Pressemitteilung -

Vorreiter in puncto essbare Schalen: Pilotprojekt beendet, Technologietransfer weiterhin angestrebt

Das nachhaltige Füllett-Projekt zur Müllvermeidung wird auf Eis gelegt – neues Patent bietet aber weitere Zukunftsperspektive

Die im eigenen Hause entwickelten und schon seit 2005 unter der Marke ‚Füllett‘ hergestellten essbaren Schalen gibt es nicht mehr – zumindest bis auf Weiteres.

„Wir sahen uns leider gezwungen, Mitte Juni die Produktion der Füllett einzustellen. Einerseits aus gesundheitlichen Gründen des Erfinders, andererseits aber auch auf Grund der allseits gestiegenen Kosten, welche so nicht umlegbar sind“ so die geschäftsführende Gesellschafterin der Füllett Produktion & Vertrieb UG, Marion Thiele.

Das Füllett, als ‚essbares Geschirr‘ das erste seiner Art, wurde seit immerhin 17 Jahren im Direktvertrieb vorwiegend über den Shop verkauft und bot konkurrenzlose Produkteigenschaften. Die sehr flüssigkeitsbeständige geformte Backware in 4 Größen punktete mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten bei Events aller Art – ob als Suppenschale, für Pfannengerichte, als Auflaufschale oder auch für Salate, Dips, Eis uvm..

Ökologisch und nachhaltig arbeitende Unternehmen wussten die Qualität, den Geschmack und die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten der nur aus einer Weizen- und Roggenmehlmischung gebackenen Füllett sehr zu schätzen. Die Einstellung der Produktion wird von den Kunden vor allem mangels echter Alternativen bedauert – sind doch Füllett nicht im Ansatz mit in jüngerer Zeit auf dem Markt angebotenen Mitbewerber-Produkten vergleichbar.

Zudem bot das Füllett als Basis/Halbfertigprodukt der weiterverarbeitenden Industrie auch ein hohes Wertschöpfungspotenzial für die Entwicklung innovativer tiefgekühlter Snacks. Ein eigenes Snackkonzept wurde dazu bereits unter der Convenience-Marke 'Snacklett' sehr positiv auf einem B2B-Testmarkt vorgestellt.

Wie aber in der Historie nachlesbar, handelte es sich bei dem Produktionsstandort in Dresden ohnehin nur um ein Pilotprojekt in der 2. Projektphase. Zielstellung war vielmehr schon immer die Weiterentwicklung und Optimierung der im eigenen Hause entwickelten, weltweit einmaligen Verfahrenstechnologie für eine zukünftige effektive Serienfertigung der Füllett.

„Um unser umfangreiches verfahrenstechnologisches Know-how weiterhin zu schützen, wurde deshalb ein Maschinenkonzept als Grundlage für die Neuentwicklung eines hochleistungsfähigen Backautomaten erstellt und dieses 2019 zum Patent angemeldet“ so der Füllett-Erfinder und Verfahrenstechnologe, Wolfgang Linke. Das deutsche Patent wurde zwischenzeitlich erteilt, die PCT- Anmeldung läuft noch.

Ein Hoffnungsschimmer: zwischenzeitlich liegt nun auch das Interesse einer renommierten Maschinenbaufirma für die anspruchsvolle technische Umsetzung vor. Fehlt also ‚nur‘ noch das erste backaffine Unternehmen, welches selbst innovativ genug ist, um neue Wege zu beschreiten.

„Die Suche nach derartigen Unternehmen gestaltete sich in der Vergangenheit allerdings mehr als schwierig – und dass, obwohl die Herstellung des durch seine Produkteigenschaften absolut konkurrenzlosen Füllett ein echtes Alleinstellungsmerkmal garantiert“ so die Patent- und Markeninhaberin, Marion Thiele. Da die Entwicklung des Füllett aber der Zeit lange voraus war, fehlte es bisher den meisten angesprochenen Firmen nicht nur am Mut, sich mit einer anspruchsvollen neuen Technologie auseinander zusetzen, sondern schlicht auch am Weitblick für das umfangreiche Marktpotenzial der Füllett. Die üblichen Bedenkenträger bremsten wie immer jeglichen Fortschritt aus und so ist zumindest derzeit am Stand der Dinge nichts zu ändern.

Das heißt, bis auf Weiteres gibt es leider keine Füllett mehr. Denn obwohl nun endlich der Markt reif für innovative, nachhaltige Produkte zur Müllvermeidung ist, kann nicht mit einer zeitnahen Projektweiterentwicklung, d. h. auch mit einem Technologietransfer, gerechnet werden. Die Unsicherheit durch die allgegenwärtigen Krisen lähmt mehr oder weniger jegliche Investitionsbereitschaft von Unternehmen - gleichwohl es sinnvoll wäre, auf eine ‚Zeit nach der Krise‘ mit neuen Produkten vorbereitet zu sein.

Die Produktionskosten mit der kleinen Pilotanlage am Standort in Dresden waren in der Vergangenheit auf Grund der vergleichsweisen geringen Produktionskapazität und des noch hohen manuellen Aufwandes ohnehin sehr hoch, weshalb unter den gegebenen Umständen keine Zukunftsperspektive mehr gegeben war. Eine weitere drastische Erhöhung der Verkaufspreise bei dem darauf sehr sensibel reagierenden (gast) gewerblichen Kundenkreis wurde seitens des Familienunternehmen als schlicht unmöglich angesehen.

Füllett- Pilotanlage

In der Endkonsequenz blieb so u. a. aus betriebswirtschaftlichen Gründen jetzt nichts anderes als die Einstellung der Produktion und die Konzentration auf den auch weiterhin geplanten Technologietransfer übrig. Letztendlich wurden dafür in den vergangenen Jahren ja alle Projektziele erreicht: das Backverfahren für die Serienfertigung optimiert, die Akzeptanz und der Bedarf des konkurrenzlosen Produktes an Hand eines repräsentativen Kundenklientel nachgewiesen und verschiedene Produktkonzepte (z.B. TK-Snacks) realisiert.

„Als Vorreiter und Trendsetter des Füllett-Projektes ziehen wir uns nunmehr aus dem aktiven Marktgeschehen zurück, stehen aber zu gegebener Zeit mit unserem Know-how zwecks eines Technologietransfers wieder im Rahmen der jetzigen Möglichkeiten zur Verfügung“ so übereinstimmend die Geschäftsführerin Marion Thiele und der Füllett- Erfinder Wolfgang Linke. Letztendlich heißt es jetzt also mehr oder weniger abzuwarten und die Zeit arbeiten zu lassen, vielleicht wacht ja doch noch irgendein Unternehmen aus dem ‚Dornröschenschlaf‘ auf und investiert die für einen Füllett- Projekteinstieg notwendigen ca. 2,5 - 3 Mill. Euro.

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Stand 09/2020

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