Pressemitteilung -

Ebola: SOS kämpft gegen den Virus

BU: Die SOS-Klinik in Monrovia ist derzeit 24 Stunden am Tag geöffnet. Foto: Christian Lesske


Monrovia/München -  Die SOS-Kinderdörfer kämpfen mit allen verfügbaren Mitteln, um Kinder und Familien vor dem Ebola-Virus zu schützen. In den SOS-Kinderdörfern sind dank umfassender Hygienemaßnahmen keine Ebola-Fälle aufgetreten. SOS-Schulen und Kindergärten bleiben geschlossen.

Laut der Weltgesundheitsbehörde WHO starben in Liberia, Sierra Leone, Nigeria und Guinea bereits fast 1000 Menschen durch den Ebola-Virus. In allen vier Ländern gibt es bislang keine Infektionen unter den SOS-Kindern, Kinderdorf-Müttern und -Mitarbeitern. Die SOS-Kinderdörfer leisten vor Ort verstärkt Aufklärung und führen präventive Maßnahmen durch, um die Verbreitung des Virus zu verhindern. An allen Standorten, an denen die SOS-Kinderdörfer aktiv sind, wurden die Sicherheitsvorkehrungen und Hygienemaßnahmen intensiv verstärkt.
 
Nach Schließung aller Schulen und anderen Maßnahmen hat Liberias Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf den nationalen Notstand ausgerufen und vorerst auf 90 Tage festgesetzt. George Kordahi, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Liberia über die aktuelle Lage: "Die Situation ist sehr beunruhigend, wir versuchen aber in unseren Kinderdörfern und SOS-Programmen unnötige Panik zu vermeiden und unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen unsere Arbeit fortzuführen." So ist z.B. der regelmäßige Kontakt zu  Familien in der Gemeinde, die durch die SOS-Familienhilfe unterstützt werden, aus Sicherheitsgründen stark eingeschränkt.
 
Die SOS-Klinik im liberianischen Monrovia ist weiter geöffnet und behandelt Patienten. George Kordahi: "Wir sind die einzige größere Gesundheitseinrichtung in Monrovia mit 24 Stundenbetrieb. Das bedeutet für unser Team höchste Arbeitsbelastung. Sehr kritische Fälle müssen daher auch wir an die offiziellen Ebola-Kontrollzentren weitergeben." Weitere Kliniken haben ihren Betrieb ebenfalls wieder aufgenommen, die medizinische Versorgung bleibt aber prekär.

Emmanuel Olatungie, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Sierra Leone, berichtet ebenfalls von einer sehr ernsten, angespannten Lage. Wie in Liberia gelten für die SOS-Kinderdörfer in Freetwon, Makeni und Bo strenge Sicherheits- und Vorsichtsmaßnahmen. Alle Kinder und Jugendlichen müssen im Dorf bleiben und können nicht, wie sonst üblich, in den Ferien ihre Angehörigen besuchen. Chlortabletten, Handschuhe etc. wurden verteilt. Auch in Sierra Leone sind alle SOS-Kindergärten und Hermann-Gmeiner-Schulen geschlossen. Olatungie betont, dass auch die SOS-Kinderdörfer in Sierra Leone im Kampf gegen Ebola und im Einsatz für die Gesundheit der Kinder, Mütter und Mitarbeiter Hilfe brauchen und bekräftigt den Appell der Regierung um finanzielle und materielle Unterstützung.

In Nigeria, wo es ebenfalls erste Ebola Fälle gab, bereiten sich die SOS-Kinderdörfer ebenfalls auf eine mögliche Ausbreitung der Epidemie vor und bereiten entsprechende Sicherheitsvorkehrungen vor.

11.8.2014

Links

Themen

  • Soziale Angelegenheiten

Kategorien

  • sos-klinik
  • westafrika
  • liberia
  • ebola-virus
  • sos-kinderdörfer
  • hilfsorganisation
  • soziale einrichtungen
  • kinder

Die SOS-Kinderdörfer sind eine unabhängige soziale Organisation, die 1949 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurde. Seine Idee: Jedes verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine global agierende Organisation entstanden, die sich hauptsächlich aus privaten Spenden finanziert. Sie ist heute mit 550 Kinderdörfern und mehr als 1.800 SOS-Zusatzeinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 133 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen die SOS-Kinderdörfer etwa 1,5 Millionen Kinder und deren Angehörige.

Kontakt

Zugehörige Meldungen

  • Ebola in Liberia: "Wir erleben die Hölle.“ / SOS-Klinik in Monrovia arbeitet auf Hochtouren

    Monrovia/München - Angehörige stürmen Krankenstationen, Patienten fliehen aus Quarantänestationen. Liberias Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf verhängte inzwischen eine nächtliche Ausgangssperre. Ganze Stadtviertel wurden unter Quarantäne gestellt. Die Schulen in Liberia sind offiziell geschlossen. SOS-Klinik in Monrovia arbeitet auf Hochtouren

  • Ebola triff immer häufiger auch Helfer / SOS-Lehrer in Guinea gestorben

    Die Ebola-Epidemie in den Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone beschleunigt sich. Anfang November wird bereits mit 20.000 Infizierten gerechnet. Dadurch nimmt auch die Gefahr für die Helfer immer stärk zu. Bei den SOS-Kinderdörfern in Guinea ist jetzt ein Lehrer im Osten des Landes nahe der Grenze zu Sierra Leone und Liberia gestorben.

  • Ebola: Schutzanzüge für Liberia / Klinik der SOS-Kinderdörfer bleibt weiter geöffnet

    Die Klinik der SOS-Kinderdörfer in Monrovia hat neue Ganzkörperanzüge und eine Lieferung Desinfektionsmittel erhalten. "Unsere Mitarbeiter müssen sich vor dem tödlichen Ebola-Virus schützen können, um weiter täglich Patienten zu behandeln", sagt Verwaltungsleiterin Quendi Appleton. Die SOS-Klinik ist die einzige medizinische Einrichtung in Monrovia, die 24 Stunden am Tag geöffnet ist.

  • Ebola: Wie machen sie das, Mr. Woode

    Freetown In Sierra Leone, Liberia und Guinea steigen die Infektionsraten weiter an. Aktuell sterben allein in Sierra Leone rund 25 Menschen am Tag. Tendenz stark steigend. „Don’t touch! – Nicht anfassen!“ ist derzeit das höchste Gebot im Ebola-Gebiet. Im Interview erzählt SOS-Kinderdorfleiter Woode aus Sierra Leone, wie er und sein Umfeld mit dieser Extrem-Situation umgehen.

  • Ebola: SOS-Kinderdorfmutter stirbt in Liberia

    Der Ebola-Virus hat das erste Todesopfer bei den SOS-Kinderdörfern in Liberia gefordert. Eine SOS-Mutter des Kinderdorfes Juah Town hatte sich bei einem Besuch ihrer erwachsenen leiblichen Tochter in Liberias Hauptstadt Monrovia mit dem tödlichen Erreger infiziert und starb kurze Zeit später an den Folgen der Krankheit.