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Lily Stenzel (7) - Fotocredits: Aktion Mensch e.V.
Lily Stenzel (7) - Fotocredits: Aktion Mensch e.V.

Pressemitteilung -

Aktion Mensch appelliert: Schüler*innen mit Behinderung dürfen durch erneutes Homeschooling nicht abgehängt werden

Die aktuelle Fassung der Corona-Notbremse sieht eine Schließung der Schulen ab einer anhaltenden 7-Tage-Inzidenz von über 165 vor. In zahlreichen Landkreisen und kreisfreien Städten wurde bereits der Wechsel in den Distanzunterricht beschlossen. Eine Herausforderung, die viele Familien an ihre Belastungsgrenzen bringt und die bereits existierende Bildungsschere weiter vergrößert. Eltern von Kindern mit Behinderung haben es in der aktuellen Situation besonders schwer. Denn es fehlt die Struktur und ein Plan, wie das Homeschooling ihrer Kinder erfolgreich umgesetzt werden kann. Konkret bedeutet das:

  • Es gibt in der Regel keine Differenzierungsmaterialen und keine differenzierte Unterstützung für Schüler*innen mit Behinderung – die sonderpädagogische Förderung wird komplett den Eltern überlassen oder hängt vom individuellen Engagement einzelner Lehrer ab.
  • Die für viele Kinder mit Behinderung so wichtige Schulbegleitung bzw. Assistenz fehlt. Zwar wird sie im Sonderfall auch während des Lockdowns gewährt, muss für diesen Zeitraum aber komplett neu beantragt werden.
  • Notwendige Therapien, die vor dem Lockdown in der Schule organisiert wurden, finden nicht statt.

Fehlende Chancengleichheit

„Kinder mit Behinderung werden in der Pandemie nicht mitgedacht, es fehlen inklusive Konzepte – angefangen von barrierefreien Lernmitteln bis hin zur notwendigen Assistenz“, sagt auch Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch. „Chancengleichheit ist durch diese Umstände kaum noch gegeben.“ Dennoch kommen Schüler*innen mit Behinderung in der aktuellen Debatte um das Lernen zuhause bisher kaum vor. Deshalb appelliert die Aktion Mensch, dass Kinder mit Behinderung in der Pandemie nicht abgehängt werden dürfen.

Die Belastung ist besonders groß

So sieht es auch Familie Stenzel. Lily (7) ist die Jüngste von drei Kindern und hat das Down-Syndrom. Sie besucht die zweite Klasse einer Grundschule in Bonn und wird seit der Schulschließung im Dezember von ihren Eltern zuhause unterrichtet. „Die Schule hat uns angeboten, Lily vor Ort zu unterrichten. Dann hätte ihr auch eine Schulbegleiterin zur Seite gestanden. Aber sie hat ein schwaches Immunsystem. Wir haben Angst, dass sie sich mit COVID-19 ansteckt“, sagt Lilys Mutter Gudelia Stenzel. „Für uns ist es jedoch eine große Herausforderung, Lily zuhause zu unterrichten. Es fehlt einfach an geeigneten Lösungen. Wir fühlen uns von der Politik allein gelassen.“

Interviewangebot

Gerne vermitteln wir Ihnen ein Interview mit Familie Stenzel sowie mit Christina Marx, Leiterin der Aufklärung bei der Aktion Mensch.

Bildmaterial von Lily stellen wir Ihnen auf Anfrage gerne zur Verfügung.

Wenn Sie das Thema mit einem Statement von Lily Stenzel auch auf Ihren Social-Media-Kanälen teilen wollen, finden Sie dieses auch unter:

Facebook: https://www.facebook.com/aktion.mensch/

Instagram: https://www.instagram.com/aktion_mensch/

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Über die Aktion Mensch 

Die Aktion Mensch ist die größte private Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 hat sie mehr als vier Milliarden Euro an soziale Projekte weitergegeben. Ziel der Aktion Mensch ist, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen zu verbessern und das selbstverständliche Miteinander in der Gesellschaft zu fördern. Mit den Einnahmen aus ihrer Lotterie unterstützt die Aktion Mensch jeden Monat bis zu 1.000 Projekte. Möglich machen dies rund vier Millionen Lotterieteilnehmer*innen. Zu den Mitgliedern gehören: ZDF, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Paritätischer Gesamtverband und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Seit Anfang 2014 ist Rudi Cerne ehrenamtlicher Botschafter der Aktion Mensch www.aktion-mensch.de

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Die Aktion Mensch ist die größte private Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 hat sie mehr als fünf Milliarden Euro an soziale Projekte weitergegeben. Ziel der Aktion Mensch ist, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen zu verbessern und das selbstverständliche Miteinander in der Gesellschaft zu fördern. Mit den Einnahmen aus ihrer Lotterie unterstützt die Aktion Mensch jeden Monat bis zu 1.000 Projekte. Möglich machen dies rund vier Millionen Lotterieteilnehmer. Zu den Mitgliedern gehören: ZDF, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Paritätischer Gesamtverband und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Seit Anfang 2014 ist Rudi Cerne ehrenamtlicher Botschafter der Aktion Mensch.

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53175 Bonn
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