Warum Nein sagen so schwer ist

“Kannst Du mir helfen?” - “Ja, klar” - und schon ist das Ja wieder ausgesprochen. Längst bevor uns wieder bewusst ist, dass ein Nein um einiges besser gewesen wäre. Zu spät fällt uns auf, dass wir wir uns wieder ein Zeitproblem geschaffen haben. Aber weshalb ist das so?

Die Angst, Nein zu sagen

Warum fällt einem Nein sagen eigentlich so schwer? Oft werden mit einem Nein negative Gefühle verknüpft. Wie etwa die Befürchtung nicht mehr gemocht oder anerkannt zu werden. Man hat Angst, als faul, rücksichtslos oder egoistisch zu gelten. Schuldgefühle, die sich mit einem raschen Ja schnell aushebeln lassen. Kurzfristig zumindest.

Sie müssen ein Nein nicht vor anderen rechtfertigen

Um nicht in eine Überzeugungsschleife zu geraten, ist es viel sinnvoller, sich nicht rechtzufertigen. Und: Beim Überzeugen gibt es immer einen Verlierer! Im ersten Moment erfüllt uns ein Nein mit Unbehagen. Daher müssen wir uns vorher ganz klar machen: Was sind denn nun meine Befürchtungen? Wenn sich die Befürchtungen nur im Kopf abspielen, dann wirken sogar die verrücktesten Dinge richtig. Aber wenn man die Angst, wie zum Beispiel “Wenn ich meine Freundin nicht zum Yoga Kurse fahre, kündigt sie mir die Freundschaft”, Schwarz auf Weiß auf einem Zettel geschrieben sehe, dann wird einem schnell bewusst, wie unwahrscheinlich es ist, dass die von mir befürchtete Reaktion meiner Freundin auch wirklich eintreten wird. Im nächsten Schritt heißt es dann experimentierfreudig zu sein und spielerisch nein zu sagen. Üben Sie das Verneinen bei zunächst eher harmlosen Anfragen. Lassen Sie sich überraschen, wie Ihr Gegenüber reagiert. Es muss nicht sein, dass der andere enttäuscht reagiert, er kann auch Verständnis zeigen. Besser noch: Das überzeugte Nein bildet den Anfang eines wunderbaren Gesprächs!

Machen Sich sich bewusst: Sie haben bestimmte Bedürfnisse und Werte. Wägen Sie die Situation ab: Was ist gerade wichtig für mich? Über welche Energiereserven verfüge ich zur Zeit? Wozu bin ich bereit? Möchte ich Ja sagen oder doch nicht? Es muss Ihnen vollkommen klar sein, dass beide Optionen vollkommen in Ordnung sind.

5 Tipps für Ja Sager

Termine mit sich selbst vereinbaren: In Momenten, in denen Sie in Versuchung geraten, Ja zu sagen, obwohl Sie es gar nicht möchten, können mit sich selbst vereinbarte Termine eine gute Gedächtnisstütze sein.

Innehalten: Wenn Sie spontan um einen Gefallen gebeten werden, dann atmen Sie zuerst tief durch und überprüfen Sie, wie viel Energie Ihnen tatsächlich noch zur Verfügung steht.

Situationen protokollieren: Durch das Protokollieren von Situationen in denen Sie Probleme haben, Anfragen abzulehnen, lernen Sie Ihre Gefühle besser und genauer zu analysieren. Zudem können Sie dann die Motive aufspüren, die es Ihnen so schwer machen, nicht Ja zu sagen.

Nehmen Sie sich Zeit: Drängen Sie sich nicht zu raschen Entscheidungen. Ansonsten ist die Gefahr groß, wieder in eine Situation zu geraten, in welcher Sie wieder ohne Überlegung Ja sagen. Es kann helfen, die Entscheidungen in diesen Momenten einmal zu verschieben. Am Telefon können Sie zum Beispiel antworten: Ich müsste erstmals sehen, ob ich wirklich zusagen kann. Melde Dich hierzu bitte doch nochmals. Wichtig ist, dass Sie nicht sagen: Ich rufe zurück. Dann nämlich, können Sie sich nicht entlasten. Eventuell können Sie auch sagen: Rufe mich doch erneut an, wenn es noch relevant ist. So können Sie die Tür für einen andere Lösung öffnen.

Immer höflich bleiben: Bleiben Sie auch beim Nein immer locker, freundlich und selbstbewusst. Sie sollten nicht genervt oder aggressiv sein, wenn Sie Nein sagen. Schließlich soll das Nein nicht für etwas Radikales stehen.

Kraft tanken können notorische Ja Sager im Preidlhof Wellnessurlaubl in Südtirol. Dr. Elmar Teutsch, Psychologe, Psychotherapeut und Unternehmenscoach steht im Preidlhof Medical Spa auch hierbei für gezielte Beratungen zur Seite.