Pressemitteilung -

Südsudan: Kämpfe nun auch im Norden / Schüsse im SOS-Kinderdorf

Malakal - Trotz der Bemühungen um eine Waffenruhe und
Friedensverhandlungen weiten sich die Kämpfe im Südsudan immer weiter aus.
Inzwischen wird auch der bisher ruhige Norden von Gefechten erschüttert.

Während die Friedensverhandlungen bereits angelaufen sind,
berichten die SOS-Kinderdörfer weltweit über Gefechte in Malakal, einer Stadt
im Norden des Landes. „Es gibt immer wieder Kämpfe auch in der Nähe des
SOS-Kinderdorfs“, erklärte Kiros Aregawi, Projektleiter der
SOS-Kinderdörfer in Malakal am Mittwoch. Viele Geschäfte und Banken in der
Stadt wurden laut Aregawi  geplündert. „Derzeit
ist es zwar ruhig, aber in der Bevölkerung herrscht die Angst, dass die Rebellengruppen
zurückkommen und wieder angreifen. Außerdem könnte es zu Versorgungsengpässen
kommen“.

Im SOS-Kinderdorf in Malakal wurden mehrere Rebellen
verwundet, als sie vor den heranrückenden Regierungstruppen durch das Dorf
fliehen wollten. „Kinder oder SOS-Mitarbeiter wurden glücklicherweise dabei
nicht verletzt“, sagte Aregawi. Die Tore des Kinderdorfs wurden geschlossen und
die Bewachung verstärkt. „Kinder und Mütter können das Gelände nicht mehr
verlassen, es ist zu gefährlich“, teilte Aregawi mit. In dem Kinderdorf leben 94
Kinder in 11 SOS-Familien.

Es ist bereits das zweite Mal, dass das SOS-Kinderdorf in
Malakal in die Kämpfe verwickelt wird. Bereits 2011, vor der Unabhängigkeit des
Südsudan, drangen bewaffnete Gruppierungen ins Dorf ein und beschossen sich
gegenseitig. Damals musste das Dorf für kurze Zeit evakuiert werden.

Auch diesmal wurde eine Evakuierung des Kinderdorfes ins
Auge gefasst. Allerdings ist laut Aregawi eine Verlegung der SOS-Familien auf das
Gelände der UN-Mission UNMISS in Malakal auch gefährlich. Mehrere Menschen seien
dort verletzt worden. Zudem hätten sich dort bereits über 22.000 Menschen vor
den Gefechten hin geflüchtet, die Versorgungslage auf dem Gelände sei schlecht.
Es gebe zu wenig Essen und Latrinen.


Themen

  • Soziale Angelegenheiten

Kategorien

  • südsudan
  • bürgerkrieg
  • gewalt
  • verletzte
  • sos-kinderdörfer
  • hilfsorganisation
  • kinder
  • herrmann gmeiner

Die SOS-Kinderdörfer sind eine unabhängige soziale Organisation, die 1949 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurde. Seine Idee: Jedes verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine global agierende Organisation entstanden, die sich hauptsächlich aus privaten Spenden finanziert. Sie ist heute mit 545 Kinderdörfern und mehr als 1.800 SOS-Zusatzeinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 133 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen die SOS-Kinderdörfer etwa 1,4 Millionen Kinder und deren Angehörige.

Kontakt

Boris Breyer

Pressekontakt Stellv. Pressesprecher Medienkommunikation 0049 89 17914287

Zugehörige Meldungen