Pressemitteilung -

Start der elektronischen Patientenakte (ePA): Unabhängige Patientenberatung Deutschland informiert Patienten und setzt auf aktive Information und Unterstützung von Patienten auch durch Ärzte, Kliniken und Kassen

Berlin, 04. Januar 2021

Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) begrüßt den Start der ePA als einen wichtigen Schritt hin zu mehr Transparenz, Patientensouveränität und Versorgungsqualität im Gesundheitswesen. Zur Einführung der ePA hat die UPD ausführliche Patienteninformationen erstellt. Aus Sicht der UPD ist es für die Nutzung und Akzeptanz der ePA sehr wichtig, dass Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken die Patienten aufklären und unterstützen. Berichte über mögliche Sicherheitslücken bei der technischen Infrastruktur sieht die UPD mit Sorge und fordert die Beteiligten auf, vorhandene Mängel umgehend zu beheben, um die Akzeptanz der ePA bei den zukünftigen Nutzern nicht zu verspielen.

„Zur Einführung der ePA stehen wir in Deutschland vor einer besonderen Bewährungsprobe, sagt UPD-Geschäftsführer Thorben Krumwiede: „Nach jahrelanger Vorbereitung sollten es alle beteiligten Institutionen als besonders wichtige Aufgabe ansehen, die Chancen, die sich durch die ePA für eine bessere gesundheitliche Versorgung ergeben, verantwortungsbewusst wahrzunehmen.“ Nach seinen Worten wird diese Verantwortungsbereitschaft auch am Umgang mit etwaigen Schwachstellen deutlich werden. „Die ePA kann nur dann ein Erfolg werden und die Versorgungsqualität im deutschen Gesundheitswesen wirkungsvoll verbessern, wenn sie die Versprechen an Qualität und Datenschutz auch einlöst. Für besonders wichtig halten wir auch, dass die Bürgerinnen und Bürger sich auf verlässliche Information und praktische Aufklärung zu den Vorteilen der freiwilligen Nutzung der ePA verlassen können. Als UPD werden wir dazu auch in den kommenden Monaten unseren Beitrag leisten.“

ePA kann mehr Transparenz und verbesserte Gesundheitsversorgung ermöglichen
Die elektronische Patientenakte ermöglicht die zentrale Speicherung von Befunden, Diagnosen, Laborwerten, Arztbriefen und weiteren Dokumenten an einem digitalen Ort. Ärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und andere Behandler erhalten damit einen schnellen Zugriff auf alle wichtigen Informationen zu Erkrankungen und Behandlungen eines Patienten. Das bedeutet eine entscheidende Verbesserung der Kommunikation zwischen Ärzten und anderen Einrichtungen untereinander als auch zwischen Arzt und Patient: Unnötige Doppeluntersuchungen und wiederholte wirkungslose Therapieversuche können vermieden werden. Mangelnder Informationsaustausch ist bisher eine der häufigsten Fehlerquellen im deutschen Gesundheitssystem.

Souveränität und Gesundheitskompetenz von Patienten wird gefördert
„Durch die ePA werden Patienten zum „Herr“ ihrer Daten, sagt Marcel Weigand, Leiter für Kooperation und digitale Transformation bei der UPD, und fügt hinzu: „Mit der ePA gehört für Patienten das leidige Nachfragen und Hinterherlaufen, wenn es etwa um Behandlungsberichte oder Röntgenbilder geht, der Vergangenheit an. Auch Diskussionen in der Arztpraxis um die Einsicht in die Patientenakte erübrigen sich weitgehend“. Mithilfe der ePA können sich Patienten selbst einen Überblick über ihre gesundheitliche Situation verschaffen und auf informierter Grundlage eigenständig Entscheidungen treffen.


Information und Unterstützung ist für Erfolg der ePA zwingend notwendig
„Die Nutzung der ePA ist freiwillig – niemand wird gezwungen“, sagt Marcel Weigand. Aus UPD-Sicht spielen gerade deswegen die umfassende Information und Aufklärung der Patienten durch Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken und Krankenkassen eine entscheidende Rolle, um berechtigte Sorgen und Ängste gegenüber digitalen Lösungen wie der ePA aufzugreifen. „Da viele ältere Patienten mit digitalen Anwendungen wenig vertraut sind, benötigen wir gezielte Unterstützungsangebote. Damit Krankenkassen und Leistungserbringer aktive Unterstützung für die Patienten bei der Nutzung der ePA leisten können, brauchen wir auch für diese Schulungsangebote“, sagt Marcel Weigand. Die UPD hat zum Start der ePA Patienteninformationen zum Thema veröffentlicht und alle Berater eingehend geschult.

Mögliche Sicherheitsmängel müssen schnell abgestellt werden
Die jüngsten Berichte über etwaige Sicherheitslücken in der technischen Infrastruktur in den Arztpraxen sieht die UPD kritisch: „Der Datenschutz ist gerade für ältere Patienten ein sehr wichtiges Thema. Es wäre fatal, wenn die Akzeptanz der ePA durch Sicherheitsmängel in den Arztpraxen untergraben wird“, warnt Weigand. „Hier sind die Beteiligten gefragt, schnell und umfassend Abhilfe zu schaffen.“

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Über die Unabhängige Patientenberatung Deutschland, UPD

Die UPD Patientenberatung Deutschland gGmbH (UPD) mit Sitz in Berlin ist eine gemeinnützige Einrichtung. Sie hilft Ratsuchenden, sich im deutschen Gesundheitssystem besser zurechtzufinden und Entscheidungen im Hinblick auf gesundheitliche und gesundheitsrechtliche Fragen selbstbestimmt, eigenverantwortlich und auf informierter Grundlage zu treffen.

Gut erreichbar, bürgernah, qualifiziert: Das Beratungsangebot der UPD

Die kostenfreie und verständliche Beratung der UPD ist für alle Menschen in Deutschland zugänglich – egal, ob sie gesetzlich, privat oder nicht krankenversichert sind. Ratsuchende können die Patientenberatung unkompliziert und auf vielen Wegen erreichen: per Telefon, online über die UPD-Homepage, per Post, in den 30 regionalen Beratungsstellen sowie an weiteren 100 Standorten in Deutschland, die regelmäßig von einem der drei Beratungsmobile angesteuert werden.

Zum rechtlichen Beratungsteam der UPD gehören Juristen und Juristinnen sowie Sozivalversicherungsfachangestellte und andere geschulte Berater und Beraterinnen. In den medizinischen Fachteams arbeiten ärztliche, zahnärztliche und pharmazeutische Berater und Beraterinnen, Fachkräfte aus der Pflege und anderen Gesundheitsfachberufen sowie ein psychosoziales Team aus Psychologen und Psychologinnen. Die rechtliche Beratung basiert auf der aktuellen Gesetzgebung und Rechtsprechung. Die medizinische Beratung nutzt wissenschaftlich fundierte Gesundheitsinformationen und folgt den Grundsätzen der evidenzbasierten Medizin.

Neben der Beratung ist es gesetzlicher Auftrag der Patientenberatung, Politik, Entscheidungsträger im Gesundheitswesen und die Öffentlichkeit über Probleme im deutschen Gesundheitssystem zu informieren und auf diese Weise die Patientenorientierung zu stärken.

Finanziert wird die Arbeit der UPD gemäß § 65b des Sozialgesetzbuchs V mit Fördergeldern durch den Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV). Der Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. unterstützt die UPD mit zusätzlichen Fördermitteln für die fremdsprachliche Beratung. Die Arbeit der UPD wird fortlaufend von einem wissenschaftlichen Institut evaluiert; außerdem wird die Unabhängigkeit und Neutralität der UPD durch einen externen und unabhängigen Auditor kontrolliert.

Die Beratungswege im Überblick

DieBeratung der UPD ist auf allen Wegen kostenfrei. Ratsuchende erreichen die UPD telefonisch, online über die UPD-Homepage, per Post, in einer von 30 regionalen Beratungsstellen oder an einem der 100 Standorte die regelmäßig von einem der drei UPD-Beratungsmobile angefahren werden. Die UPD berät auf Deutsch, Türkisch, Russisch und Arabisch und ist telefonisch wie folgt erreichbar: Beratung in deutscher Sprache, Rufnummer: 0800 011 77 22, montags bis freitags von 8.00 bis 22.00 Uhr und samstags von 8.00 bis 18.00 Uhr.

Fremdsprachige Angebote: Beratung in türkischer Sprache, Rufnummer: 0800 011 77 23, montags bis samstags von 8.00 bis 18.00 Uhr; Beratung in russischer Sprache, Rufnummer: 0800 011 77 24, montags bis samstags von 8.00 bis 18.00 Uhr; Beratung in arabischer Sprache: Rufnummer: 0800 332 212 25,: dienstags 11.00 bis 13.00 Uhr und donnerstags 17.00 bis 19.00 Uhr.


Die Beratung in einer der Beratungsstellen kann nach telefonischer Terminabstimmung genutzt werden :0800 011 77 25; Montags bis freitags 8.00 bis 22.00 Uhr, Sa 8.00 bis 18.00 Uhr). Die Beratung in den UPD-Mobilen ist sowohl mit Terminvereinbarung als auch spontan möglich.

Die Adressen der 30 regionalen Beratungsstellen sowie eine Übersicht über die 100 Städte, in denen die Beratungsmobile regelmäßig halten, finden Ratsuchende auf www.patientenberatung.de.

Weitere Informationen finden Ratsuchende unter www.patientenberatung.de, Facebook oder Twitter.

Kontakt

Markus Hüttmann

Pressekontakt Pressereferent 0049 (0)30-868721-140