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Forschung im Institut für Angewandte Biowissenschaften der TH Wildau. (© TH Wildau / Matthias Friel)
Forschung im Institut für Angewandte Biowissenschaften der TH Wildau. (© TH Wildau / Matthias Friel)

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Verbundforschungsprojekt „Konsequenzen der altersassoziierten Zell‐ und Organfunktionen“ nimmt im Rahmen des Gesundheitscampus Brandenburg seine Arbeit auf

Die kontinuierliche Zunahme der Lebenserwartung in unserer Gesellschaft ist eine wesentliche Errungenschaft, sie führt jedoch auch zu großen Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung. Für Brandenburg ist mit einer Zunahme des Anteils der über 65-jährigen um 43 % bis 2040 (Amt für Statistik Berlin-Brandenburg) zu rechnen. Mit zunehmendem Alter steigen aber auch Begleiterkrankungen wie z.B. Gefäßerkrankungen, Tumore, oder Knochen‐ und Gelenkerkrankungen.

Um dieser Entwicklung zu entsprechen, wurde 2015 vom Brandenburger Landtag der stufenweise Aufbau eines brandenburgischen Gesundheitscampus beschlossen. Hier werden künftig Fragen rund um Medizin und Gesundheit des Alterns erforscht und gleichzeitig die Hochschulforschung und -ausbildung auf dem Gebiet der medizinischen und gesundheitlichen Forschung gefördert und vernetzt. In einem kompetitiven Auswahlverfahren wurde das Verbundforschungsprojekt „Konsequenzen der altersassoziierten Zell- und Organfunktionen“ zur Förderung ausgewählt und mit einem Fördervolumen von 2,49 Mio. Euro für die nächsten zwei Jahre vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg ausgestattet.

Partner des Verbundprojekts gehören der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB), der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus‐Senftenberg, der Universität Potsdam, der Technischen Hochschule Wildau, dem Fraunhofer‐Institut für Zelltherapie und Immunologie – Institutsteil Bioanalytik und Bioprozesse (IZI-BB), dem Internationalen Laboratorium für Biotechnologie und Consulting sowie dem Institut für Biomaterialforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG) an. Damit vereint das Verbundprojekt unterschiedlichste Fachkompetenzen, um altersangepasste Therapien beispielsweise in Form von optimierten Medikationen oder Implantaten zu erforschen. Nachgewiesene altersabhängige Wechselwirkungen von Geweben mit Medikamenten und Implantaten zeigen den deutlichen Wissensbedarf für altersangepasste Behandlungen auf.

In einem Teilprojekt wird deshalb an der Möglichkeit geforscht, bei Gelenkerkrankungen im Alter körpereigene Knorpelzellen als Alternative zu implantierbaren Kunstgelenken für einen neuen, therapeutischen Ansatz zu nutzen. Dazu soll das Wachstum der Knorpelzellen und die Neubildung von funktionellem Knorpelgewebe durch innovative Biomaterialgerüste unterstützt werden. Es fehlt jedoch in vielen Bereichen das Grundlagenwissen, damit die Veränderungen im Alter bei der Therapieauswahl und den eingesetzten Diagnoseverfahren ausreichend Berücksichtigung finden können. Deshalb ist in einem weiteren Teilprojekt die Suche nach neuen Blutparametern das Thema, um eine altersangepasste Erkennung von beispielsweise Gefäßerkrankungen für die Zukunft zu etablieren. Die Partner des Verbundprojekts setzen dabei auf interdisziplinäre Teams und ein

Zusammenwirken der verschiedenen Standorte, u.a. auch durch den Aufbau und die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur. Außerdem wird die Sammlung von medizinischen Daten eine wichtige Rolle spielen, um Referenzwerte auch aus der Altersgruppe von über 70-Jährigen auswerten zu können, so zum Beispiel in der Frage, wie sich das Blutbild Gesunder mit dem Alter verändert. Die Ergebnisse dieser Studie können künftig dabei helfen, zwischen gesundem Altern und Erkrankungen zu unterscheiden.

Prof. Andreas Lendlein, Sprecher des Forschungsverbundes und Leiter des HZG-Instituts für Biomaterialforschung in Teltow, freut sich gemeinsam mit seinen Partnern: „Die Vielfalt der Fachdisziplinen ermöglicht spannende und zukunftsweisende Forschungsarbeiten, die zur Erreichung der Ziele des Masterplans der Gesundheitsregion Berlin‐Brandenburg beitragen und die internationale Sichtbarkeit des Brandenburger Gesundheitscampus erhöhen werden. Eine Verknüpfung von interdisziplinärer Grundlagenforschung und klinischer Anwendungsforschung bildet die Basis für altersangepasste, effiziente, schonende und individualisierte Therapien.“ In der Zusammenarbeit mit der MHB als klinischer Kooperationspartner im Verbund, sollen neu erforschte Therapiekonzepte erstmalig Brandenburger Patienten zur Verfügung gestellt werden.

Prof. P. Markus Deckert, Klinikdirektor und Ärztlicher Leiter des Zentrums für Innere Medizin II – Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin, sagt hierzu: „Wir erleben rasante Fortschritte in der Therapie, die jedoch meist an Personen unter 70 Jahren entwickelt werden. Patienten brauchen aber nicht möglichst viel Therapie, sondern die Therapie, die ihnen wirklich hilft. Für die wachsende Zahl alter und hochbetagter Menschen erwarten wir hier konkrete Aussagen, um wirksame Therapien anwenden und unwirksame im Voraus vermeiden zu können.“

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Die Campushochschule im Grünen südöstlich von Berlin mit direktem S-Bahn-Anschluss

Die Technische Hochschule Wildau ist mit rund 3.300 Studierenden eine der größten (Fach)Hochschulen des Landes Brandenburg. Ihr attraktives Studienangebot umfasst 36 Studiengänge in naturwissenschaftlichen, ingenieurtechnischen, betriebswirtschaftlichen, juristischen und Managementdisziplinen. Ein besonderes Kennzeichen ist ihre Internationalität. Rund 20 Prozent der Studierenden kommen aus mehr als 70 Ländern. Kooperationsverträge, Studierenden- und Dozierendenaustausche verbinden die TH Wildau weltweit mit über 140 akademischen Bildungseinrichtungen.

Als eine der forschungsstärksten Fachhochschulen Deutschlands befördert die TH Wildau Innovationen sowie den Wissens- und Technologietransfer. Wichtige Kompetenzfelder sind Angewandte Biowissenschaften, Informatik/Telematik, Optische Technologien/Photonik, Produktion und Material, Verkehr und Logistik sowie Management und Recht.

Der Campus der TH Wildau befindet sich auf einem traditionsreichen Industrieareal des früheren Lokomotiv- und Schwermaschinenbaus. Die gelungene Symbiose aus denkmalgeschützter Industriearchitektur und preisgekrönten modernen Funktionsgebäuden setzt städtebaulich Maßstäbe.

Die TH Wildau wurde 1991 gegründet. Sie kann auf eine lange Tradition der Ingenieurausbildung im Bereich des angewandten Maschinenbaus zurückblicken. Denn die systematische Fachkräfteausbildung für die Industrie begann in Wildau bereits 1949 in der damaligen Betriebsfachschule für Lokomotiv- und Waggonbau, aus der die Ingenieurschule für Schwermaschinenbau (ISW) hervorging.

Seit der Neugründung der TH Wildau am Standort der ehemaligen ISW haben sich aus dieser maschinenbaulichen Tradition heraus neue Studieninhalte mit unikaler Profilbildung entwickelt, die sich in Lehre und Forschung außerordentlich erfolgreich am Markt positionieren konnten und u.a. hoch innovative Bereiche aus Telematik, Biosystemtechnik, Logistik und Automatisierungstechnik abdecken.

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Die persönliche Atmosphäre, die individuelle Betreuung durch die Lehrkräfte, die hochwertige Ausstattung der ingenieurtechnischen, natur- und wirtschaftswissenschaftlichen Labore sowie eine der modernsten Bibliotheken bieten gute Voraussetzungen für die akademischen Aus- und Weiterbildung sowie für die zielgerichtete Vorbereitung auf den Berufseinstieg.

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