Direkt zum Inhalt springen
Foto: Karsten Jipp; Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS)
Foto: Karsten Jipp; Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS)

News -

Das Runde ins Eckige: Der Kreis erobert die Badgestaltung

Der streng geometrische Kreis erobert das Badezimmer: kein Gestaltungselement hat das Design des Badezimmers in den letzten Jahren so geprägt wie der Kreisbogen. Dabei ist von 45 bis 360 Grad alles erlaubt: Hauptsache minimalistisch.

Der Erfinder der Badzimmer-Kollektionen Luigi Colani hat es auf den Punkt gebracht: „Warum sind im Badezimmer so viele Ecken und Kanten? Im Badezimmer bewegt man sich oft nackt und ist verletzbar. Müsste das Badezimmer nicht warm, weich und abgerundet sein?“

Diese Frage stellen sich immer mehr Badplaner und setzen zunehmend „weiche“ Formen in der Sanierung von neuen Bädern ein. Aber auch optisch macht die runde Form aus dem Badezimmer etwas Neues. Abgerundete Formen, wie etwa an Badmöbeln oder Wannen, lassen den Raum insgesamt größer wirken, und runde Flächen, wie etwa Spiegel oder Waschbecken, eröffnen optische Freiflächen.

Der Viertelkreis ist die Antwort auf ein Diktat des rechten Wickels

Die neue Lust auf Viertelkreise kann man aktuell an Badmöbeln besonders gut ablesen. Badmöbel mit prägnanten, abgerundeten senkrechten Kanten und klassisch gewölbten Fronten machen das Badezimmer zum Salon: Ein Waschtisch wie eine Kommode, elegante Konsolen und Sideboards, große erleuchtete Vitrinenschränke und repräsentative Highboards sind etwa die Highlights der neuen Badmöbel-Kollektion Lavo 2.0 von burgbad. Sanft gerundete Möbelfronten harmonieren mit dem Oval von Mineralgusswaschtisch und Leuchtspiegel und geben dem Badezimmer zudem einen wohnlichen Charakter. Was so einfach daherkommt ist das Ergebnis einer imposanten Fertigungskompetenz – die abgerundeten Kanten der Thermoformfronten müssen für den Einsatz im Bad besonders aufwendig produziert, lackiert und beschichtet werden.

Die Formensprache des Kreisbogens zeigt sich derzeit aber nicht nur beim Badmöbel, das in der Gesamtgestaltung ein sehr dominierendes Element ist. Auch bei Spiegeln, Accessoires, Armaturen, Badewannen und WCs findet sich der abgerundete Look des Soft-Edge-Designs.

Vollkommen. Endlos. Rund: Spiegel im Badezimmer

Runde Spiegel und das Badezimmer ̶ das ist die neue Love-Story in der Badgestaltung. Waschtisch, Badmöbel und Spiegel gehen eine perfekte Form-Symbiose ein. Allerdings muss der kreative Nutzer, der die Harmonie gegenüber der Funktionalität priorisiert, die geometrische Ästhetik mit Abstrichen im Bereich Stauraum, Beleuchtung und smarter Technik bezahlen. Wem das egal ist, wird belohnt mit einem runden Ausblick und einer ästhetisch ansprechenden Kombination an der so wichtigen Wand im Badezimmer. Da die Wand vom Waschtisch in der Badplanung oft auch die „Blickrichtung“ der Badnutzer markiert, ist hier sozusagen die Hauptbühne des Badezimmers zu finden. In Kombination mit dekorativen Fliesen oder sogar der aktuell angesagten Muster-Tapete entsteht mit runden Spiegeln ein geschmackvoller Hingucker. Durch die Kombination gleich mehrerer runder Spiegel, die sogar in kleinen Gruppen von der Decke hängen können, entsteht der Eindruck einer so genannten „Petersburger Hängung“ – mit dem Effekt der optischen Vergrößerung des Raums durch die Spiegel.

Optische Highlights im Badezimmer: runde Wanne und runder Waschtisch

Eine kreisrunde Badewanne ist das vielleicht spektakulärste Statement in der Badgestaltung. Die Form bringt die Funktion auf den Punkt und ist die perfekte Ausgangsbasis für ein Private Spa. Denn in die Ecke geschoben will die kreisrunde, freistehende Badewanne nicht – die runde Wann muss im Mittelpunkt stehen. Der Kreis ist die vollkommenste und ausgewogenste Figur in der Geometrie. Sie steht für Harmonie, Unendlichkeit und Eins-Sein. Genau diese Form greift Dominik Tesseraux bei der BettePond auf – als Reminiszenz an die Ursprungsform des Wannenbades, den Badezuber.

Auch bei Aufsatzbecken, Waschtischen oder -säulen ist die kreisrunde Form aktuell sehr beliebt. Wie kleine Kunstwerke stehen die Objekte auf Waschtischkonsolen oder Säulen und erhöhen das Badezimmer zu einem kulturellen und inspirativen Ort des Rückzugs.

Visuelles Storytelling: Accessoires und Deko-Artikel nehmen das Thema „rund“ auf

Der Badplaner und Stylist findet in der Idee der „Rundheit“ eine Inspiration für das optische Storytelling und kann aus einem Fundus von Dekorationselemente und Motiven wählen. Seifenablagen, Handtuchhalter, Leuchten, Pendelablagen, gerahmte Wandregale, Toilettenpapierhalter, Ablagen, Container, Tabletts, Kosmetikspiegel oder Behälter greifen das Thema „rund“ auf und können die fest installierten Sanitärprodukte als weitere Funktionsträger und dekorative Accessoires ergänzen.

Das Runde ins Eckige – das Traditionelle ins Moderne

Die streng geometrische Form des Kreises passt in die Geschmackswelt des minimalistischen Bades und bietet eine Spur mehr Emotion als die übliche kastige Geometrie. Und schon wirkt das minimalistische Ambiente im Sinne des Trends zum „warmen Minimalismus“ wieder höchst aktuell – egal, ob im hölzernen Scandi Chic, im eher puristischen Industrial Style oder in der Kombi mit einem schlichten Sideboard in Dunkelblau Matt oder Hochglanz Schwarz. Angesagt sind derzeit auch betont traditionelle Stilzitate, allerdings in modern reduziertem Design. Dabei spielt die Vereinfachung verspielter Formen auf ihre schlichte Geometrie eine große Rolle – allen voran die Kreisform. Messing oder Marmor verleihen dem Bad einen klassischen Look, wirken in Form schlichter, kreisrunder Pendel-Handtuchhalter, Aufsatzbecken oder Beistelltische aber auch ausgesprochen modern. Auch der in Soft-Edge-Kantenführung, Oval-Formen, asymmetrischen Wölbungen und weichen Frontverläufen zitierte Mid-Century-Stil bringt viel Lifestyle ins Bad, ohne dabei altbacken zu wirken. Im Gegenteil: Zeitgemäß interpretiert mit klaren Kreis-Geometrien wirken traditionelle Formen und Stile im Baddesign ausgesprochen trendy.

Links

Themen

Kategorien

Kontakt

Lars Mörs

Lars Mörs

Pressekontakt Redakteur Pop up my Bathroom Newsroom + Atelier +49 221/6201802

Informationsplattform für kreative Badgestaltung, Architektur und Design

Pop up my Bathroom, eine Initiative der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS) und der Messe Frankfurt zur ISH, ist eine experimentelle Plattform für Architekten, Badplaner, Interior Designer und Journalisten.