Pressemitteilung -

​COVID 19: Impfung für Geflüchtete in zahlreichen Ländern nicht eingeplant

München - Zahlreiche Länder weltweit klammern Geflüchtete aus ihren Impfstrategien gegen COVID-19 aus. Das geben die SOS-Kinderdörfer bekannt. „Über ein Drittel der 114 Länder, die bislang Impfpläne erstellt haben, beziehen Menschen auf der Flucht nicht mit ein“, sagt Boris Breyer, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer.

In einem Land wie Kolumbien würden Geflüchtete sogar explizit ausgegrenzt. Dort hat Staatschef Iván Duque erklärt, dass Menschen aus dem Nachbarstaat Venezuela, die ohne legalen Status in Kolumbien leben, nicht geimpft werden – also über die Hälfte. Boris Breyer sagt: „Geflüchtete wie sie haben ihr Heimatland aufgrund von größter Not verlassen und leben häufig in prekären Verhältnissen. Der weltweite Einbruch der Wirtschaft durch die Corona-Pandemie hat ihre Situation zusätzlich verschlechtert und viele in Hunger und Existenznot getrieben. Es kann nicht sein, dass sie jetzt auch noch in Bezug auf die Impfung wie Menschen zweiter Klasse behandelt werden.“

Eine besondere Herausforderung sei, dass 85 Prozent der weltweit 80 Millionen Menschen, die sich aktuell auf der Flucht befinden, in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen leben. Diese Länder hätten schon massive Probleme, genügend Impfstoff für ihre eigene Bevölkerung zu beschaffen. Breyer sagt: „Wir dürfen sie nicht alleine lassen. Mehr denn je geht die Situation der Geflüchteten uns alle an. Es ist Aufgabe der weltweiten Staatengemeinschaft, sicherzustellen, dass sie genauso die Möglichkeit bekommen, sich impfen zu lassen wie jeder andere.“ Dies liege im Interesse aller. „Nur, wenn wir niemanden außen vor lassen, können wir die Corona-Pandemie wirkungsvoll bekämpfen!“, sagt Breyer.

Die SOS-Kinderdörfer weltweit unterstützen Kinder und Familien auf der Flucht in zahlreichen Ländern und setzen sich für ihre Rechte ein. 

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Die SOS-Kinderdörfer sind eine unabhängige soziale Organisation, die 1949 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurde. Seine Idee: Jedes verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine global agierende Organisation entstanden, die sich hauptsächlich aus privaten Spenden finanziert. Sie ist heute mit mehr als 575 Kinderdörfern und rund 2.500 weiteren SOS-Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 137 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen die SOS-Kinderdörfer etwa 1,5 Millionen Kinder und deren Angehörige.

Kontakt

Boris Breyer

Pressekontakt Stellv. Pressesprecher Medienkommunikation 0049 89 17914287