Pressemitteilung -

Sagenhaftes Sylt

Besser hätten die Voraussetzungen für die Entstehung von Sagen nicht sein können: Eine abgelegene Insel im hohen Norden, die Sitten so rau wie das Klima und Seeräuber so zwielichtig wie Seenebel. Auf der Sagenwanderung mit der Schutzstation Wattenmeer um die Südspitze Sylts wird Sagenhaftes lebendig.

Abendliche Kühle legt sich über das Land, blaues Licht flutet über die See und das Führlicht des Hörnumer Leuchtturmes greift in die Dämmerung. Der einsame, karge Klang der Kirchenglocken von Sankt Thomas weht über den Kirchberg. Hier am südlichen Ende der Insel, das ein halbes Jahrtausend lang nicht viel mehr als ein Ort für Schiffbrüchige, Strandgutsammler und für eine Handvoll Fischer war. Heute heult der Wind um die Häuser, es ist Märchenstunde. „Herzlich Willkommen zur Sagenwanderung!“ Mia Brocks und Klara Damberger von der Schutzstation Wattenmeer in Hörnum erzählen an diesem Abend einmal nicht vom Meer und seinem Getier, sondern Phänomenales und Phantastisches. Stücke, die handeln von Gier und Übermut, von Missgunst und Verrat. Die beiden haben Einheimische nach alten Geschichten gefragt und setzen die Tradition des Erzählens nun fort. „Viele dieser Erzählungen wurden seit Generationen nur mündlich überliefert, oft sind diese Geschichten nicht aufgeschrieben“, sagt Klara.

Wie zum Beispiel die Geschichte vom kleinen Fiete, der mit den Walfängern fahren wollte und vom Käpt´n zurückgewiesen wurde. Erst Jahre später, Fiete war groß und er hatte Großmutters wundersame Kaffeemühle, durfte er mit hinaus. Die Kaffeemühle spendierte Geld und alles, was man sich wünschte. Mit dem Geld aus der Mühle kaufte sich Fiete erst seinen Matrosenjob und dann den Respekt der Mannschaft, denn die Arbeit als Koch gedieh ihm dank der Mühle gut. Die Gier des Kapitäns aber, als dieser hinter das Geheimnis kam, brachte den im - wahren Wortsinn - Untergang. Salz zum Haltbarmachen der Beute wollte er; Salz, Salz und nochmals Salz. Es kam wie es kommen musste; das Schiff ging unter, weil er in seiner Gier die Mühle nicht stoppen konnte - und letztlich ist nun geklärt, warum Meerwasser salzig ist.

Mittlerweile ist die Gruppe am Hörnumer Hafen angekommen. Es klappern Taue am Mast und eine Flagge knattert im Wind. Drüben ist Amrum zu erkennen, das Wasser sieht magisch aus und ist tief blau, wirkt verlockend und bedrohlich zugleich. Als Mia beginnt, die Geschichte von einem kleinen Mädchen zu erzählen, das unbedingt hinüber wollte zur Nachbarinsel, ist klar, wie es ausgeht. Aber alle wollen es trotzdem hören, weil die Gänsehaut nicht nur von der frischen Brise kommt. In der Kurzform: Mädchen, Priel, Strömung, Tod. Von weitem hört man die Kirchenglocken von Keitum. Von denen erzählt man sich auch so einiges. Mia und Klara kennen da eine schaurig schöne Geschichte...

Die Sagenwanderungen mit der Schutzstation Wattenmeer Hörnum finden bis September einmal wöchentlich jeweils in den Abendstunden statt. Die genauen Daten und weitere Informationen auf www.schutzstation-wattenmeer.de und www.sylt.de

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