Pressemitteilung -
Sauerkirschen-Ernte bricht weltweit ein: Preise verdoppeln sich, Versorgung mit Montmorency-Kirschen kritisch
Düsseldorf, 11. Dezember 2025 – Cellavent Healthcare. Die weltweite Ernte von Montmorency-Sauerkirschen ist 2025 dramatisch eingebrochen. In den USA, dem wichtigsten Anbaugebiet, liegt die Ernte bei nur 190 Millionen Pfund – etwa 28 Prozent weniger als im Vorjahr. Besonders betroffen ist Nord-Michigan, die Schlüsselregion für Montmorency-Kirschen: Hier fiel die Ernte um 66 Prozent geringer aus gegenüber 2024. Parallel dazu kam es zu Erntekatastrophen in Polen und der Türkei. Die Entwicklung führt zu steigenden Rohstoffpreisen und wirft Fragen zur mittelfristigen Versorgungslage auf.
Frost und fehlende Bestäubung dezimieren Ernte
Die Ursachen für den historischen Ernteausfall liegen in einer verhängnisvollen Kombination von Wetterereignissen: Ein ungewöhnlich langer Winter in Michigan führte dazu, dass Ende April – mitten in der kritischen Blütephase – Nachtfröste die empfindlichen Kirschblüten massiv schädigten. Zusätzlich verhinderten kühle, windige Tage eine ausreichende Bestäubung durch Bienen, die bei solchen Bedingungen kaum fliegen. Nord-Michigan, das normalerweise rund 150 Millionen Pfund Montmorency-Kirschen produziert, brachte in diesem Jahr nur 66,8 Millionen Pfund ein. [1]
Wachsender Markt trifft verringertes Angebot
Die Entwicklung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Nachfrage nach Montmorency-Produkten in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen ist. Die Sauerkirschsorte, die sich durch einen hohen Gehalt an Polyphenolen und Anthocyanen auszeichnet, findet in Form von Konzentraten und Pulvern sowohl im Bereich der Sportlerernährung als auch in naturheilkundlichen Anwendungen Verwendung. Studien haben sich unter anderem mit den Eigenschaften der speziellen Kirschsorte in Bezug auf Gicht, Entzündungsprozesse und Regeneration befasst. [2,3,4]
Die verstärkte Nachfrage aus verschiedenen Anwendungsbereichen trifft nun auf ein deutlich verringertes Angebot. Wie sich dies auf die Verfügbarkeit von Endprodukten auswirkt, hängt nach Einschätzung von Branchenvertretern maßgeblich von der Vorratshaltung der einzelnen Hersteller ab. Thomas Preuß, Leiter Einkauf und Produktentwicklung bei Cellavent Healthcare, geht davon aus, dass die gestiegenen Rohstoffkosten spätestens ab dem ersten Quartal 2026 auch auf Endverbraucherpreise durchschlagen werden. "Die Frage ist nicht ob, sondern in welchem Umfang die einzelnen Anbieter Preisanpassungen vornehmen", so Preuß. "Unternehmen mit langfristigen Lieferverträgen und guter Bevorratung haben mehr Spielraum. Wir haben frühzeitig vorgesorgt und sind für das kommende Jahr gut aufgestellt. Dennoch sollten Verbraucher die Marktentwicklung generell im Auge behalten."
Preisentwicklung: Zahlen Verbraucher bald mehr?
Die verringerte Verfügbarkeit spiegelt sich bereits in der Preisentwicklung auf Rohstoffebene wider. Tiefkühlware verzeichnet Preissteigerungen von rund 75 Prozent gegenüber dem Vorjahr, bei Rohware für die industrielle Verarbeitung haben sich die Preise mehr als verdoppelt. [1] Diese Entwicklung dürfte mittelfristig auch auf Endverbraucherprodukte durchschlagen. Branchenbeobachter gehen davon aus, dass Hersteller die gestiegenen Beschaffungskosten teilweise an Verbraucher weitergeben werden.
Ausblick auf 2026
Für die kommende Saison gibt es Hoffnung: Die Kirschbäume in Michigan zeigen sich aktuell gesund mit guter Blattretention. Nach einem schwachen Erntejahr folgt häufig eine starke Ernte. Die tatsächliche Entwicklung wird jedoch maßgeblich von den Witterungsbedingungen während der nächsten Blüte- und Vegetationsperiode abhängen.
Bis zur Normalisierung der Marktsituation ist mit einer angespannten Versorgungslage zu rechnen. Fachkreise gehen davon aus, dass sich die Situation frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2026 entspannen könnte, sofern die kommende Ernte ohne klimatische Komplikationen verläuft.
Referenzen
[1] Cherry Industry Administrative Board, unveröffentlichte Branchenstatistik (2025), Cellavent Healthcare direkt übermittelt.
[2] Zhang Y, Neogi T, Chen C, Chaisson C, Hunter DJ, Choi HK. Cherry consumption and decreased risk of recurrent gout attacks. Arthritis Rheum 2012; 64(12):4004–11. doi: 10.1002/art.34677.
[3] Mansoori S, Dini A, Chai SC. Effects of tart cherry and its metabolites on aging and inflammatory conditions: Efficacy and possible mechanisms. Ageing Res Rev 2021; 66:101254. doi: 10.1016/j.arr.2021.101254
[4] Gao R, Chilibeck PD. Effect of Tart Cherry Concentrate on Endurance Exercise Performance: A Meta-analysis. Journal of the American College of Nutrition 2020; 39(7):657–64. doi: 10.1080/07315724.2020.1713246.
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