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bAV bringt auch Lebensversicherern einen Aufschwung

Die negativen Schlagzeilen rund um die Lebensversicherer reißen in letzter Zeit nicht ab. Die Lage spitzt sich immer weiter zu: Neben einer wachsenden Verunsicherung bei den Versicherten wird auch der Ruf der Lebensversicherer immer schlechter. Einen positiven Aufschwung könnte nun das Betriebsrentenstärkungsgesetz für die Branche bringen.

Der Stellenwert der Lebensversicherer für die betriebliche Altersversorgung (bAV) ist weiterhin hoch, Tendenz steigend. Vom Betriebsrentenstärkungsgesetzerwarten Experten noch einen weiteren Schub. Nach vorläufigen Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) stieg die Zahl der bAV-Verträge um 1,9 Prozent auf über 15,7 Millionen. Und auch im Beitragsvolumen spiegelt sich der Trend wider, es stieg auf fast 19,4 Milliarden Euro, was einem Plus von 5,7 Prozent entspricht.

bAV: Vorteile für Geringverdiener

Das seit dem 1. Januar 2018 geltende Betriebsrentenstärkungsgesetz soll unter anderem Geringverdiener fördern. Davon versprechen sich auch Lebensversicherer weitere Kunden – eine Win-Win-Situation sozusagen. Arbeitnehmer mit einem niedrigen Einkommen, die Grenze liegt bei einem Monatseinkommen von bis zu 2.200 Euro, können vom Arbeitgeber beim Abschluss einer betrieblichen Altersversorgung einen jährlichen Zuschuss von 240 bis 480 Euro erhalten. Dabei ist es unerheblich, ob für die bAV der Durchführungsweg Direktversicherung, Pensionskasse oder Pensionsfonds gewählt wird, diese Beiträge sind für den Arbeitnehmer in jedem Fall steuerfrei. Insgesamt sind die Beiträge für diese Durchführungswege bis zu einer Höhe von 6.240 Euro steuerfrei. Auch dies eine Neuerung durch das Betriebsrentenstärkungsgesetz, denn bisher waren die Beiträge nur bis zu einer Höhe von 4.850 Euro steuerfrei. Auch der Arbeitgeber hat einen Vorteil: Er kann 30 Prozent seiner Aufwendung, konkret zwischen 72 und 144 Euro, von der Lohnsteuer abziehen.

bAV-Verträge: Tendenz steigend

Diese Vorteile schlagen sich auch auf die Zahlen nieder. Der positive Trend aus dem Jahr 2017 wird sich laut Experten in 2018 fortsetzen und sogar verstärken. Im letzten Jahr entfielen bei den Lebensversicherern die meisten bAV-Verträge auf eine Direktversicherung. Damit lag die Zahl der Verträge bei diesem Durchführungsweg erstmals bei 8 Millionen. Auf dem zweiten Platz liegen bAV-Verträge bei Pensionskassen (rund 3,7 Millionen), etwas abgeschlagen auf Platz drei liegt der Pensionsfonds mit 491.000 bAV-Verträgen in 2017.

Der allgemeine positive Trend setzt sich auch bei den bAV-Beiträgen fort. Dabei profitierten vor allem Pensionsfonds, hier stiegen die Beiträge auf 1,5 Milliarden, was einem Plus von 10,8 Prozent entspricht. Auch bei Direktversicherungen konnten 1,9 Prozent Beiträge mehr verbucht werden, die Summe belief sich 2017 auf 7,9 Milliarden Euro. Pensionskassen konnten im Vorjahr 2,6 Milliarden Euro Beiträge nachweisen, hatten jedoch einen leichten Rückgang von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Nicht nur Arbeitnehmer freuen sich über diese Zahlen, denn sie können durch den Abschluss einer bAV aktiv für den Ruhestand sparen und damit ihren Lebensstandard sichern. Auch die Lebensversicherer sind zufrieden. Im Jahr 2000 machen bAV-Beitragseinnahmen nur 12,7 Prozent aus, 2017 waren es bereits 21,3 Prozent.

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