Pressemitteilung -

Ukraine: Hilfe in Krisenregion / SOS-Familien ziehen in sichere Stadt im Norden von Lugansk

Lugansk/München - Die Lage der Bevölkerung in der belagerten ostukrainischen Stadt Lugansk bleibt kritisch. Die SOS-Kinderdörfer sind in der Region weiter vor Ort, um Familien beizustehen.

Die von russischen Separatisten kontrollierte Stadt Lugansk (auch Luhansk) wird seit Wochen von der ukrainischen Armee belagert. Ein Großteil der 400.000 Einwohner ist vor den Kämpfen geflohen. Die Stadtbehörde schätzt, dass 250.000 Menschen in Lugansk geblieben sind, nach anderen Berichten harren dort dagegen nur mehr 100.000 aus. Seit Wochen gibt es kein fließend Wasser oder Strom mehr, Lebensmittel sind knapp. Der russische Hilfskonvoi, der vergangene Woche ohne ukrainische Genehmigung über die Grenze nach Lugansk rollte, hat die Stadt wieder verlassen.

Vor dem Krieg unterstützte die SOS-Familienhilfe in Lugansk 150 Familien. Die meisten sind vor den Kämpfen aus der Stadt geflohen, befinden sich jedoch nach wie vor in der Region. Etwa 60 Familien sind in Lugansk geblieben. Die SOS-Familienhilfe steht ihnen weiter bei. SOS-Sozialarbeiter versuchen auch mit den aus der Stadt geflohenen Familien telefonisch in Kontakt zu bleiben. Erschwert wird dies jedoch durch den Ausfall des Mobiltelefonnetzes in Lugansk. Die SOS-Kinderdörfer treffen derzeit Vorbereitungen, um ihr Engagement für Familien in der ostukrainischen Krisenregion zu verstärken.

Die sechs Familien des SOS-Kinderdorfs in Lugansk haben die Stadt bereits im Juni verlassen. Sie befinden sich derzeit an verschiedenen Orten. Im September sollen sie wieder zusammengeführt werden. Als vorübergehender Projektstandort kommen Troitskoye, Belokurakino, Svatovo und Starobelsk in Frage. Diese vier Städte nördlich von Lugansk gelten als sicher.


München, 27.8.2014


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Die SOS-Kinderdörfer sind eine unabhängige soziale Organisation, die 1949 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurde. Seine Idee: Jedes verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine global agierende Organisation entstanden, die sich hauptsächlich aus privaten Spenden finanziert. Sie ist heute mit 550 Kinderdörfern und mehr als 1.800 SOS-Zusatzeinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 133 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen die SOS-Kinderdörfer etwa 1,5 Millionen Kinder und deren Angehörige.

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Boris Breyer

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