Pressemitteilung -
Kassen- oder Wahlzahnarzt? Was das Amalgam-Aus für Patienten bedeutet
Innsbruck, 26.11.2024 – Mit 1. Jänner 2025 tritt in der EU ein Verbot für Amalgam-Zahnfüllungen in Kraft. Diese bedeutende Änderung stellt die zahnmedizinische Versorgung vor Herausforderungen und eröffnet neue Diskussionen über die Unterschiede zwischen Kassen- und Wahlzahnärzt:innen.
So stellt sich zum einen die Frage, wie sich die Kostenübernahme alternativer Füllmaterialien durch die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) gestalten wird? Und zum anderen: Was ist die "gesündere" Entscheidung für Patienten:innen, Kassen- oder Wahlarztpraxis?
Herausforderungen durch das Amalgam-Verbot
Amalgam galt über Jahrzehnte als zuverlässiges Füllmaterial in der Zahnmedizin. Mit dem Verbot stehen Patient:innen und Zahnärzt:innen vor der Wahl neuer Materialien, deren Kosten und Qualität stark variieren. "Derzeit verhandeln die ÖGK und die Österreichische Zahnärztekammer (ÖZÄK) intensiv, welche Materialien zukünftig zugelassen und übernommen werden sollen.", weiß Dr. Lisa Kandil M.Sc., Inhaberin von WYSS Dental Teams, einer führenden Praxis für Zahngesundheit und -ästhetik in Innsbruck, sowie Mitglied des renommierten ITI (International Team for Implantology) und Young ITI-Gründungsmitglied. Die ÖZÄK plädiert für den Einsatz von Glasionomerzement, einem Material mit moderaten Kosten, jedoch begrenzter Haltbarkeit. Die ÖGK lehnt diesen Vorschlag ab und fordert Lösungen, welche den Versicherten eine hochwertigere und länger haltbare Versorgung garantieren. Somit führt das Verbot von Amalgam ab Jänner 2025 zu einer Situation, in der der Unterschied zwischen Kassen- und Wahlärzt:innen im Bereich der Füllungstherapie möglicherweise weniger deutlich wird.
Unterschiede zwischen Kassen- und Wahlärzt:innen rücken in den Fokus
Für Patient:innen wird die Wahl zwischen Kassen- und einer Wahlärztin bzw. einem Wahlarzt künftig wichtiger. Folgende Faktoren spielen eine zentrale Rolle:
- Materialauswahl: Da die ÖGK und die Österreichische Zahnärztekammer derzeit um die Frage ringen, welche alternativen Materialien für Füllungen übernommen werden, könnte es für Kassenpatient:innen noch Unsicherheiten geben, welche Materialien und Qualitätsstandards ohne Zuzahlung angeboten werden. Bei Wahlärzt:innen hat man hingegen oft mehr Flexibilität, was die Wahl der Materialien und die Behandlungsqualität angeht, da diese unabhängig von den ÖGK-Vorgaben arbeiten.
- Behandlungsqualität: Wahlärzt:innen haben mehr Spielraum, individuelle Lösungen anzubieten, die sowohl ästhetisch als auch funktional überzeugen. Für Kassenpatient:innen könnten zusätzliche Zuzahlungen notwendig sein, um ähnliche Standards zu erhalten.
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Kosten und Erstattungen: Die Behandlung bei Wahlärzt:innen ist zwar kostenintensiver, da Patient:innen die Kosten zunächst selbst tragen und nur teilweise erstattet bekommen. Dennoch könnten die langfristigen Vorteile hochwertigerer Materialien diese Investition rechtfertigen."
Was Patient:innen tun können
… erklärt Dr. Kandil: "Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass Patient:innen folgende drei Schritte setzen sollten:
- Kassenleistungen prüfen: Patient:innen sollten sich bei ihrem Kassenarzt bzw. ihrer Kassenärztin genau über die verfügbaren Materialien und etwaige Zuzahlungen informieren.
- Wahlärzt:innen in Betracht ziehen: Bei größeren oder ästhetisch anspruchsvollen Behandlungen kann eine Wahlärztin bzw. ein Wahlarzt eine sinnvolle Alternative sein. Besonders wenn Wert gelegt wird auf hochwertigere und langlebigere Materialien.
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Beratung bei der ÖGK einholen: Patient:innen sollten sich mit der ÖGK in Verbindung setzen und abklären, welche Optionen für sie bestehen und welche Kosten für die diversen Materialien übernommen werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Rechte und Möglichkeiten für die Patient:innen klar sind."
Ausblick und Informationsveranstaltung
Das Amalgam-Verbot bringt neue Dynamik in die Diskussion um die zahnmedizinische Versorgung in Österreich und die Verhandlungen zwischen der ÖGK und der ÖZÄK sind im Gange. Beide Seiten sind bestrebt, eine Lösung zu finden, welche die Versorgungssicherheit gewährleistet und gleichzeitig die finanziellen Interessen der Patient:innen berücksichtigt. Bis es eine Lösung gibt, kann es für Patient:innen vorteilhaft sein, die Behandlungskosten bei einer Wahlarztpraxis abzuwägen, insbesondere wenn hohe Qualitätsansprüche bestehen. Über die Entwicklungen und was Patient:innen künftig beachten müssen, darüber wird Dr. Lisa Kandil M.Sc. bei einer Informationsveranstaltung im Jänner 2025 in Innsbruck informieren (Termin folgt). Für weitere Infos: www.wyss-dental.at
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WYSS Dental Teams
WYSS [wais] Dental Teams ist führender Ansprechpartner für ganzheitlich Zahngesundheit und -ästhetik in Innsbruck. www.wyss-dental.at