Pressemitteilung -

Solide Zahlen im Angesicht der Corona-Pandemie: Sparkasse Mittelthüringen blickt auf Geschäftsjahr 2021 zurück

Die Sparkasse Mittelthüringen hat das Geschäftsjahr 2021 in der andauernden Corona-Pandemie mit einem soliden Ergebnis abgeschlossen.

Wenngleich Corona nach wie vor einen großen Einfluss auf das gesellschaftliche Leben ausübt und persönliche Kontakte erschwert, zeigt das Kreditinstitut fast in allen Kerngeschäftsfeldern eine zufriedenstellende Entwicklung. Die Bilanzsumme wuchs um rund 16 Prozent auf 5,8 Mrd. Euro. Die Kundeneinlagen stiegen um gut 7 Prozent auf 4,1 Mrd. Euro und das Kreditvolumen konnte die Sparkasse um gut 9 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro steigern.

Neben den Begleiterscheinungen der Pandemie drückt weiterhin der seit Jahren negative Europäische Leitzins von -0,5 Prozent auf die Erträge der Sparkasse. Durch den in der Folge rapide gesunkenen Marktzins sowie die Verpflichtung der Sparkasse, Teile der Kundeneinlagen zum negativen Leitzins bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zu hinterlegen, schmelzen die Zinserträge immer weiter ab. Mit diesen Erträgen werden jedoch die laufenden Risiko-, Sach- und Personalkosten erwirtschaftet, weshalb in den vergangenen Jahren die Bedeutung zinsunabhängiger Erträge, wie beispielsweise Provisionen, erheblich gestiegen ist.

In ihrem Kerngeschäft, der Vergabe von Krediten, konnte die Sparkasse Mittelthüringen im Geschäftsjahr 2021 ein sehr gutes Nettowachstum von rund 234 Mio. Euro erzielen. Insgesamt hat die Sparkasse Mittelthüringen damit rund 2,8 Mrd. Euro in Krediten an private und geschäftliche Kunden ausgereicht. Wenngleich die Sparkasse Mittelthüringen damit Spitzenposition in den neuen Bundesländern einnimmt, übersteigen die Kundeneinlagen mit 4,1 Mrd. Euro das ausgereichte Kreditvolumen weiterhin deutlich um rund 1,3 Mrd. Euro. Auch mit Blick auf die tatsächliche Nachfrage lassen sich die Kundeneinlagen nicht in voller Höhe im Kreditgeschäft platzieren, und müssen in der Folge größtenteils zu einem negativen Zins im Rahmen der Eigenanlagen investiert werden.

Trotz der anhaltend schwierigen Marktsituation ist es gelungen, den Zinsüberschuss im Vergleich zum Vorjahr um gut 1 Mio. Euro auf 71 Mio. Euro zu steigern. Aufgrund der ebenfalls deutlich gestiegenen Bilanzsumme von rund 5,8 Mrd. Euro beträgt er 2021 im Verhältnis nur noch rund 1,38 % der durchschnittlichen Bilanzsumme (2020 1,43 % der DBS).

Wie bereits in den vergangenen Jahren konnten auch 2021 die Provisionen aus dem Wertpapier- sowie dem weiteren Verbundgeschäft die Ertragsseite stabilisieren.

Diese zinsunabhängigen Einnahmen aus der Vermietung von Wohnraum sollen auch in Zukunft eine stabilisierende Rolle auf der Ertragsseite spielen. Dafür betreibt die Sparkasse derzeit mehrere Wohnungsbauprojekte in der Region.

Aufgrund der leicht erholten Erträge sowie einer hohen Kostendisziplin kann die Sparkasse für das abgelaufene Jahr eine günstigere Aufwands- und Ertragsrelation (Cost-Income-Ratio) von 60 Prozent ausweisen. Diese Kennzahl gibt an, dass die Sparkasse Mittelthüringen im vergangenen Jahr für jeden erwirtschafteten Euro rund 60 Cent aufgewendet hat. Damit liegt die Sparkasse Mittelthüringen besser als der Branchenschnitt und konnte die rückläufige Entwicklung der vergangenen Jahre unterbrechen.

Nach Hinzurechnung des in 2021 – insbesondere mit Blick auf die Rahmenbedingungen – guten Bewertungsergebnisses, einer Stärkung der Reservepositionen sowie der erwarteten Steuern rechnet die Sparkasse daher erneut mit einem Jahresüberschuss von 2,5 Mio. Euro.

Im Bereich Förderengagement hat die Sparkasse im vergangenen Jahr knapp 600 Projekte in der Region mit insgesamt 1,9 Mio. Euro unterstützt. Aufgrund der Corona-Pandemie konnten im vergangenen Jahr zahlreiche Veranstaltungen nicht stattfinden und Projekte nicht umgesetzt werden. Ersatzweise hat die Sparkasse daher zahlreiche Projekte im Zusammenhang mit technischer Infrastruktur gefördert, die es Vereinen ermöglichen soll, auch in Corona-Zeiten ihren Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten und auch in der Pandemie weiter bestehen zu können.

Eine große Herausforderung im vergangenen Jahr stellte das Urteil vom 27.4.2021 dar, in dem der BGH die Preisanpassungs-Klauseln in den AGB der Postbank für unwirksam erklärte. Da es ähnliche Klauseln in den AGB nahezu aller deutschen Kreditinstitute gibt, hat die Sparkasse Mittelthüringen proaktiv auf das Urteil reagiert.

Zunächst wurde unmittelbar die entsprechende Klausel vorsorglich aus den AGB gestrichen. Ab September wurden alle Kunden hierzu erstmals informiert und via Brief, über das Online- Banking und vor Ort in der Sparkasse um ihre Zustimmung zu den zuletzt vereinbarten Entgelten sowie zu den angepassten AGB und Sonderbedingungen gebeten.

Das Ziel all dieser Maßnahmen ist es, auf Basis des Urteils Rechtssicherheit über den jeweils aktuellen Stand der Geschäftsbeziehung zwischen den Kunden und der Sparkasse herzustellen. Denn die Zustimmung zu den AGB und Sonderbedingungen ist eine wesentliche Voraussetzung zur Fortführung der Geschäftsbeziehung. Bis Mitte Januar 2022 konnten 165.000 Zustimmungserklärung eingeholt werden, was in etwa 85 % der Gesamtkundenzahl der Sparkasse Mittelthüringen entspricht.

Details zum Geschäftsjahr 2021

Kreditgeschäft

Das Kreditgeschäft ist im Jahr 2021 erneut um gut 4 Prozent gewachsen. Das Wachstum zieht sich durch nahezu alle Kundensegmente. Insgesamt reichte die Sparkasse Mittelthüringen im Jahr 2021 rund 521 Mio. Euro in neuen Krediten aus.

Vom Gesamtvolumen der Neuausreichungen entfallen rund 304 Mio. Euro auf Firmenkunden und Kommunen. Bei der privaten Kreditnachfrage dominiert nach wie vor die Baufinanzierung. Die neu ausgereichten Kredite für Modernisierungen sowie den Neubau und Kauf von Immobilien liegen in einer Gesamthöhe von rund 162 Mio. Euro etwa 16 Mio. Euro über dem Vorjahreswert. Bei der Vermittlung von Immobilien verzeichnen die Makler der Sparkasse einen Umsatz von rund 20,6 Mio. Euro.

Weitere private Finanzierungsvorhaben ihrer Kunden, z. B. für den Kauf eines PKW oder anderer privater Investitionsgüter, begleitete die Sparkasse mit rund 54 Mio. Euro. Damit lag das Neukreditvolumen über dem Vorjahreswert von knapp 48 Mio. Euro.

Ertragslage

Die Ertragslage der Sparkasse Mittelthüringen ist innerhalb eines schwierigen Marktumfeldes zufriedenstellend. Das historisch einmalige negative Zinsumfeld sowie aktuell auch die Corona-Krise belasten nach wie vor den Zinsüberschuss des Instituts.

Die seit Jahren eingeleiteten Bemühungen zur Steigerung des Provisionsergebnisses sowie der Ausbau alternativer Ertragsquellen wirken ebenfalls unterstützend auf die Gesamtertragslage des Instituts.

Beispielhaft sei die gestiegene Beliebtheit der Wertpapieranlagen für die Kunden genannt, die sich sowohl in den Depots der Kunden als auch mit Blick auf die Provisionserträge der Sparkasse positiv ausgewirkt. Ein Umdenken der Anleger innerhalb ihrer Anlagestrategie verfestigt sich zunehmend. So werden zunehmend auch Teil des privaten Vermögens in alternative Anlageformen außerhalb der klassischen Sparkassenprodukte investiert, für die es keine Zinsen mehr gibt bzw. ein Verwahrentgelt erhoben wird. Unterstützt wird diese Entwicklung durch die derzeit hohe Inflationsrate. Die Anleger wirken damit dem realen Wertverlust ihres Vermögens entgegen. Aufgrund der im Jahresverlauf positiven Entwicklung an den Börsen konnten die Anleger auch im zurückliegenden Geschäftsjahr mit ihren Wertpapieranlagen beachtliche Wertzuwächse erzielen.

Wie schon in den vergangenen Jahren hat die Sparkasse Mittelthüringen den Ausbau des eigenen Immobilienbestandes fortgesetzt und verschiedene Objekte in ihrem Geschäftsgebiet zur späteren Vermietung erworben bzw. hergestellt. Hierzu zählen unter anderem die weiterhin im Bau befindlichen Wohnungsbauprojekte „Wohnen am Walkstrom“ und das „Wohnen am Bürgerpark“ in Erfurt, die „Cranach-Höfe“ in Weimar sowie die „Klinger-Siedlung“ in Sömmerda.

Das Bewertungsergebnis hat sich im Vergleich zum Vorjahr um rund 2,1 Mio. Euro verbessert. Die geringere Zahl an Kreditausfällen, die zu diesem Ergebnis geführt hat, zeigt, dass viele Kreditnehmer ihre Finanzen und ihren Liquiditätsbedarf sicherlich auch mit Blick auf die Corona-Pandemie genauer und konservativer planen. Zudem haben die staatlichen Pandemiehilfen zunächst zur Stabilisierung beitragen. Inwiefern diese Stützungsmaßnahmen nachhaltig wirken, wird die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in einer Zeit nach der Pandemie zeigen.

Die Aufwands- und Ertragsrelation hat sich von 63,7 % in 2020 auf 60 % in 2021 deutlich verbessert. Dies ist in erster Linie auf die hohe Kostendisziplin sowie auf die soliden Erträge aus Provisionen sowie weiteren Ertragsquellen zurückzuführen.

Im Ergebnis konnte erneut ein Jahresüberschuss von 2,5 Mio. Euro erzielt werden.

Kundeneinlagen

Auch die Kundeneinlagen sind im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut deutlich gestiegen. Trotz der weiterhin niedrigen Zinsen und der Einführung von Verwahrentgelten für hohe Einlagen haben die Sparkassenkunden nun mit rund 4,1 Mrd. Euro etwa 7 Prozent mehr Geld auf ihren Konten verwahrt als vor einem Jahr. Ein wesentlicher Grund hierfür liegt sicherlich auch in der Unsicherheit der Bevölkerung und der Unternehmen angesichts der Corona-Pandemie. Die Kunden im Geschäftsgebiet setzen auch weiterhin großes Vertrauen in die Sparkasse Mittelthüringen und die sichere Verwahrung ihrer Einlagen.

Der Bestand an Girokonten bleibt mit rund 200.000 etwa konstant auf dem Niveau des Vorjahres. Damit hält die Sparkasse auch weiterhin den größten Marktanteil an Girokonten in ihrem Geschäftsgebiet.

Angesichts der aktuellen Umstände entwickelte sich das Wachstum bei den Wertpapieranlagen sehr erfolgreich. Die Depotbestände der Sparkassenkunden sind bis zum Jahresende um gut 15 Prozent auf nun 1.314 Mio. Euro angestiegen. In den aktuellen Krisenzeiten aus Pandemie, niedrigen Zinsen und hoher Inflation, suchten die Anleger auch in 2021 gezielt nach Anlagealternativen in Wertpapieren oder Investmentfonds.

Personal/Mitarbeiter

Die Sparkasse ist mit 708 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein wichtiger Arbeitgeber der Region. Im Rahmen ihrer zertifizierten Ausbildung bietet sie derzeit insgesamt 57 Auszubildenden die Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen. Seine fest angestellten Mitarbeiter bildete das Kreditinstitut an durchschnittlich 2,5 Weiterbildungstagen pro Beschäftigtem fort. Der Gesamtaufwand hierfür betrug rund 265.000 Euro.

Nutzenstiftung für die Region Mittelthüringen

Einzigartig war auch im Geschäftsjahr 2021 die Nutzenstiftung der Sparkasse für die Region. Das gesellschaftliche Engagement der Sparkasse war auch im Jahr 2021 vorbildlich. 561 gemeinnützige Projekte von Vereinen und Institutionen konnten sich über Spenden- und Sponsoring-Gelder der Sparkasse von insgesamt rund 1,9 Mio. Euro freuen.

Zahlreiche Maßnahmen, allem voran Veranstaltungen sowie kulturelle und sportliche Aktivitäten, konnten im vergangenen Jahr bedingt durch Corona nicht stattfinden. Gerade deswegen hat die Sparkasse zahlreiche Projekte gefördert, um die regionalen Vereine in dieser schweren Zeit gezielt zu unterstützen.

Das Geschäftsjahr 2021 in Zahlen

(vorläufige Prognosewerte für 2021)

2020

2021

Veränderung

Bilanzsumme

4.921 Mio. €

5.776 Mio. €

+ 855 Mio. €

Forderungen/Kredite an Kunden1

2.523 Mio. €

2.757 Mio. €

+ 234 Mio. €

Einlagen/Verbindlichk. ggü. Kd.2

3.841 Mio. €

4.111 Mio. €

+ 270 Mio. €

Girokonten3

202.480

200.822

- 1.658

davon Privatgirokonten

187.104

185.796

- 1.308

Mitarbeiter

744

708

davon Auszubildende

59

57

Zinsüberschuss

68,6

71,0

Ordentlicher Ertrag

44,9

46,6

Betriebsergebnis vor Bewertung4

38,4

45,8

Bewertungsergebnis

-7,7

-5,6

Bilanzgewinn

2,5

2,5

Eigenkapitalrentabilität

3,5 %

5,38 %

Cost-Income-Ratio

63,7 %

59,9 %

Bewertungsergebnis*

-0,16 %

-0,11 %

Personalkostenquote4,*

- 0,93 %

- 0,86 %

Sachkostenquote*

- 0,53 %

- 0,48%

1 ohne Schuldscheindarlehen

2 inkl. verbriefte Verbindlichkeiten

3 ohne Direktanlagekonten

4 ohne außerordentlichen Personalaufwand

* in % der durchschnittlichen Bilanzsumme

Themen

  • Finanzen, Aktien, Privates Sparen

Kategorien

  • bilanzpressekonferenz
  • geschäftspolitik
  • geschäftsergebnis

Regionen

  • Thüringen


Über die Sparkasse Mittelthüringen

Die Sparkasse Mittelthüringen ist mit einer Bilanzsumme von rund 5,8 Mrd. Euro die größte Sparkasse in Thüringen und eine der größten in den neuen Bundesländern. Sie entstand am 1. Mai 2003 durch die Fusion der Sparkassen aus Erfurt, Sömmerda und Weimar. Vier Vorstandsmitglieder und rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen 200.000 Privat- und Geschäftskunden in der Region. Für ihre nachhaltige Geschäftspolitik (Umweltmanagement, soziales Engagement, Förderengagement) wurde die Sparkasse bereits mehrfach durch verschiedene NGOs zertifiziert und ausgezeichnet.

Ihre Kunden betreut die Sparkasse Mittelthüringen in 4 RegionalCentern und 23 BeratungsCentern. Darüber hinaus bietet sie kompetente Beratung im ImmobilienCenter, dem UnternehmenskundenCenter, dem FirmenkundenCenter sowie im Private Banking. Die Sparkasse Mittelthüringen ist mit 36 SB-Standorten überall in der Region Mittelthüringen vor Ort. Der mobile Geldautomat fährt rund 60 kleinere Orte an, um die Sparkassen-Kunden auch in ländlichen Regionen mit Bargeld zu versorgen.

Das gesellschaftliche Engagement der Sparkasse ist einzigartig. Über 400 Vereine, Institutionen und gemeinnützige Projekte erhalten jährlich Spenden- und Sponsoring-Gelder der Sparkasse. Nicht selten wird dabei erst mit dem Förderengagement der Sparkasse die Durchführung vieler gemeinnütziger Vorhaben und Events in den Bereichen Kunst, Soziales und Sport möglich. Die Sparkasse und ihre Stiftungen sind damit einer der größten nicht-staatlichen Förderer im Freistaat Thüringen.

Kontakt

Benjamin Beck

Pressekontakt Kommunikationsmanager interne und externe Kommunikation 0361 545-11185

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