Pressemitteilung -

Esch2022: Letzte Bilanz der Europäischen Kulturhauptstadt

Ein reiches und vielfältiges Kulturprogramm ermöglichte es der Bevölkerung, ein neues Verständnis von Kultur in der Region zu erlangen und hat gleichzeitig europäische Werte verteidigt. Präsentation der Ergebnisberichte der Projektpartner, der letzten Umfragen und der Statistiken.

Die 1.351 Veranstaltungen und daraus generierten 3.145 kulturellen Aktivitäten, die im Zuge des Europäischen Kulturhauptstadtprojekts in den Jahren vor, im Titeljahr selbst und im Ausklang Anfang 2023 stattgefunden haben, zogen insgesamt 512.000 Besucherinnen und Besucher v.a. aus Luxemburg (60%) und Frankreich (27%) an. Besonders große Resonanz in Form starker Besucherzahlen hatten weit gefasste, vielseitige Kultur- und Musikfestivals für ein breites Publikum, für das Esch2022 von Anfang an in Zusammenarbeit mit tausenden Partnern konzipiert wurde. Jeder der rund 160 Projektpartner, die sich aus dem öffentlichen Projektaufruf im Jahr 2019 herausgestellt haben, hatte zahlreiche eigene Partner – v.a. die Esch2022-Gemeinden, öffentliche Kultureinrichtungen und Vereine bzw. Stiftungen. Insgesamt waren 1.789 Künstlerinnen und Künstler aktiver Teil des Programm, von denen mehr als 600 einen Wohnsitz in Luxemburg und mehr als 400 einen Wohnsitz in Frankreich haben.*

Nachdem im Januar 2023 der Titel der Europäischen Kulturhauptstadt in Athen offiziell an die aktuellen Träger in Europa überreicht und anschließend hierzulande das Zepter der „Capitale européenne de la culture 2022 asbl“ an die luxemburgischen und französischen Gemeinden, die gemeinsam den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt 2022 getragen haben, weitergegeben wurde, folgte nun im Escher Artiston-Theater die Vorstellung der letzten Bilanz über Esch2022. In Ergänzung zur vorläufigen Bilanz mit ersten Zahlen und Informationen über das Erbe des Projekts sowie der Präsentation der Ergebnisse dreier Studien in Zusammenarbeit mit Ilres, die Ende Februar vorgestellt wurden, waren nun u.a. die Ergebnisse der Berichte der rund 160 Projektpartner, ihrer Erfahrungen und Einschätzungen sowie umfassende Statistiken z.B. zu Besucherinnen und Besuchern Gegenstand der Präsentation. Es sprachen die Kulturministerin Sam Tanson und der Präsident von Esch2022, Georges Mischo, sowie Jacques Maquet, Quality and Impact Research Coordinator Esch2022.

Die vorgestellten quantitativen und qualitativen Ergebnisse sind das Resultat der seit 2018 geleisteten Arbeit. Sie wurden auf folgender Basis ermittelt :

  • Statistiken aus der Datenbank, die in Zusammenarbeit mit Philippe Robin, einem Berater für Statistik-Engineering, erstellt wurde und die sämtliche Statistiken über kulturelle Aktivitäten im Esch2022-Gebiet umfasst
  • Daten aus der Projektmanagementplattform, die von der Abteilung Kulturprogramm von Esch2022 entwickelt wurde und von Mélanie de Jamblinne de Meux verwaltet wird
  • Ergebnisse einer umfassenden Umfrage unter allen Esch2022-Projektträgern, die von Esch2022 und der Firma The Impact Lab entwickelt wurde
  • Statistiken aus verschiedenen Studien, die von Ilres, Statec und Luxembourg for Tourism (LFT) durchgeführt wurden

Die Präsentation ist Anlage dieser Pressemeldung mit Grafiken und Auswertungen und deckt die folgenden Themen ab:

  • Esch2022 und sein Kulturprogramm
    • Bilanz und Analyse der Komponenten des Kulturprogramms
    • Besucherzahlen und Teilnahme am Kulturprogramm Esch2022
  • Esch2022 Statistiken und Ergebnisse
    • Ergebnisse der Umfrage unter den Projektträgern
    • Die Projektträger und ihr Erbe
  • Esch2022 und seine weiteren Facetten
    • Tourismus und nachhaltige Entwicklung
    • Barrierefreiheit
    • Presse und Medien
  • Esch2022 und sein Erbe
    • in Bezug auf kulturelle Einrichtungen und territoriale Entwicklung
    • in Bezug auf Aktivitäten der Projektpartner, die fortgeführt werden

Kultur näher zu Einwohnern und Gästen gebracht

    Das nachhaltig ausgerichtete Projekt hatte das übergeordnete Ziel, die interkommunale sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Süden Luxemburgs und im Osten Frankreichs langfristig zu stärken. Mit neuen Netzwerken und Konzepten wurde die hiesige Kultur neu gemischt - auch auf internationalem Niveau und über die Grenzen der Region hinweg. Kultur wurde thematisch wie geographisch betrachtet an alt bekannten und neu geschaffenen bzw. kulturell bespielten Orten näher zu den Menschen in der Minett-Region gebracht. Dazu hat jede Gemeinde aktiv beigetragen, nicht nur als Projektpartner selbst, sondern auch als starker Partner für andere Projektpartner. Erste Elemente des Erbes von Esch2022 wurden bereits Ende Januar in einem Factsheet veröffentlicht. Die Präsentation dieser letzten Pressekonferenz ergänzt diese Faktensammlung (s. z.B. Charts 58 bis 62 in der Präsentation) und gibt einen tieferen Einblick dazu, welchen Mehrwert Esch2022 für die Projektpartner hatte – und zwar über das Budget sowie über das Jahr 2022 hinaus.

    Auch der Tourismussektor hat von Esch2022 profitiert, was sich nicht nur in v.a. Post-Covid-Zeiten beeindruckenden Zahlen wie dem Anstieg der Ankünfte von Gästen (+23%) und Übernachtungen (38%) im Jahr 2022 im Vergleich zu 2019 ausdrückt (vorläufige Angaben von Luxembourg for Tourism (LFT)). Gemeindeübergreifende Projekte entlang des Wanderwegs „Minett Trail“, die Augmented Reality-Applikation „discovARminett“, die Virtual Reality-Tour „Timetravel Belval“ sowie Produkte wie die „Minett Cycle“ mit drei Fahrradstrecken, bieten Einwohnern wie Gästen einen Mehrwert zum Entdecken der Region.

    Herausforderungen und Gewinne

    Die Gesundheitskrise hatte nicht nur erhebliche Auswirkungen aller Beteiligten der unterschiedlichen Sektore auf die Vorbereitung von Esch2022 und die kulturellen Praktiken; die Krise wirkte sich insbesondere auf die Beteiligung der Öffentlichkeit aus, während des gesamten Projekts. Die Bilanz der Projektpartner ist trotz der Herausforderungen positiv: Die Zusammenarbeit auf lokaler oder internationaler Ebene, die organisatorische und berufliche Entwicklung sowie die Sichtbarkeit ihres Projekts sind die am häufigsten genannten Aspekte, wenn sie gefragt werden, was Esch2022 ihnen gebracht habe. Sie geben zudem an, ein breites Spektrum an persönlichen Kompetenzen und beruflichen Fähigkeiten erworben zu haben, insbesondere durch die Möglichkeit, in größerem Umfang zu arbeiten. Eine grenzüberschreitende respektive internationale Dimension hatten mehr als 70% der Projekte, bei 90% waren Künstlerinnen und Künstler „aus anderen Ländern“ beteiligt. Weitere Ergebnisse sind der Präsentation im Anhang zu entnehmen.

    *geschätzte Angaben in den Berichten der Projektpartner (s. Chart 33 in der Präsentation)

    Themen

    • Kunst, Kultur, Unterhaltung

    Kategorien

    • esch2022
    • europäische kulturhauptstadt
    • bilanz

    Über Esch2022

    Mit der Stadt Esch-Alzette, den weiteren zehn Luxemburger Gemeinden des Verbandes Pro-Sud und den acht französischen Gemeinden der CCPHVA, war Esch2022 Europäische Kulturhauptstadt im Jahr 2022. Esch2022 stand unter dem Motto Remix Culture. Die Ausarbeitung und Umsetzung aller Themen erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden, den Ministerien und anderen Partnern. Esch2022 wird derzeit noch durch die Vereinigung Capitale européenne de la culture 2022 asbl geführt. Im Jahr 2022 trugen zwei weitere Städte in Europa diesen Titel: Kaunas in Litauen und Novi Sad in Serbien.

    Kontakt

    Jessika Maria Rauch

    Pressekontakt Lead PR & Public Affairs Esch2022 +352 28 83 2022