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KI-Update für die Kommunikationsbranche
Themen
- 86 % der KI-Suchzitate stammen von Marken
- Falschinformationen durch KI: 45 % der Antworten fehlerhaft
- Erster KI-gesteuerter Podcast der FAZ
- Der Preis der Sichtbarkeit: Wie KI-Browser unabhängigen Journalismus unter Druck setzen
- Gute Texter bleiben unersetzlich – Handwerk schlägt Algorithmus
- Unser KI-Praxistipp: Tool-Überblick mit LMArena
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86 % der KI-Suchzitate stammen von Marken
Artikel Meedia: Artikel lesen
Yext hat untersucht, welche Quellen in Antworten von ChatGPT, Gemini und Perplexity am häufigsten zitiert werden und wie Menschen diese Suchergebnisse tatsächlich für Onlinekäufe nutzen. Das Ergebnis: Bei produktspezifischen oder standortbezogenen Anfragen stammen 86 Prozent der KI-Quellen aus Inhalten, die Marken selbst kontrollieren – etwa von Websites oder Brancheneinträgen.
Take-away für die Kommunikation:
KI-gestützte Produktsuche funktioniert situativ und lokal: Was und wo jemand sucht, entscheidet mit darüber, dass die KI am Ende auf Markenwebsites verweist. Inhalte müssen also so aufbereitet sein, dass sie leicht von KI gefunden und verstanden werden – klar, relevant und aktuell. Gleichzeitig bleibt es wichtig, auch außerhalb der eigenen Kanäle präsent und vertrauenswürdig zu sein. Unabhängige Quellen, Bewertungen oder Fachartikel sorgen dafür, dass Marken sichtbar und auch glaubwürdig bleiben. Sie sind entscheidend, wenn Nutzer:innen Orientierung oder einen Vergleich suchen.
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Falschinformationen durch KI: 45 % der Antworten fehlerhaft
Artikel heise online: Artikel lesen
Eine Studie der Europäischen Rundfunkunion (EBU) zeigt: Chatbots wie ChatGPT, Gemini oder Copilot liefern in 45 Prozent der Fälle falsche oder unvollständige Informationen – oft mit veralteten Fakten, erfundenen Quellen und mangelnder Kontexttiefe.
Take-away für die Kommunikation:
Faktenchecks, Quellenarbeit und eigene Expertise bleiben die Basis beim Einsatz von KI. Das Problem der Halluzination haben alle KI-Modelle und man darf sich nicht blind auf die Ergebnisse verlassen, auch wenn sie plausibel und glaubwürdig klingen. Man sollte im Hinterkopf behalten: Die KI gibt lieber eine Antwort mit geringer Qualität als keine Antwort. Wer Inhalte aus KI-Suchen veröffentlicht, trägt die Verantwortung.
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Erster KI-gesteuerter Podcast der FAZ
(Bild: cottonbro studio / pexels)
Artikel kress: Artikel lesen
Die FAZ veröffentlicht ihren ersten KI-generierten Podcast. Ein synthetischer Stimm-Avatar von Moderator Jan Malte Andresen fasst werktäglich die wichtigsten Nachrichten aus der Rhein-Main-Region zusammen.
Take-away für die Kommunikation:
KI eröffnet neue Wege, vorhandene Inhalte effizient weiterzuverwerten. Aus einer Pressemeldung, einem Blogpost oder einem Advertorial kann ohne großen Aufwand ein Konzept für einen Radiobeitrag oder einen Podcast entstehen und sogar „eingesprochen“ werden. Eine spannende Chance, Inhalte neu zu denken und sie in anderen Formaten auszuspielen.
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Der Preis der Sichtbarkeit: Wie KI-Browser unabhängigen Journalismus unter Druck setzen
(Bild: Perplexity)
Artikel Meedia: Artikel lesen
Perplexity bringt mit „Comet Plus“ einen Browser auf den Markt, der hinter Paywalls blickt – ganz legal und mit Vergütung für Verlage. Doch das Geschäftsmodell hat Schattenseiten: Es greift in bestehende Erlösmodelle ein, trainiert KIs mit urheberrechtlich geschützten Inhalten und übt Druck auf Publisher aus.
Take-away für die Kommunikation:
Das Modell von Perplexity zeigt, wie eng technologische Innovation und ökonomische Abhängigkeit zusammenrücken. Was als faire Kooperation erscheint – Zugang gegen Vergütung – könnte langfristig ein Ungleichgewicht schaffen und Konkurrenzdruck verschärfen. Hinzu kommt: Die KI-Modelle werden mit den Daten trainiert, die hinter den Paywalls liegen. Dadurch profitieren letztlich auch Nutzer:innen, die gar nicht zahlen, während der wirtschaftliche Wert journalistischer Inhalte sinkt.
Das wirft eine zentrale Frage auf: Wie lässt sich KI-Innovation fördern, ohne die Grundlagen des unabhängigen Journalismus zu gefährden?
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Gute Texter bleiben unersetzlich – Handwerk schlägt Algorithmus
Artikel KOM Magazin: Artikel lesen
Kolumnist Claudius Kroker erklärt, warum KI kein intelligentes Wesen ist, sondern ein Algorithmus, der Sprache nachahmt und warum Texter:innen ihr Handwerk weiterhin beherrschen müssen.
Take-away für die Kommunikation:
Das Zitat von Sprachwissenschaftler Perrin bringt es auf den Punkt: „Bleib fit im Sprachgebrauch, im Recherchieren, im Fact Checking und im Style Checking. Je besser die Maschine wird, desto besser musst du selbst sein, um die Leistung der Maschine einschätzen zu können, die für dich arbeitet.“ KI ist ein Tool – mit Grenzen. Wer sich dessen bewusst ist und sie als Sparringspartner einsetzt, kann ihre Stärken ausschöpfen, ohne die eigene Qualität zu verlieren.
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Unser KI-Praxistipp
(Bild: lmarena.ai)
Tool-Überblick mit LMArena
Kaum hat man das eine Tool verstanden, sprießt schon das nächste aus dem Boden – da Schritt zu halten, ist fast unmöglich. LMArena listet KI-Tools nach Beliebtheit und Qualität. Die Seite bietet eine Übersicht, um den Überblick im rasch wachsenden Markt zu behalten. Wir empfehlen außerdem, sich im Team aufzuteilen: Jede*r testet ein Tool für eine gewisse Zeit und teilt anschließend die Erfahrungen – so profitieren alle, ohne dass jemand im Tool-Dschungel verschwindet.