Pressemitteilung -

Aufhebung der Corona-Isolationspflicht: Unabhängige Patientenberatung kritisiert uneinheitliches Vorgehen der Bundesländer

Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) sieht in der unabgestimmten Aufhebung der Corona-Isolationspflicht durch einzelne Bundesländer eine Wiederholung von früheren Fehlern in der Pandemiepolitik. EIne für die Menschen nachvollziehbare Kommunikation der Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung wird so erneut erheblich erschwert. Bei der Einführung oder Rücknahme von Corona-Maßnahmen müssen die Bundesländer aus Sicht der UPD an einem Strang ziehen, die jeweiligen Maßnahmen gemeinsam koordinieren sowie verständlich und einheitlich kommunizieren.

Zur Aufhebung der fünftägigen häuslichen Isolationspflicht im Falle einer Infektion mit dem Coronavirus durch die Bundesländer Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein sagt Thorben Krumwiede, Geschäftsführer der UPD:

"In mittlerweile bald drei Jahren Pandemie wurden die Corona-Maßnahmen in Deutschland auf regionaler und auf Länderebene immer wieder in sehr unterschiedlicher Art und Weise gehandhabt. Diese Uneinheitlichkeit im politischen Umgang mit der Pandemie hat die dringend notwendige verständliche Kommunikation der Maßnahmen und Empfehlungen immer wieder unnötigerweise erschwert, für Verunsicherung unter den Menschen gesorgt und das Vertrauen in die Pandemiepolitik untergraben. Bei der uneinheitlichen und zwischen den Ländern nicht abgestimmten Aufhebung der Corona-Isolationspflicht wird dieser Fehler nun erneut wiederholt."

Verhalten im Infektionsfall sorgt seit Pandemiebeginn für große Unsicherheit

Johannes Schenkel, ärztlicher Leiter der UPD: "Das richtige Verhalten im Infektionsfall und die jeweils aktuell geltenden Bestimmungen sind in der UPD-Beratung seit Beginn der Pandemie ein durchgehend prominentes Thema. Neben Zugängen zu Tests und Krankheitsnachweisen beziehungsweise Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen zählen dazu auch Fragen und Unsicherheiten zur Isolationspflicht. In diesem Bereich herrscht ohnehin erfahrungsgemäß viel Unsicherheit und Verwirrung. Ein erneutes uneinheitliches und unabgestimmtes Vorgehen durch einzelne Bundesländer wie nun bei der Abschaffung der Isolationspflicht, die die Menschen zudem am medizinischen Sinn der Maßnahmen zweifeln lassen kann, ist mehr als ärgerlich und bei der Bekämpfung der andauernden Pandemie nicht zielführend."

Einheitliches und koordiniertes Vorgehen ist geboten

Thorben Krumwiede ergänzt: Jemand, der beispielsweise im niedersächsischen Göttingen wohnt und im hessischen Kassel arbeitet, müsste an seinem Wohnort in Isolation gehen, dürfte sich aber an einem Arbeitsplatz frei bewegen, sofern er eine Maske trägt. Das ist den Menschen nicht vermittelbar und aus medizinischer Sicht auch nicht begründbar. Die Aufhebung der Corona-Isolationspflicht wirft damit einmal mehr ein Schlaglicht auf die praktische und auch kommunikative Problematik uneinheitlicherr politischer Regelungen in Grenzregionen zwischen Gemeinden, Kreisen und Ländern. Da kann es auch schnell um existenzielle Fragen wie die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gehen. Wir wünschen uns daher im Falle der Aufhebung der Isolationspflicht ein abgestimmtes und koordiniertes Vorgehen - unabhängig davon, wie einzelne Akteure dazu aus medizinischer Sicht stehen."

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Über die Unabhängige Patientenberatung Deutschland, UPD

Die UPD Patientenberatung Deutschland gGmbH (UPD) mit Sitz in Berlin ist eine gemeinnützige Einrichtung. Sie hilft Ratsuchenden, sich im deutschen Gesundheitssystem besser zurechtzufinden und Entscheidungen im Hinblick auf gesundheitliche und gesundheitsrechtliche Fragen selbstbestimmt, eigenverantwortlich und auf informierter Grundlage zu treffen.

Gut erreichbar, bürgernah, qualifiziert: Das Beratungsangebot der UPD

Die kostenfreie und verständliche Beratung der UPD ist für alle Menschen in Deutschland zugänglich – egal, ob sie gesetzlich, privat oder nicht krankenversichert sind. Ratsuchende können die Patientenberatung unkompliziert und auf vielen Wegen erreichen: per Telefon, online über die UPD-Homepage, per Post, in den 30 regionalen Beratungsstellen sowie an weiteren 100 Standorten in Deutschland, die regelmäßig von einem der drei Beratungsmobile angesteuert werden.

Zum rechtlichen Beratungsteam der UPD gehören Juristen und Juristinnen sowie Sozivalversicherungsfachangestellte und andere geschulte Berater und Beraterinnen. In den medizinischen Fachteams arbeiten ärztliche, zahnärztliche und pharmazeutische Berater und Beraterinnen, Fachkräfte aus der Pflege und anderen Gesundheitsfachberufen sowie ein psychosoziales Team aus Psychologen und Psychologinnen. Die rechtliche Beratung basiert auf der aktuellen Gesetzgebung und Rechtsprechung. Die medizinische Beratung nutzt wissenschaftlich fundierte Gesundheitsinformationen und folgt den Grundsätzen der evidenzbasierten Medizin.

Neben der Beratung ist es gesetzlicher Auftrag der Patientenberatung, Politik, Entscheidungsträger im Gesundheitswesen und die Öffentlichkeit über Probleme im deutschen Gesundheitssystem zu informieren und auf diese Weise die Patientenorientierung zu stärken.

Finanziert wird die Arbeit der UPD gemäß § 65b des Sozialgesetzbuchs V mit Fördergeldern durch den Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV). Der Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. unterstützt die UPD mit zusätzlichen Fördermitteln für die fremdsprachliche Beratung. Die Arbeit der UPD wird fortlaufend von einem wissenschaftlichen Institut evaluiert; außerdem wird die Unabhängigkeit und Neutralität der UPD durch einen externen und unabhängigen Auditor kontrolliert.

Die Beratungswege im Überblick

DieBeratung der UPD ist auf allen Wegen kostenfrei. Ratsuchende erreichen die UPD telefonisch, online über die UPD-Homepage, per Post, in einer von 30 regionalen Beratungsstellen oder an einem der 100 Standorte die regelmäßig von einem der drei UPD-Beratungsmobile angefahren werden. Die UPD berät auf Deutsch, Türkisch, Russisch und Arabisch und ist telefonisch wie folgt erreichbar: Beratung in deutscher Sprache, Rufnummer: 0800 011 77 22, montags bis freitags von 8.00 bis 22.00 Uhr und samstags von 8.00 bis 18.00 Uhr.

Fremdsprachige Angebote: Beratung in türkischer Sprache, Rufnummer: 0800 011 77 23, montags bis samstags von 8.00 bis 18.00 Uhr; Beratung in russischer Sprache, Rufnummer: 0800 011 77 24, montags bis samstags von 8.00 bis 18.00 Uhr; Beratung in arabischer Sprache: Rufnummer: 0800 332 212 25,: dienstags 11.00 bis 13.00 Uhr und donnerstags 17.00 bis 19.00 Uhr.


Die Beratung in einer der Beratungsstellen kann nach telefonischer Terminabstimmung genutzt werden :0800 011 77 25; Montags bis freitags 8.00 bis 22.00 Uhr, Sa 8.00 bis 18.00 Uhr). Die Beratung in den UPD-Mobilen ist sowohl mit Terminvereinbarung als auch spontan möglich.

Die Adressen der 30 regionalen Beratungsstellen sowie eine Übersicht über die 100 Städte, in denen die Beratungsmobile regelmäßig halten, finden Ratsuchende auf www.patientenberatung.de.

Weitere Informationen finden Ratsuchende unter www.patientenberatung.de, Facebook oder Twitter.

Kontakt

Markus Hüttmann

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