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Restgas entfernen aus einer Gasleitung bei Petershain/Wiesa: Abfackeln statt ausblasen senkt CO2-Emissionen um das 10fache

Pressemitteilung -

Restgas entfernen aus einer Gasleitung bei Petershain/Wiesa: Abfackeln statt ausblasen senkt CO2-Emissionen um das 10fache

  • Notwendig für Sanierung zweier Gewässerquerungen einer Ferngasleitung
  • Voraussichtliche Dauer des Abfackelns: Petershain: 05.09.2024 / Wiesa 12.09.2024

Die Ferngasleitung 07 der ONTRAS Gastransport GmbH (ONTRAS) verläuft vom Netzknotenpunkt Schwarze Pumpe über Boxberg bis zum Holtendorfer Kreuz bei Görlitz. Sie dient der Versorgung der gesamten Grenzregion zwischen Spremberg und Görlitz mit Gas (Biomethan und Erdgas). Für die Sanierung der Gabenquerungen „Neuer Graben“ in der Nähe von Petershain und eines Grabens in der Nähe von Moholz ist eine Außerbetriebnahme der Leitung notwendig. Für die Erneuerung der beiden Grabenquerungen („Düker“ von norddeutsch: Taucher) muss das betreffende Leitungsstück zuvor durch Schließen von Absperrarmaturen vom Gasstrom abgetrennt und das darin verbliebene Restgas entfernt werden. Um die Gasverluste so gering wie technisch möglich zu halten, erfolgt vor Maßnahmenbeginn eine Druckabsenkung des betreffenden Abschnitts von 25 bar auf ca. 18 bar. Um den CO2 Ausstoß wesentlich zu reduzieren, wird anschließend das Restvolumen über eine Bodenfackel kontrolliert abgebrannt. Wir verzichten somit auf das methodisch mögliche Ausblasen, bei dem das Erdgas kontrolliert in die Atmosphäre gelangt wäre. Dies würde das Klima zehn Mal stärker belasten als das CO2, dass wir beim Verbrennen dieses Gases über eine Fackel freisetzen (mehr dazu in der „Hintergrundinformation“). Die für die Außerbetriebnahme anfallenden Gasverluste sind mit in Summe etwa 35.000 Kubikmetern Gas zu gering, um einen mehrtägigen Umpumpeinsatz rechtfertigen zu können.

Deshalb wird die ONTRAS bei Petershain vom 04.-06.09.2024 und bei Wiesa vom 11.- 13.09.2024 eine Bodenfackel einsetzen. Nach deren Aufbau und TÜV-Abnahme am Vortag wird die Fackel jeweils am frühen Morgen gezündet und das Restgas kontrolliert abgebrannt (Petershain: 05.09.2024/ Wiesa 12.09.2024, jeweils ca. 8:00-16:00 Uhr). Dabei beträgt der bereits reduzierte Anfangsdruck der Leitung 18 bar (Druck in 180 Metern Wassertiefe) und wird durch den Fackeleinsatz auf ca. vier bar verringert.

Die Fackel wird unter ständiger, fachkundiger Aufsicht betrieben und an beiden Standorten insgesamt etwa 35.000 Kubikmeter Erdgas verbrennen. Anschließend werden die gasfrei zu machenden Leitungs- und Anlagenteile noch mehrmals mit Luft gespült, um auch noch die letzten Reste der ursprünglichen Gasfüllung zu entfernen. Erst danach können die geplanten Bauarbeiten beginnen.

Hintergrundinformation

ONTRAS hat sich in seinem Nachhaltigkeitsprogramm u. a. dazu verpflichtet, Gasaustritte bei Reparaturarbeiten zu vermeiden. Für die Entfernung dieser Restgasmengen stehen, abhängig von den Gegebenheiten vor Ort, verschiedene technische Möglichkeiten zur Verfügung:

  1. Liegt eine zweite, in Betrieb befindliche Leitung in unmittelbarer Nähe, kann die Gasmenge durch Umpumpen in diese Leitung wieder dem System zugeführt und weiterverwendet werden. Technisch bedingt – der Druck in einer Leitung lässt sich durch Umpumpen nicht beliebig absenken – muss dann nur noch eine geringe Restmenge anderweitig entfernt werden.
  2. Ist kein Umpumpen möglich, wird zunächst der Betriebsdruck – wie hier beschrieben – so weit wie möglich abgesenkt, um die Restmenge zu reduzieren. Dann wird eine Ausblasvorrichtung installiert und das Restgas kontrolliert ausgeblasen. Da aber Methan, der wesentliche Bestandteil von Erdgas, bezogen auf einen Zeitraum von 100 Jahren das Klima 25 Mal mehr beeinträchtigt als CO2, würde dabei jeder Kubikmeter Methan (0,75 kg) 19 Kilogramm CO2-Äquivalent freisetzen.
  3. Günstiger für die Umwelt ist es, dieses Restgas stattdessen, wie im vorliegenden Fall, in einer Fackel kontrolliert zu verbrennen. Dieser Prozess verringert den CO2-Ausstoß um rund das Zehnfache. Deshalb setzt ONTRAS dieses Verfahren als Zwischenlösung ein, wo kein Umpumpen möglich ist.
  4. Mittelfristig arbeitet ONTRAS jedoch an Lösungen, das Ausblasen von Restgasmengen ganz zu vermeiden, etwa durch Einsetzen einer mobilen Gasverflüssigungsanlage.

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Über ONTRAS

ONTRAS betreibt das 7.700 Kilometer umfassende Fernleitungsnetz in Ostdeutschland und verantwortet den zuverlässigen und effizienten Transport gasförmiger Energie – heute und in Zukunft. Wir gestalten den Energiemarkt der Zukunft aktiv mit, bringen Ideen ein und entwickeln nachhaltige Lösungen für unsere Infrastruktur. Dabei setzen wir auf eine zuverlässige Technik, langjährige Erfahrung und unser wichtigstes Asset: ein engagiertes Team! Unsere Gasinfrastruktur ist kompatibel mit regenerativen Gasen und unterstützt somit auch eine Vielzahl von Anwendungsfällen für Wasserstoff wie beispielsweise stoffliche Anwendungen, Mobilität und Wärme. Um unsere Infrastruktur fit für eine erneuerbare Gasversorgung zu machen, planen und realisieren wir gemeinsam mit Partnerunternehmen zahlreiche Projekte. | Mehr Informationen unter ontras.com

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