Pressemitteilung -

Waffenruhe im Gazastreifen - kurzes Aufatmen im SOS-Kinderdorf/Pläne für Hilfsmaßnahmen sind in Vorbereitung

BU: Zerstörtes Haus bei der SOS-Jugendwohneinrichtung in der Nähe des SOS-Kinderdorfs in Rafah; Foto: Virginie Nguyen Hoang

Rafah/München - Die aktuelle Feuerpause im Gaza-Konflikt lässt den Menschen kurze Zeit zum Aufatmen. Am vergangenen Wochenende schlugen 26 Fliegerbomben in der Umgebung des SOS-Kinderdorfes Rafah ein und trafen auch benachbarte Gebäude. Die Detonationen erschütterten die Häuser des Kinderdorfs, Trümmerteile flogen ins Dorfgelände. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.

Sami Ajjour, Leiter des SOS-Kinderdorfes in Rafah, berichtet: "Die SOS-Kinder und Mitarbeiter sind sehr mitgenommen und erschöpft." Nach wie vor ist das Dröhnen von Flugzeugen zu hören. Zeit zum Ausruhen lässt die Waffenruhe, die vorerst bis zum Mittwochabend ausgehandelt wurde, den Menschen nicht. SOS-Mitarbeiter nutzen die Möglichkeit, das Dorfgelände zu verlassen, um nach ihren Angehörigen zu sehen. Verwandte der SOS-Kinder sind ins Dorf gekommen, um den Kindern zusätzlichen Halt und Stabilität zu geben. Bei Einbruch der Dunkelheit müssen alle wieder in ihr Zuhause zurückkehren.

SOS-Mitarbeiter, die wegen der Gefahr auf den Straßen nicht zur Arbeit kommen konnten, können sich nun um dringende Reparaturen wie die Stromversorgung kümmern. Noch sind die Vorräte im SOS-Dorf ausreichend, aber man ist in Kontakt mit Geschäften in der näheren Umgebung, um den täglichen Bedarf an frischem Brot und Gemüse zu decken. Das SOS-Büro ist derzeit in einer Notbesetzung geöffnet. Soweit es die Sicherheitslage zulässt, kommen alle Mitarbeiter an ihren Arbeitsplatz. Neben den SOS-Müttern kümmern sich auch Mitarbeiter der SOS-Jugendeinrichtung und Sozialarbeiter um die Kinder. Pädagogen der SOS-Schule und des Kindergartens trafen sich zu einer Lagebesprechung, denn eigentlich sollte bald das neue Schuljahr starten.

Den Mitarbeitern der SOS-Familienhilfe ist es bisher noch nicht gelungen, Kontakt zu allen Familien aufzunehmen, die durch die Familienhilfe in Gaza unterstützt werden. Berichtet wurde, dass fünf Kinder und vier Mütter verletzt wurden. 54 Familien sind in Schulen der UN-Hilfsorganisation UNRWA geflüchtet und 26 Familien haben ihr Zuhause ganz oder teilweise verloren. Hilfsmaßnahmen für die Kinder und ihre Familien in Not sind in Vorbereitung.

12.8.2014

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Die SOS-Kinderdörfer sind eine unabhängige soziale Organisation, die 1949 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurde. Seine Idee: Jedes verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine global agierende Organisation entstanden, die sich hauptsächlich aus privaten Spenden finanziert. Sie ist heute mit 550 Kinderdörfern und mehr als 1.800 SOS-Zusatzeinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 133 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen die SOS-Kinderdörfer etwa 1,5 Millionen Kinder und deren Angehörige.

Kontakt

Boris Breyer

Pressekontakt Stellv. Pressesprecher Medienkommunikation 0049 89 17914287

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