Pressemitteilung -
SwissAccounting fordert Professional-Titel für Absolventinnen und Absolventen eidgenössischer Prüfungen
Das Parlament debattiert diese Woche über die Notwendigkeit von Bachelor- und Mastertiteln für die höhere Berufsbildung. SwissAccounting, der grösste Schweizer Berufs- und Fachverband für Accounting mit fast 10'000 Mitgliedern, plädiert deutlich: Ja, die Titel sind wichtig – international besonders im Bewerbungsprozess. Deutschland und Österreich haben sie längst eingeführt. «Die fehlende internationale Vergleichbarkeit unserer eidgenössischen Fachausweise und Diplome schwächt die Position unserer Fachkräfte und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Schweiz», erklärt Prof. Dr. Dieter Pfaff, Präsident von SwissAccounting, und fordert die Einführung der Professional-Titel.
Als grösster Schweizer Berufs- und Fachverband für Accounting mit fast 10’000 Mitgliedern vertritt SwissAccounting die Interessen einer Berufsgruppe, deren Qualifikationen auf höchstem Niveau in der höheren Berufsbildung (HBB) angesiedelt sind. Die Absolventinnen und Absolventen der eidgenössischen Fachausweise (Berufsprüfung, BP) und Diplome (Höhere Fachprüfung, HFP) in Rechnungslegung, Controlling und Finanz- und Rechnungswesen leisten in der Schweizer Wirtschaft einen entscheidenden Beitrag – von KMU bis zu grossen, international agierenden Konzernen. Sie sind Spitzenkräfte ihres Fachs – ausgestattet mit Know-how, das am Arbeitsmarkt gefragt ist.
Aktuelle Benachteiligung im internationalen Umfeld
Trotz der hohen Einstufung der Abschlüsse auf NQR-Stufen 6 (BP) und 8 (HFP) werden diese international oft nicht als gleichrangig mit Bachelor- oder Masterabschlüssen wahrgenommen. Dies führt zu handfesten Nachteilen:
- Bewerbungsprozesse in Konzernen: Viele global agierende Arbeitgeber filtern auch in der Schweiz Bewerbungen automatisiert nach formalen Titeln (Bachelor/Master). Unsere hochqualifizierten Absolventinnen und Absolventen werden so schon vor einer inhaltlichen Prüfung ausgeschlossen.
- Mobilität innerhalb Europas: Deutschland und Österreich haben «Bachelor Professional» und «Master Professional» eingeführt und sichern so die Sichtbarkeit ihrer HBB-Abschlüsse auch im Rahmen der EU-Personenfreizügigkeit.
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Relevanz für die Schweizer Wirtschaft
Während im KMU-Umfeld der formale Titel oft zweitrangig ist, spielt er in grossen, international orientierten Unternehmen – die auch in der Schweiz zahlreich vertreten sind – eine zentrale Rolle. Gerade diese Unternehmen sind auf qualifiziertes Accounting-Personal angewiesen, das komplexe regulatorische und interkulturelle Anforderungen erfüllt. Die fehlende internationale Vergleichbarkeit unserer HBB-Titel schwächt die Position dieser Fachkräfte und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Schweiz.
Forderung an das Parlament
SwissAccounting fordert eine klare gesetzliche Grundlage für die Verwendung und den Schutz der Bezeichnungen «Bachelor Professional» und «Master Professional» – in allen drei Amtssprachen und in Englisch. Dadurch soll es möglich werden, klar verständliche Titel wie z. B. «Bachelor Professional in Accounting» einzuführen. Nur so lässt sich die Gleichrangigkeit der höheren Berufsbildung gegenüber Hochschulabschlüssen sichtbar machen und den Fachkräften der Schweiz den Zugang zu internationalen Arbeitsmärkten sichern.
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SwissAccounting vertritt als grösster Schweizer Verband für Rechnungslegung, Rechnungswesen und Controlling fast 10‘000 Mitglieder aus der gesamten Schweiz. SwissAccounting ist in der Berufsbildung die für das Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling zuständige Organisation der Arbeitswelt. Der Verband besteht seit 1936 und ist unter anderem Mitträger der beiden eidgenössisch anerkannten Prüfungen in seinem Fachbereich. Experten:innen in Rechnungslegung und Controlling sowie Inhaber:innen des Fachausweises im Finanz- und Rechnungswesen sind heute in der schweizerischen Wirtschaft die anerkannten, hoch qualifizierten Fachleute.