Pressemitteilung -

Hilfe, mein Kind nimmt Drogen! / SOS-Kinderdörfer geben Tipps für Eltern

Das eigene Kind wird zum Jugendlichen. Es beginnt sich abzunabeln und Freundinnen und Freunde werden wichtiger als die Familie. "Teenager sind neugierig und wollen sich ausprobieren. Oft stellen dabei Suchtmittel einen Reiz dar. Wenn Eltern Marihuana entdecken oder den Eindruck haben, dass der Nachwuchs Drogen nimmt, ist der Schock oft groß und die Sorge noch größer", sagt Marie-Theres Schumi, Sozialpädagogin der SOS-Kinderdörfer in Kärnten.

Folgende Tipps gibt die Expertin betroffenen Eltern:

#1 Ruhe bewahren

Im Jugendalter ist es völlig normal, neue Dinge zu versuchen. Das Probieren von Drogen führt nicht sofort in eine Abhängigkeit. Bleiben Sie ruhig und bereiten Sie sich auf ein Gespräch mit Ihrem Kind vor.

#2 Offen bleiben

Bitten Sie Ihr Kind um ein Gespräch und schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre dafür. Sollte Ihr Kind von der Schule oder Ausbildung nach Hause kommen, lassen Sie es zuerst ankommen, bevor Sie das Gespräch beginnen. Setzen Sie sich dann beispielsweise gemeinsam an einen Tisch und sprechen Sie offen über Ihre Vermutung.

#3 Keine Vorwürfe

Bleiben Sie in Ihrer Ausdruckweise wertschätzend und seien Sie aufrichtig. Teilen Sie Ihrem Kind Ihre Sorge mit und fragen Sie, wie es zum Konsum kam. Zeigen Sie auch Interesse am Erlebten. Fragen Sie, wie sich Ihr Kind fühlte, als es die Droge einnahm, und welche Gründe es dafür hatte. Machen Sie Ihrem Kind keine Vorwürfe und bestrafen Sie es nicht, denn dies führt meistens zu Eskalationen oder Trotz-Reaktionen und Themen bleiben unausgesprochen.

#4 Ich bin für dich da!

Warum man Drogen konsumiert, hat unterschiedliche Gründe. Zu Beginn steht oft die Neugierde und die Lust am Ausprobieren. Für manche Jugendlichen bieten Drogen aber auch die Möglichkeit, eine Zeitlang ihre Probleme auszublenden. Darum ist es wichtig, herauszufinden, was bei Ihrem Kind dahintersteckt. Vor allem wenn es versucht, mit Drogen den Alltag wegzuschieben, sollten Sie genau zuhören und darauf eingehen: Was gefällt dir an deinem Leben nicht? Können wir gemeinsam etwas verändern, damit es dir besser geht? Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass Sie immer da sind, wenn es unzufrieden ist. Nehmen Sie am Leben Ihres Kindes teil, indem Sie das Gespräch suchen und sich dafür interessieren, wie es ihm in der Schule, bei der Ausbildung oder im Freundeskreis geht, aber bedrängen Sie es nicht.

#5 Achtsam sein

Vor allem in der Anfangsphase sollten Sie achtsam bleiben und den Konsum nicht übersehen. Achten Sie besonders auf plötzliche Verhaltensänderungen Ihres Kindes. Beobachten Sie, ob Ihr Kind weiterhin seinen Pflichten nachgehen kann und sprechen Sie gelegentlich (nicht jeden Tag!) über das Konsumieren von Drogen und auch deren Gefahren.

#6 Unterstützung holen

Wenn Sie weitere Unterstützung oder Information brauchen, zögern Sie nicht, sich Hilfe zu holen.

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Die SOS-Kinderdörfer sind eine unabhängige soziale Organisation, die 1949 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurde. Seine Idee: Jedes verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine global agierende Organisation entstanden, die sich hauptsächlich aus privaten Spenden finanziert. Sie ist heute mit mehr als 575 Kinderdörfern und rund 2.500 weiteren SOS-Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 137 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen die SOS-Kinderdörfer etwa 1,5 Millionen Kinder und deren Angehörige.

Kontakt

Boris Breyer

Pressekontakt Stellv. Pressesprecher Medienkommunikation 0049 89 17914287