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Illustration: Björn Steinmetzler; Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS)
Illustration: Björn Steinmetzler; Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS)

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Top-Trend im Bad: Weiß – ganz allein oder mit vielen Kontrasten

Weiß steht für Reinheit. Daher dominiert diese Farbe im Badezimmer seit Jahrzehnten und dient als Ausgangsbasis für viele Gestaltungsansätze. 45% der deutschen Bevölkerung schwören auf den zeitlosen, universell kombinierbaren Basis-Ton. Sie verschaffen ihm damit einen gehörigen Vorsprung vor Beige (11%), Grau (10%) und Blau (8%)*. Es sind vor allem die Sanitärprodukte aus Keramik, aber auch Waschtische aus Mineralguss oder Badewannen und Duschflächen, die in vielen Badezimmer den Takt in Sachen Farbe vorgeben. Der Grundgedanke dabei ist nachvollziehbar: Die Produkte sollen möglichst lange im Bad glänzen – hygienisch und farblich. Über 80% der verkauften Keramikprodukte in Deutschland sind weiß.

Da passt es doch gut, dass Weiß im Interior Design gerade angesagt ist. Zwischenzeitlich ergänzten die Sanitärhersteller ihr Angebot mit unterschiedlichen Weißtönen. Doch gegen das bewährte Sanitärweiß haben es die Farbvarianten noch schwer. In Zusammenspiel mit farbigen Accessoires und einer gefälligen Raumgestaltung können die weißen Objekte ihre Designqualitäten ausspielen. Auch der Kontrast zu farbigen Badmöbeln oder Bodenfliesen ist ein geschicktes Gestaltungsprinzip, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. So bietet sich ein klassisches Schwarz-Weiß als eine weniger exzentrische Alternative zum angesagten schwarzen Badezimmer an – und wirkt nicht weniger stylisch.

Trendfarbe Weiß – ein Widerspruch für den Einsatz im Badezimmer?

Prinzipiell ist die Trendlandschaft ja durchaus widersprüchlich. Im Badezimmer spielt aber auch die Historie eine Rolle, in der Weiß als die Neutralfarbe schlechthin seit jeher Standard ist. Betrachtet man aber den Kontext, wird schnell deutlich, dass Weiß auch noch ganz andere Qualitäten hat: Es hebt andere Farben, es neutralisiert Widersprüche zwischen Architektur und Möbel, es entgrenzt Räume. Das ist gerade für minimalistische Einrichtungskonzepte sehr wertvoll, die nach einer langen Landhaus- und Vintage-Phase wieder angesagt sind.

Vor allem im Neubau sind Häuser im schlicht-geradlinigen „Bauhaus-Stil“ populär. Der Look ist also nicht erst mit dem 100-jährigen Geburtstags der Gestaltungsschule wieder in den Fokus gerückt. Der Bauhaus-Stil steht für Minimalismus und Klarheit. Die Farbe Weiß transportiert dabei die Werte des Bauhaus-Stils unmittelbar und ist eine ideale Plattform für additive Farbelemente. Aber auch in wohnlich abgetönten Varianten ist Weiß im Interior Design angesagt. Da Weiß im Badezimmer aber schon seit Jahrzenten die erste Farbwahl ist, wird dieser Trend im Badezimmer nur eben nicht so offensichtlich. Damit ist es einfach schwerer, Weiß im Badezimmer so zu verwenden, dass seine Modernität sichtbar wird.

Weiß schafft die perfekte Umgebung für angesagte Klassiker

Im Lifestyle-Badezimmer wurde Weiß in den letzten Jahren eher mit Skandi-Chic oder dem Vintage bzw. Shabby-Chic in Verbindung gebracht, und auch die scheinbar niemals ganz aus der Mode kommenden Bäder im maritimen Einrichtungsstil sind ohne Weiß nicht denkbar. Doch Weiß ist auch eine perfekte Grundlage für einen Einrichtungsstil, der viel mit Retro-Elementen wie organischen Formen oder Formholzmöbeln aus den 50er- und 60er-Jahren arbeitet und grafische Muster und Prints einbaut. Badmöbel mit Anleihen an den Mid Century-Style mit seinen klaren, oft auch geschwungenen Linien und geometrischen Formen wirken vor den Bauhaus-kompatiblen weißen Wänden wie echte Klassiker.

Homogenes Weiß öffnet Räume nach innen und außen

Wem das noch zu verspielt ist, setzt ganz auf Weiß. Weiß-in-Weiß schafft einen ganz eigenen Raumeindruck, der durch den Verzicht auf Hochglanzlack eher noch verstärkt wird. Denn je weniger Kontraste ins Auge fallen können, desto ätherischer wirkt der Raum. Die richtige Beleuchtung spielt hierbei eine entscheidenden Rolle. Wie in Cat Stevens‘ legendärem Song „Into White“ verliert sich dann alles Gegenständliche in einem weißen, die Konturen nivellierenden Licht. Ob damit auf den anbrechenden Tag oder ein esoterisches Erlebnis angespielt wird, wie es in Kunst und Film gerne als Übergangszustand inszeniert wird, ist eigentlich egal – Hauptsache für das Baddesign ist, dass homogenes Weiß das Licht in einer Weise zerstreut, die als fast körperlose Leichtigkeit wahrgenommen wird. Volumen werden eingeebnet, Raumgrenzen scheinbar aufgehoben. Dieser Effekt lässt sich gezielt einsetzen, um kleine Räume größer wirken zu lassen, gezielt das Gesundheitsbewusstsein anzusprechen und das Bad als Ruheraum dem Alltag zu entrücken. Hier stört jede weitere Farbe. Höchstens ein bisschen Holz am Boden könnte helfen, den Badnutzer am Abheben zu hindern …

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