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Der deutsche Falsch-Sparer

Die Deutschen wünschen sich einen sorgenfreien Ruhestand und sparen dafür. Doch leider machen sie viele Fehler und haben dadurch das Nachsehen. Die Lösung: früh anfangen mit dem Sparen, gewinnbringende Produkte wählen und die Erwartungen an den Ruhestand anpassen.

Der Wunsch nach finanzieller Sorgenfreiheit im Ruhestand ist groß. Doch um an dieses Ziel zu kommen, müssten die Deutschen gewinnbringend sparen. Das tun sie aber in den meisten Fällen nicht. Da sich das Geld nicht vermehrt, muss umso mehr Kapital für die Ruhestandsfinanzierung aufgebracht werden. Ein vermeidbarer Teufelskreis.

Studie belegt: Die Deutschen sparen falsch

Eine Studie von Fidelity hat das Zusammenspiel von Ansprüchen an den Ruhestand und das dafür eingesetzte Sparverhalten untersucht. Es zeigt sich deutlich, dass bei den Deutschen die Rechnung nicht aufgeht. Sie haben hohe Ansprüche an den Lebensstandard im Alter, wählen aber Sparmethoden, die keinen großen Gewinn bringen. Wer mit 25 Jahren in Deutschland zu sparen anfängt, der muss 21 Prozent seines Jahreseinkommens einsetzen, in Großbritannien sind es hingegen nur 13 Prozent. Wer 10 Jahre später mit dem Sparen anfängt, der muss 28 Prozent des Jahreseinkommens zurücklegen. In Japan sind es nur 20 Prozent, in Großbritannien sogar nur 18.

Die deutschen Anlageprodukte werfen zu wenig ab

Ein Grund für das schlechte Abschneiden der Deutschen in diesem Vergleich ist, dass die Altersvorsorgeprodukte, die hier fürs Sparen genutzt werden, zu wenig Gewinn erwirtschaften. Im Schnitt sind es nach Inflation 2 Prozent. In den USA liegt der Gewinn bei 3,5 Prozent. Nur Japan schneidet mit 1 Prozent noch schlechter ab als Deutschland. Doch der Lebensstil der japanischen Rentner ist weitaus bescheidener als der der Deutschen. Ihnen reichen 72 Prozent ihres letzten in der Erwerbsphase erzielten Nettoeinkommens. Studien belegen, dass die Japaner damit weiterhin zufrieden sind. Anders dagegen in Deutschland: Hier planen die meisten, auch im Alter einen hohen Konsum zu pflegen. Enttäuschungen und Unzufriedenheit sind da vorprogrammiert.

Der Faktor Zeit

Beim Sparen ist Zeit der wichtigste Verbündete. Wer frühzeitig mit dem Sparen anfängt und richtig spart, der kann weniger Kapital aufwendet, um an sein Sparziel zu kommen. Wer erst mit 30 Jahren anfängt zu sparen, der muss in Deutschland 24 Prozent seines Bruttoeinkommens aufwenden. Wer noch weiter wartet und erst mit 35 Jahren mit dem Sparen fürs Alter startet, der muss sogar 28 Prozent seines Einkommens einsetzen.

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