Anzahl der Einrichtungen verdoppeln und die abgedeckte Zeitspanne für die Mehrzahl der Institutionen vervierfachen. Die HRK und Elsevier stehen also vor der Herkulesaufgabe, die unterschiedlichen Aufgaben des Publizierens von Inhalten und den Zugang zu diesen Publikationen für die nahezu gesamte deutsche Forschung zu regeln.

Das HRK-Ziel, dies bis zum Jahresende 2016 zu lösen, war von vornherein ambitioniert. Einige Forschungsinstitutionen kündigten ihre Verträge mit Elsevier in der Erwartung, dass ab Januar 2017 eine neue Vereinbarung abgeschlossen sein würde. Kein Zugang zu neuster Literatur schadet vor allem den betroffenen Forschern und dem wissenschaftlichen Austausch. Schließlich geht es um die Neugestaltung der Wissensvermittlung im digitalen Zeitalter, und die lässt sich nicht übers Knie brechen: Die Schweizer nehmen sich bis 2024 Zeit, um eine solch fundamentale Transformation zu bewerkstelligen.

Wir wollen, dass Forscher hier in Deutschland weiterhin zur Weltspitze gehören. Deswegen gewähren wir auch trotz Kündigung allen betroffenen Institutionen Zugang zu unseren Artikeln. Als weltweit zweitgrößter Open-Access-Verlag unterstützen wir selbstverständlich auch die Open-Access-Bemühungen der Bundesregierung. Am Ende unserer Nationallizenz-Verhandlungen letztes Jahr in den Niederlanden und Großbritannien stand für alle Beteiligten fest: Hier wurde nicht nur ein Vertrag abgeschlossen, sondern Zukunft geschaffen. Die Herausforderungen haben wir gemeinsam gemeistert. Wir sind sicher, dass dies auch hier gelingt. Elsevier sitzt weiterhin am Tisch. Das schulden wir den Forschern und Forscherinnen, aber auch der deutschen Wissenschaft insgesamt.

Hannfried von Hindenburg

Senior Vice President Global Communications bei Elsevier

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