Pressemitteilung -

Fortschrittliche Biokraftstoffe als wichtiger Teil im Energiemix

Martinsried, 26.09.2016 – Auf dem politischen Workshop "Antrieb für Deutschlands Wirtschaft: Fortschrittliche Biokraftstoffe", organisiert durch die Industrielle Biotechnologie Bayern Netzwerk GmbH (IBB Netzwerk GmbH), kamen letzte Woche ca. 70 Referenten und Teilnehmer aus Politik, Industrie und Verbänden im Tagungszentrum der Bundespressekonferenz in Berlin zusammen. Anlass der Veranstaltung ist eine Richtlinie der Europäischen Kommission, nach der den Mitgliedstaaten empfohlen wird, ab 2020 eine Mindestquote von 0,5 Prozent für fortschrittliche Biokraftstoffe einzuführen. Der Workshop bildete den Rahmen für die unterschiedlichen Darstellungen relevanter Vertreter der Biokraftstoff-Szene.

Auf der UN-Klimakonferenz 2015 in Paris wurde das „1,5 Grad-Ziel“ für die Erderwärmung formuliert. Auf dem G7-Gipfel auf Bayerns Schloss Elmau wurde im selben Jahr die schrittweise Dekarbonisierung der Weltwirtschaft beschlossen. Vor dem Hintergrund dieser Klimaziele ist der stetig wachsende Verkehr ein wichtiger Sektor, bei dem CO2-Emissionen gesenkt werden müssen. Dabei stellen fortschrittliche Biokraftstoffe eine klimaneutrale und marktreife Lösung dar, um mit existierender Infrastruktur schon heute einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Um Relevanz und Bedarf dieser Kraftstoffe zu diskutieren, sprachen auf dem Workshop Vertreter der Chemie- und Automobilindustrie, sowie aus Kraftstoff- und Luftfahrt-Verbänden. Impulse aus der Politik lieferten die Referate von Vertretern der Europäischen Kommission sowie der relevanten Bundesministerien, Wirtschaft, Landwirtschaft und Umwelt. Organisator Prof. Haralabos Zorbas, Geschäftsführer der IBB Netzwerk GmbH, ist zufrieden: „Mit dem Workshop haben wir einen wichtigen Beitrag zum Dialog zwischen Politik und Industrie über dieses brennende Thema geleistet. Ich bin stolz auf die hochkarätige Besetzung, sowohl bei den Rednern als auch bei den Zuhörern.“

Aus den Diskussionen

Nach den Impulsvorträgen im ersten Veranstaltungsteilbot im zweiten Teil eine Podiumsdiskussion Raum für Meinungsaustausch. Einigkeit herrschte darüber, dass dringender Handlungsbedarf im Verkehrssektor besteht. Uwe Brendle vom Bundesumweltministerium vertrat die Meinung, dass Elektromobilität die entscheidende Rolle nicht nur im Personenverkehr spielen wird. Im Gegensatz dazu betonten sowohl Reinhard Otten von AUDI als auch Dr. Markus Rarbach von Clariant die Wichtigkeit eines Energie- und Technologiemixes. Um die Klimaziele zu erreichen und um Deutschland technologisch konkurrenzfähig zu halten, bedürfe es aller verfügbarer Technologien. Die Industrie wünscht sich daher eine bindende Gesetzgebung, um innovative Technologien in den Markt zu bringen und private Investoren zu erreichen. Dr. Ralf Stöckel vom global agierenden Mineralölkonzern TOTAL, sowie Dr. Joachim Buse von Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany„aireg“ betonten den Bedarf nach schnell verfügbaren Biokraftstoffen im industriellen Maßstab. Es gehe nicht nur um das Jahr 2050, sondern auch um die Zeit bis dahin; aktuell seien noch viele Verbrennungsmotoren auf den Straßen, außerdem sei der Zuwachs im Luftverkehr enorm.

Referenten des politischen Workshops

Vortragende waren Dr. Waldemar Kütt, Europäische Kommission, Parlamentarischer Staatssekretär Uwe Beckmeyer, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie; Ministerialrat Dr. Volker Niendieker, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft; Ministerialrat Uwe Brendle, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit; Dr. Gloria Gaupmann, Clariant Produkte (Deutschland) GmbH; Dr. Stefan Wöhrl, Verband der Automobilindustrie e.V.; und Uta Maria Pfeiffer, Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft. Diskutanten der Podiumsdiskussion waren Ministerialrat Uwe Brendle; Dr. Joachim Buse, Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany „aireg“ e.V.; Reinhard Otten, AUDI AG; Dr. Markus Rarbach, Clariant Produkte (Deutschland) GmbH; und Dr. Ralf Stöckel, TOTAL Deutschland GmbH. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion durch Dr. Dr. h.c. Christian Patermann, ehem. Direktor der Europäischen Kommission.

Die Veranstaltung wurde vom 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Kommission (FP7/2007-2013) unter Grant Agreement Nr. 322386 gefördert. (4.262 Zeichen)

Informationen zu fortschrittlichen Biokraftstoffen

Fortschrittliche Biokraftstoffe stellen eine neue Generation an Biokraftstoffen dar. Sie werden durch innovative und umweltfreundliche Technologien entwickelt und ohne den Einsatz von potenziellen Lebens- oder Futtermitteln hergestellt; die Gesamtbilanz aus Herstellung und Verbrennung ist außerdem nahezu CO2-neutral. Beispiele sind Zellulose-Ethanol aus agrarischen Reststoffen, Biokerosin durch Algen, oder Methan, das mittels erneuerbarer Energiequellen aus Kohlendioxid erzeugt wird (Power-to-Gas). Durch den Einsatz innovativer Technologien, durch die hohe Effizienz und den äußerst geringen Flächenbedarf hat diese neue Kraftstoffgeneration großes wirtschaftliches Potenzial. Für die Markteinführung werden aber günstige und stabile politische Rahmenbedingungen benötigt. Die Europäische Kommission empfiehlt daher die Einführung von Mindestquoten für fortschrittliche Biokraftstoffe auf nationaler Ebene bis 2020.

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Über die Industrielle Biotechnologie Bayern Netzwerk GmbH (IBB Netzwerk GmbH)

Die IBB Netzwerk GmbH ist eine Netzwerk- und Dienstleistungsorganisation auf dem Gebiet der Industriellen Biotechnologie und nachhaltigen Bioökonomie. Ihr Ziel ist, die Umsetzung wertvoller wissenschaftlicher Erkenntnisse auf diesen Gebieten in innovative, marktfähige Produkte und Verfahren zu fördern. Die IBB Netzwerk GmbH betreibt unter anderem das Management der ZIM-Kooperationsnetzwerke „UseCO2“, „Waste2Value“ und „BioPlastik“ und unterstützt die Partner bei der Ausarbeitung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Sitz des Unternehmens ist Martinsried bei München. Weitere Informationen unter www.ibbnetzwerk-gmbh.com.

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