Pressemitteilung -
Mario Barth deckt auf: "Freiheit für Flipper" - Tiergarten Nürnberg in der Kritik
In der neuen RTL-Staffel „Mario Barth deckt auf“ stand am Mittwoch Abend auch das Delfinarium des Tiergarten Nürnberg im Fokus der Kritik. Geldverschwendung, Salzwasseraustritt mit Schädigung der Umwelt, Psychopharmakagabe, Auswilderung der Tiere und politische Fehler waren die Themen des Sendebeitrags. Nina Heinemann, Christopher Posch, Nina Moghaddam, Hugo Egon Balder, Annett Möller, Florian König und die vielen anderen Prominenten forderten mit Mario Barth unter dem tosenden Beifall der Studiobesucher "Freiheit für Flipper".
Bereits im Vorfeld des Sendebeitrags schlugen die Wellen auf sozialen Netzwerken hoch. Einige Delfinarienbefürworter sorgten sich um eine angeblich unzureichende Recherche des Senders, obwohl noch keiner den Sendeinhalt kannte. Die Delfinariengegner von der Tierschutzorganisation Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) warfen dem Tiergartendirektor Dag Encke Verantwortungslosigkeit gegenüber den sensiblen Meeressäugern und den politisch Verantwortlichen in Nürnberg „Unverschämtheiten“ vor, weil sie dem „Bürger tief in die Tasche gegriffen“ hätten.
Vorgeprescht mit dem Begriff der „Unverschämtheit war jedoch der zweite Bürgermeister Christian Vogel (SPD). Auf seiner Facebook-Seite schrieb Vogel über das Wal- und Delfinschutz-Forum: „Nur der schnellen Schlagzeile wegen Fakten unter den Tisch zu kehren und Halbwahrheiten verkünden – wie es der WDSF macht – ist nicht nur ein schlechter Stil sondern schlicht unverschämt.“ Das WDSF kritisiert bereits seit mehr als acht Jahren die Delfinhaltung als „katastrophal“ und den kostenträchtigen Neubau der sogenannten „Delfinlagune“ als politisches Debakel. Ebenso deckte das WDSF die fortlaufende Medikamentengabe des Tiergartens für die Delfine auf. Aus ursprünglich geplanten 10 Millionen Investitionskosten im Jahr 2005 sind bis heute über 31 Millionen Euro geworden.
Ein Ende der Kostenspirale ich nicht abzusehen, weil durch offensichtliche Planungsfehler seit der Lagungeneröffnung im Jahr 2011 durch undichte Stellen rund 86 Tonnen Salz in die Umwelt eindrangen, wobei ein ganzer Wald zerstört wurde, mehre tausend Kubikmeter Salzwasser versickert sind und seit Entdeckung des Lecks in die öffentliche Kanalisation abgeleitet werden, berichtete der Stern. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen den Tiergarten aufgenommen, so das Bayerische Fernsehen. Auf den mehreren Millionen Sanierungskosten wird der städtische Tiergarten wohl selbst sitzen bleiben, weil die Versicherungshaftung des Planungsbüros auf 300.000 Euro beschränkt sein soll, teilte ein Journalist dem WDSF mit.
Mario Barth forderte alle Fernsehzuschauer auf, in den sozialen Netzwerken eigene Beiträge unter dem Motto "Freiheit für Flipper" zu posten. Der per Skype zugeschaltete ehemalige TV-Flipper-Trainer, Ric O'Barry, bedankte sich ausdrücklich bei Mario Barth und appelierte, keine Eintrittskarten für Delfinarien zu kaufen. WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller verwies im Sendebeitrag auf die Möglichkeiten einer Auffangstation für Show-Delfine, wie sie bereits im Dolphin Reef in Israel praktiziert worden seien. Die Tierschutzorganisationen ProWal und WDSF planen dazu das Projekt "Dolphin Care - Rescue Center Red Sea" das sie auf Facebook vorstellen.
Das WDSF fordert nach den dargestellten Skandalen in "Mario Barth deckt auf" den sofortigen Rücktritt des Nürnberger Oberbürgermeisters Ulrich Maly (SPD), des für den Tiergarten verantwortlichen zweiten Bürgermeisters Christian Vogel (SPD) und des mitverantwortlichen dritten Bürgermeisters Klemes Gsell (CSU) sowie des Tiergartendirektors Dag Encke und die Schließung des Delfinariums.
WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: „Auch wenn keiner der Verantwortlichen persönlich für das Katastrophen-Delfinarium haftet, ist es dem Bürger nicht zuzumuten, für die Fehler der Vergangenheit einzustehen. Für die Delfine muss ein sofortiges Nachzuchtverbot nach den vielen Todesfällen her und die Prüfung einer Auswilderungsmöglichkeit oder sorgsamen Betreuung in einer Meeresbucht. Eine Gefangenschaftshaltung von Delfinen ist purer Egoismus der Delfinarienbetreiber. Auch wir fordern die Freiheit für Flipper und raten dringend vom Besuch der beiden Delfinarienzoos in Nürnberg und Duisburg ab."
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