Pressemitteilung -

Ist die deutsche Sprache häßlich?

Ich bin überzeugt davon, daß man sich als Deutscher nicht aufregen sollte, wenn jemand sagt, Deutsch sei eine hässliche Sprache. Man sollte das humorvoll sehen.

In dem Video "So klingt Deutsch im Vergleich zu anderen Sprachen" nimmt man die deutsche Aussprache von Wörtern im Vergleich zu anderen Sprachen auf die Schippe.

https://www.bild.de/video/clip...

Mein persönliches Gefühl ist, dass Französisch, Italienisch, Spanisch und Portugiesisch musikalischer sind als Deutsch. Der zum Umkreis des Bossa Nova gehörende Song "Mas que nada" zeigt zum Beispiel überzeugend, wie musikalisch Portugiesisch klingen kann.

Der harte Eindruck des Deutschen wird durch die Häufigkeit der Konsonanten ausgelöst. Das Französische dagegen besitzt viel mehr Vokale. Die nasale Laute verstärken noch den musikalischen Charakter und wirken charmant."Manon" klingt angenehmer als "Friedrich". Die Sprachmelodie des Französischen besitzt viele Höhen und Tiefen. Ein Franzose wechselt während des Sprechens oft die Tonhöhe. Das Sprechen wirkt dadurch ausdrucksstark und musikalisch.

Bei den deutschen Wörten, die im Anlauf einen Vokal besitzen, entstehen sogenannte Knack-Laute, die neben den harten Konsonanten auch die Vokale im Deutschen hart klingen lässt.

Die Sprachwissenschaftlerin Nicole Richter schreibt:

„Beim Knacklaut öffnen sich die Stimmbänder sehr plötzlich, und die angestaute Luft entweicht auf einmal. In den romanischen Sprachen (etwa Spanisch, Italienisch) oder slawischen Sprachen (etwa Russisch, Polnisch) taucht dieser Laut nicht auf, denn hier haben wir einen weichen Stimmeinsatz, der eher gehaucht klingt."

Ich denke auch, es kommt auch auf den Sprecher und die Texte an, ob eine Sprache hässlich klingt.

Die meisten Franzosen aus Südfrankreich und viele Leute aus Spanien sprechen ihre Sprache auch ziemlich hart.

Wenn Sie Julio Iglesias hören - ich bin kein Fan von ihm -, versteht man, wie sanft Spanisch klingen kann.

Das Empfinden von Sprache ist immer auch subjektiv. Der Kehlgesang von Menschen aus Sibirien empfinden Westeuropäer als seltsam, für die Menschen in Sibirien ist er wunderschön.

Sobald Ausländer die Lieder deutscher Liedermacher, die Romane bekannter deutscher Schriftsteller oder die Balladen der großen deutschen Dichter wie Schiller und Goethe verstehen können,  entdecken sie die Schönheit der deutschen Sprache.

Ein herausragendes Beispiel für die Schönheit der deutschen Sprache ist Schillers Gedicht "Die Bürgschaft".

Die Bürgschaft

Zu Dionys , dem Tyrannen, schlich

Damon , den Dolch im Gewande;

Ihn schlugen die Häscher in Bande.

"Was wolltest du mit dem Dolche, sprich!"

Entgegnet ihm finster der Wüterich.

"Die Stadt vom Tyrannen befreien!"

"Das sollst du am Kreuze bereuen."

"Ich bin", spricht jener, "zu sterben bereit

Und bitte nicht um mein Leben,

Doch willst du Gnade mir geben,

Ich flehe dich um drei Tage Zeit,

Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit,

Ich lasse den Freund dir als Bürgen,

Ihn magst du, entrinn ich, erwürgen."

Da lächelt der König mit arger List

Und spricht nach kurzem Bedenken:

"Drei Tage will ich dir schenken.

Doch wisse! Wenn sie verstrichen, die Frist,

Eh' du zurück mir gegeben bist,

So muss er statt deiner erblassen,

Doch dir ist die Strafe erlassen."

Und er kommt zum Freunde: "Der König gebeut,

Dass ich am Kreuz mit dem Leben

Bezahle das frevelnde Streben,

Doch will er mir gönnen drei Tage Zeit,

Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit,

So bleib du dem König zum Pfande,

Bis ich komme, zu lösen die Bande."

Und schweigend umarmt ihn der treue Freund

Und liefert sich aus dem Tyrannen,

Der andere ziehet von dannen.

Und ehe das dritte Morgenrot scheint,

Hat er schnell mit dem Gatten die Schwester vereint,

Eilt heim mit sorgender Seele,

Damit er die Frist nicht verfehle.

Da gießt unendlicher Regen herab,

Von den Bergen stürzen die Quellen,

Und die Bäche, die Ströme schwellen.

Und er kommt ans Ufer mit wanderndem Stab,

Da reißet die Brücke der Strudel hinab,

Und donnernd sprengen die Wogen

Des Gewölbes krachenden Bogen.

Und trostlos irrt er an Ufers Rand,

Wie weit er auch spähet und blicket

Und die Stimme, die rufende, schicket,

Da stößet kein Nachen vom sichern Strand,

Der ihn setze an das gewünschte Land,

Kein Schiffer lenket die Fähre,

Und der wilde Strom wird zum Meere.

Da sinkt er ans Ufer und weint und fleht,

Die Hände zum Zeus erhoben:

"0 hemme des Stromes Toben!

Es eilen die Stunden, im Mittag steht

Die Sonne, und wenn sie niedergeht

Und ich kann die Stadt nicht erreichen,

So muss der Freund mir erbleichen."

Doch wachsend erneut sich des Stromes Wut,

Und Welle auf Welle zerrinnet,

Und Stunde an Stunde entrinnet.

Da treibt ihn die Angst, da fasst er sich Mut

Und wirft sich hinein in die brausende Flut

Und teilt mit gewaltigen Armen

Den Strom, und ein Gott hat Erbarmen.

Und gewinnt das Ufer und eilet fort

Und danket dem rettenden Gotte,

Da stürzet die raubende Rotte

Hervor aus des Waldes nächtlichem Ort,

Den Pfad ihm sperrend, und schnaubet Mord

Und hemmet des Wanderers Eile

Mit drohend geschwungener Keule.

"Was wollt ihr?", ruft er für Schrecken bleich,

"Ich habe nichts als mein Leben,

Das muss ich dem Könige geben!"

Und entreißt die Keule dem nächsten gleich:

"Um des Freundes willen erbarmet euch!"

Und drei mit gewaltigen Streichen

Erlegt er, die andern entweichen.

Und die Sonne versendet glühenden Brand,

Und von der unendlichen Mühe

Ermattet sinken die Kniee.

"0 hast du mich gnädig aus Räubershand,

Aus dem Strom mich gerettet ans heilige Land,

Und soll hier verschmachtend verderben,

Und der Freund mir, der liebende, sterben!"

Und horch! da sprudelt es silberhell,

Ganz nahe, wie rieselndes Rauschen

Und stille hält er zu lauschen,

Und sieh, aus dem Felsen, geschwätzig, schnell,

Springt murmelnd hervor ein lebendiger Quell,

Und freudig bückt er sich nieder

Und erfrischet die brennenden Glieder.

Und die Sonne blickt durch der Zweige Grün

Und malt auf den glänzenden Matten

Der Bäume gigantische Schatten;

Und zwei Wanderer sieht er die Straße ziehn,

Will eilenden Laufes vorüberfliehn,

Da hört er die Worte sie sagen:

"Jetzt wird er ans Kreuz geschlagen."

Und die Angst beflügelt den eilenden Fuß,

Ihn jagen der Sorge Qualen,

Da schimmern in Abendrots Strahlen

Von ferne die Zinnen von Syrakus 3),

Und entgegen kommt ihm Philostratus,

Des Hauses redlicher Hüter,

Der erkennet entsetzt den Gebieter:

"Zurück! du rettest den Freund nicht mehr,

So rette das eigene Leben!

Den Tod erleidet er eben.

Von Stunde zu Stunde gewartet' er

Mit hoffender Seele der Wiederkehr,

Ihm konnte den mutigen Glauben

Der Hohn des Tyrannen nicht rauben."

"Und ist es zu spät, und kann ich ihm nicht

Ein Retter willkommen erscheinen,

So soll mich der Tod ihm vereinen.

Des rühme der blutge Tyrann sich nicht,

Dass der Freund dem Freunde gebrochen die Pflicht,

Er schlachte der Opfer zweie

Und glaube an Liebe und Treue."

Und die Sonne geht unter, da steht er am Tor

Und sieht das Kreuz schon erhöhet,

Das die Menge gaffend umstehet,

An dem Seile schon zieht man den Freund empor,

Da zertrennt er gewaltig den dichten Chor:

"Mich, Henker", ruft er, "erwürget!

Da bin ich, für den er gebürget!"

Und Erstaunen ergreifet das Volk umher,

In den Armen liegen sich beide

Und weinen vor Schmerzen und Freude.

Da sieht man kein Auge tränenleer,

Und zum Könige bringt man die Wundermär,

Der fühlt ein menschliches Rühren,

Lässt schnell vor den Thron sie führen.

Und blicket sie lange verwundert an.

Drauf spricht er: "Es ist euch gelungen,

Ihr habt das Herz mir bezwungen,

Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn,

So nehmet auch mich zum Genossen an

Ich sei, gewährt mir die Bitte,

In eurem Bunde der Dritte."

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