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Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung erstmals nur digital / Fotocredits: Aktion Mensch e.V.
Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung erstmals nur digital / Fotocredits: Aktion Mensch e.V.

Pressemitteilung -

5. Mai: Aktion Mensch warnt vor Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung in der Corona-Krise

Bonn (30.April 2020) Die Aktion Mensch warnt vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie vor einer drohenden Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung. Gerade in der aktuellen Krise zeigt sich in vielen Bereichen, dass Inklusion noch nicht funktioniert und Barrierefreiheit nicht mitgedacht wird. Darauf weist die Sozialorganisation anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai hin.

“Die Corona-Pandemie offenbart viele Schwachstellen beim Thema Inklusion. Gleichberechtigte Teilhabe und Barrierefreiheit dürfen gerade in einer gesellschaftlichen Ausnahmesituation nicht in den Hintergrund treten. Das ist aus unserer Sicht eine zentrale Botschaft für den ersten digitalen Protesttag am 5. Mai”, betont Christina Marx, Leiterin der Aufklärung bei der Aktion Mensch.

Problematische Entwicklungen

Missstände, die in der Gesellschaft bei der Umsetzung von Inklusion vorhanden sind, werden durch die aktuelle Situation zum Teil sogar noch verstärkt:

Dazu gehört etwa der mangelnde Zugang zu Informationen über das Coronavirus. Viele Angebote sind nicht barrierefrei: Sie werden zum Beispiel nicht in Gebärdensprache oder in Leichter Sprache bereitgestellt. Daher hat die Aktion Mensch eine Plattform eingerichtet, auf der diese Informationen gebündelt werden: https://www.aktion-mensch.de/corona-infoseite.html

Die Diskussion über die Isolierung von Risikogruppen, zu denen Menschen mit Behinderung häufig gehören, kann zu einer zunehmenden Ausgrenzung und Diskriminierung führen. Wenn Menschen mit Behinderung nicht als vollwertige produktive Mitglieder der Gesellschaft, sondern als vorwiegend schutzbedürftige „Kranke“ gesehen werden, widerspricht das allen Prinzipien der Inklusion und selbstbestimmter Teilhabe.

Viele Assistenz- und Pflegedienste, zu deren Klientel Risikopatienten gehören, klagen über fehlende Ausstattung mit Schutzmaterialien. Gerade im engen Kontakt mit Assistenz- und Pflegepersonal ist diese Schutzausrüstung lebenswichtig.

Für manche Kinder und Jugendliche ist Homeschooling auf Dauer problematisch, zum Beispiel für Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf, die nicht die gleichen Bildungschancen wie andere haben.

Defizite bekämpfen und gesellschaftliche Entwicklungen nutzen

Für den Aktivisten Ottmar Miles-Paul, der den ersten Protesttag am 5. Mai 1992 koordiniert hat, ist es jetzt wichtiger denn je, sich für Inklusion stark zu machen. „Die Corona-Krise zeigt uns viele Defizite auf. Barrierefreie Informationen, die alle Menschen miteinbeziehen, fehlen genauso wie passende Hilfen zur Beschulung zu Hause. Diejenigen, die Assistenz oder Unterstützung benötigen, leiden besonders unter der Situation. Der Weg aus dieser Krise muss daher barrierefrei und inklusiv sein“, fordert Miles-Paul, der in der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) aktiv ist.

Aus Sicht der Aktion Mensch sollten positive Effekte der Krise genutzt werden, um Inklusion voranzutreiben: der Trend zu Hilfsbereitschaft und Solidarität sowie die erfolgreiche und kreative Nutzung digitaler Technologien etwa bei der Umsetzung von Homeoffice.

Protesttag erstmals nur im digitalen Raum

Am 5. Mai unterstützt die Aktion Mensch regelmäßig hunderte von Vereinen und Organisationen bei der Umsetzung von Aktionen im öffentlichen Raum diesmal unter dem Motto „Inklusion von Anfang an. Jetzt geht’s los. Mit Dir!“. In diesem Jahr können diese Aktivitäten, die von Begegnungen und Gesprächen geprägt sind, aufgrund der Corona-Pandemie erstmals seit 1992 nicht vor Ort stattfinden. Die Aktion Mensch bietet daher jetzt auf ihrer Website https://www.aktion-mensch.de/was-du-tun-kannst/aktionstag-5-mai.html digitale Materialien rund um den 5. Mai – zum Beispiel Tipps für eine erfolgreiche Online-Aktion. Auf dem YouTube-Kanal der Aktion Mensch finden Sie außerdem ein Video der Schauspielerin und Vloggerin Kübra Sekin zum 5. Mai mit Engagement-Tipps: https://youtu.be/ZJ8bg6V5gPc

Weitere Informationen und Bildmaterial gibt es in unserem Pressezentrum: www.aktion-mensch.de/presse

Pressekontakt:

Ann-Kathrin Akalin

Aktion Mensch e.V.
Heinemannstraße 36
53175 Bonn
Tel: 0228 2092-384, mobil 0151 61076619

ann.kathrin.akalin@aktion-mensch.de

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Über die Aktion Mensch e. V.

Die Aktion Mensch e.V. ist die größte private Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 hat sie mehr als vier Milliarden Euro an soziale Projekte weitergegeben. Ziel der Aktion Mensch ist, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen zu verbessern und das selbstverständliche Miteinander in der Gesellschaft zu fördern. Mit den Einnahmen aus ihrer Lotterie unterstützt die Aktion Mensch jeden Monat bis zu 1.000 Projekte. Möglich machen dies rund vier Millionen Lotterieteilnehmer*innen. Zu den Mitgliedern gehören: ZDF, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Paritätischer Gesamtverband und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Seit Anfang 2014 ist Rudi Cerne ehrenamtlicher Botschafter der Aktion Mensch www.aktion-mensch.de

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