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Klein statt groß: Mini-Kameras verbessern Tracking in der Medizin

Trackingsysteme bieten heute eine Vielzahl an Möglichkeiten in der Medizin. Bisherige Systeme sind unhandlich und teuer. Martin Hoßbach hat in seiner Dissertation neuartige Trackingsysteme entwickelt, die mit kleinen, preisgünstigen Kameras funktionieren.

Trackingsysteme unterstützen Ärzte heute bei vielen medizinischen Eingriffen. Sie sind aber meist sehr teuer und aufgrund ihrer eingeschränkten Blickwinkel oder ihrer Reaktion auf Metalle im Operationssaal nicht bei allen Behandlungen einsetzbar. Miniaturisierte Kameras sind dagegen vielseitig nutzbar und preiswert in der Anschaffung. Martin Hoßbach stellt in seiner Dissertation zwei neue Trackingsysteme vor, die mit miniaturisierten Kameras funktionieren.

Da ist zum einen ein Kopftrackingsystem, das im MR-Tomografen anwendbar ist und zum anderen ein Nadeltrackingsystem zur Navigation bei der ultraschallgesteuerten Punktion. Beide Verfahren basieren auf Mini-Kameras. Diese sind beim Kopftracking im Inneren des Tomografen an der Kopfspule befestigt und beim Nadeltracking am Kopf des Ultraschallgerätes angebracht. Die Kameras im Tomografen verfolgen die Bewegungen des Patienten und ermöglichen so eine verbesserte Bildgebung bei reduzierter Belastung. Die Kameras am Schallkopf verfolgen die Bewegung der Nadel, visualisieren diese auf dem Ultraschallbild, und unterstützen so den Arzt bei medizinischen Eingriffen. Beide Systeme wurden bereits theoretisch und praktisch im Labor evaluiert.

Martin Hoßbach war Mitarbeiter in der Abteilung „Cognitive Computing & Medical Imaging“ des Fraunhofer IGD in Darmstadt. Er promovierte am 18. Juni 2014 zum Thema Integrierte miniaturisierte Kameras zur Instrument- und Zielfindung in medizinischen Anwendungen. Betreuer der Arbeit waren Prof. Georgios Sakas und Prof. Dieter W. Fellner, Leiter des Fraunhofer IGD.

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