Pressemitteilung -
Erdgas entfernen aus einer Gasleitung bei Nempitz: Abfackeln statt ausblasen vermeidet CO2-Emissionen
- Bauarbeiten zur verbesserten Sicherheit und Zuverlässigkeit der Gasleitung
- Voraussichtliche Dauer der Maßnahme (einschl. Auf- und Abbau): 12.-13.11.2024
- Verringern der CO2-Emissionen beim Abfackeln statt Ausblasen um das 10fache
Im Auftrag von ONTRAS Gastransport GmbH (ONTRAS) ersetzen Spezialisten an der Ferngasleitung (FGL) 28 bei Nempitz eine Armaturengruppe durch ein wartungsarmes Passstück. Diese Maßnahme erhöht die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Leitung. Weiterhin kann die Armaturengruppenfläche nach Abschluss der Arbeiten wieder landwirtschaftlich genutzt und entsprechend rekultiviert werden.
Damit die Bauarbeiten wie geplant stattfinden können, muss Erdgas aus dem Leitungsabschnitt zwischen Großlehna und Thronitz entfernt werden. Dazu werden voraussichtlich im Laufe des 13.11. tagsüber insgesamt 19.500 Kubikmeter Erdgas kontrolliert und unter ständiger fachkundiger Aufsicht über eine Bodenfackel abgebrannt. ONTRAS setzt Bodenfackeln nur ein, wo das Umpumpen des Erdgases – wie in diesem Fall – aus technischen Gründen nicht möglich ist. Beim Umpumpen wird über sog. mobile Umpumpverdichter das Erdgas aus dem betroffenen Leitungsabschnitt entfernt und in einen anderen gepumpt. Der Klimaeffekt des beim Abfackeln entstehenden CO2 ist ca. 10-mal geringer im Vergleich zum sonst üblichen Ausblasen des Erdgases (Mehr dazu unter „Hintergrundinformation“). Im Anschluss an den Fackeleinsatz wird das Leitungsstück noch mehrmals mit Luft gespült, erst dann können die Bauarbeiten beginnen.
Die FGL 28 führt von Böhlen südlich von Leipzig nach Neugattersleben in Sachsen-Anhalt. Im Bereich der Bauarbeiten hat die Leitung (Baujahr 1957) einen Innendurchmesser (DN) von 50 cm und eine Druckstufe (DP) von maximal 25 bar.
Hintergrundinformation
ONTRAS hat sich in seinem Nachhaltigkeitsprogramm u. a. dazu verpflichtet, Gasaustritte bei Reparaturarbeiten zu vermeiden. Für die Entfernung dieser Restgasmengen stehen, abhängig von den Gegebenheiten vor Ort, verschiedene technische Möglichkeiten zur Verfügung:
- Liegt eine zweite, in Betrieb befindliche Leitung in unmittelbarer Nähe, kann die Gasmenge durch Umpumpen in diese Leitung wieder dem System zugeführt und weiterverwendet werden. Technisch bedingt – der Druck in einer Leitung lässt sich durch Umpumpen nicht beliebig absenken – muss dann nur noch eine geringe Restmenge anderweitig entfernt werden.
- Ist kein Umpumpen der Gesamtmenge möglich, wird zunächst der Betriebsdruck – wie hier beschrieben – durch Umpumpen oder eine entsprechende Netzfahrweise so weit wie möglich abgesenkt, um die Restmenge zu reduzieren. Dann wird eine Ausblasvorrichtung installiert und das Restgas kontrolliert ausgeblasen. Da aber Methan, der wesentliche Bestandteil von Erdgas, bezogen auf einen Zeitraum von 100 Jahren das Klima 25mal mehr beeinträchtigt als CO2, würde dabei jeder Kubikmeter Methan (0,75 kg) 19 Kilogramm CO2-Äquivalent freisetzen.
- Günstiger für die Umwelt ist es, dieses Restgas stattdessen – wie im vorliegenden Fall - in einer Fackel kontrolliert zu verbrennen. Dieser Prozess verringert den CO2-Ausstoß um rund das Zehnfache. Deshalb setzt ONTRAS dieses Verfahren als Zwischenlösung ein, wo kein vollständiges Umpumpen möglich ist.
- Mittelfristig arbeitet ONTRAS jedoch an Lösungen, das Ausblasen von Restgasmengen ganz zu vermeiden, etwa durch Einsetzen einer mobilen Gasverflüssigungsanlage.
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Über ONTRAS
ONTRAS betreibt das 7.700 Kilometer umfassende Fernleitungsnetz in Ostdeutschland und verantwortet den zuverlässigen und effizienten Transport gasförmiger Energie – heute und in Zukunft. Wir gestalten den Energiemarkt der Zukunft aktiv mit, bringen Ideen ein und entwickeln nachhaltige Lösungen für unsere Infrastruktur. Dabei setzen wir auf eine zuverlässige Technik, langjährige Erfahrung und unser wichtigstes Asset: ein engagiertes Team! Unsere Gasinfrastruktur ist kompatibel mit regenerativen Gasen und unterstützt somit auch eine Vielzahl von Anwendungsfällen für Wasserstoff wie beispielsweise stoffliche Anwendungen, Mobilität und Wärme. Um unsere Infrastruktur fit für eine erneuerbare Gasversorgung zu machen, planen und realisieren wir gemeinsam mit Partnerunternehmen zahlreiche Projekte. | Mehr Informationen unter ontras.com