Pressemitteilung -

PRESSEMITTEILUNG: Eröffnung Peggy Buth Vom Nutzen der Angst – The Politics of Selection

10. August 2018 – Eröffnung Peggy Buth Vom Nutzen der Angst –

The Politics of Selection

Installation in Rheinhausen setzt sich mit dem Arbeitskampf auseinander.

Duisburg-Rheinhausen/Bochum. Für die mehrteilige Installation Vom Nutzen der Angst – The Politics of Selection haben die Künstlerin Peggy Buth und das Team von Urbane Künste Ruhr einen besonderen Ort gewählt:

Die in unmittelbarer Nähe zur „Brücke der Solidarität“ gelegene profanierte Kirche St. Barbara in Rheinhausen wird selbst zum Teil der Installation.

In der Ausstellung setzt sich die 1971 in Berlin geborene Peggy Buth mit der Unternehmenskultur der Friedrich Krupp AG auseinander. Ein zentrales Thema ist der Arbeitskampf der 1980er Jahre gegen die Schließung des Hüttenwerks.

Peggy Buth präsentiert in der ortsspezifischen Installation die Ergebnisse ihrer intensiven Recherchen vor Ort und setzt Dokumente aus verschiedenen Archiven mit aktuellem und eigens von ihr produziertem Material in Beziehung. Bereits seit ihrer Einzelausstellung im Museum Folkwang 2017 arbeitet Buth an dem Werkzyklus Vom Nutzen der Angst – The Politics of Selection; für Rheinhausen hat sie noch einmal ganz neue Elemente entwickelt.

Im Zentrum steht die 3-Kanal-Videoinstallation Leute wie wir, in der sich Buth mit der Bedeutung von Arbeit in Zeiten der (De-)Industrialisierung und Globalisierung auseinandersetzt und den komplexen Zusammenhang zwischen Unternehmenskultur, Arbeitersolidarität und sozialer Spaltung untersucht.

Erstmalig zeigt Buth in St. Barbara außerdem die 4-Kanal-Diaprojektion Stahl sorgt für dich aus Bild- und Textmaterial, welches u.a. aus der Krupp-Werkszeitung, aber auch aus durch die ehemaligen Arbeiter gesammelten Dokumenten stammt. In Bilder eines Arbeitskampfes sind auf fünf Monitoren, nach Themen geordnet, Ausschnitte historischer Videos zu sehen. Als filmender Kranführer hatte Erich Speh die entscheidenden sechs Jahre des Arbeitskampfes ausführlich auf Video-8 dokumentiert.

Die Performance der Leipziger Band YOR anlässlich der Ausstellungs-eröffnung erhält als Filmmitschnitt Einzug in die Installation und die von der Künstlerin konzipierte Zeitung CHOR TOR 1 mit Material und Liedtexten des Arbeiterchors TOR 1 liegt zum Mitnehmen bereit.

Britta Peters, künstlerische Leiterin von Urbane Künste Ruhr, beschreibt, was Buths Arbeit für sie so spannend macht: „Peggy Buth betreibt als Künstlerin intensive Recherchen. Sie ist oft vor Ort und setzt sich tief-greifend, fast manisch, mit der Thematik auseinander, die sie interessiert. Trotzdem unterscheidet sich ihre Arbeitsweise grundsätzlich von einem journalistischen Vorgehen. Ihr Material ist sehr heterogen, ihre Bezüge zum Teil assoziativ und eher essayistisch, aber auch erkenntnisreich. Das macht ihre Installationen ästhetisch und politisch in gleicher Weise wirkmächtig.“

Peggy Buth arbeitete für die Ausstellung nicht nur im Freien HWR-Archiv Rheinhausen, sondern auch eng mit den Menschen vor Ort zusammen. Die Künstlerin dazu: „Für mich ist die Arbeit in Rheinhausen und speziell in der Kirche St. Barbara eine besondere Erfahrung. Es ist eine Herausforderung, an einem Ort auszustellen, der selbst Teil der Geschichten ist, mit denen ich mich in meinem künstlerischen Arbeitsprozess beschäftige. Gerade der Austausch und die enge Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort haben den Weg zur Ausstellung Vom Nutzen der Angst in Rheinhausen maßgeblich mitgestaltet.“

Die nach der Schutzheiligen der Bergleute benannte Kirche St. Barbara in Duisburg-Rheinhausen wurde in den frühen 1960er Jahren auf ehemaligem Werksgebiet der Hütten- und Bergwerke Rheinhausen AG erbaut und 2011 profaniert. Entworfen von Toni Hermanns, Architekt zahlreicher Kirchen- und Verwaltungsbauten im Ruhrgebiet, ist sie mit ihrer für die damalige Zeit hochmodernen hyperbolisch-parabolischen Stahlbeton-Dachkonstruktion ein bemerkenswertes Beispiel zukunftsweisender Architektur der Nachkriegszeit.

Die Ausstellung ist vom 11.08. bis 23.09.2018 jeweils Dienstag bis Sonntag von 12 bis 20 Uhr geöffnet. Während der sechswöchigen Laufzeit bietet Urbane Künste ein vielfältiges Programm an. Ob zur Umnutzung von Kirchenbauten, moderner Architektur an Rhein und Ruhr, zur Arbeitsweise der Künstlerin, freien Archiven oder Arbeitskampf und Kirche — Gesprächsrunden und Vorträge geben tiefere Einblicke in die verschiedenen Thematiken, welche die Ausstellung miteinander verknüpft.

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