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Blick in das VR-Darmmodell der Felix Burda Stiftung
Blick in das VR-Darmmodell der Felix Burda Stiftung

Blog-Eintrag -

5 ½ Mythen über Darmkrebsvorsorge die einem das Leben kosten können.

Überraschend aber tatsächlich wahr: Die Vorsorge-Darmspiegelung wird immer beliebter. "Trotz Corona mehr Vorsorge-Koloskopien", titelt deshalb die Ärztezeitung am 09.03.2022. Um neun Prozent sei die Zahl der Vorsorgekoloskopien im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zu 2019 gestiegen. Daraus, so die Ärztezeitung unter Berufung auf Daten des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi), ergibt sich ein Plus von 23.165 Vorsorgekoloskopien gegenüber dem ersten Halbjahr 2019. Das ist ein erfreulicher Trend, der  besonders die Felix Burda Stiftung bestärkt, die seit über 20 Jahren die Prävention ins Scheinwerferlicht setzt. Insgesamt gibt es aber immer noch viel "Luft nach oben": Im Bundesdurchschnitt haben 2019 nur 1,9% der anspruchsberechtigten Männer und 1,8% der Frauen, die Vorsorge-Darmspiegelung als Teil des Darm-Checks in Anspruch genommen. Spitzenreiter im Vergleich der Bundesländer ist hier übrigens Hamburg (Männer 3,02%, Frauen 2,97%), Schlusslicht ist Hessen (Männer 1,15%, Frauen 1,08%). 
Krebs ist die Krankheit, vor der die Deutschen am meisten Angst haben. Noch vor Alzheimer und Demenz, so eine Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit im Herbst 2021. Gleichzeitig aber nutzen immer noch viele nicht das Potential der Prävention, gerade beim Darmkrebs. Dabei kann der Darm-Check ab 50 - Stuhltest oder Darmspiegelung - den Krebs im Darm verhindern. 

Die Felix Burda Stiftung hat daher für den Darmkrebsmonat März ein Ranking der häufigsten Vorurteile und Klischees erstellt und schafft Klarheit für die Gesundheit:   

 

1. „Vorsorge betrifft mich nicht. Ich habe keine Probleme mit dem Darm.“ 

EIN GEFÄHRLICHER IRRTUM.
Darmkrebs macht lange Zeit keine Beschwerden. Man kann sich gesund fühlen und dennoch Darmkrebs haben. Vorsorge heißt aber, sich ohne Symptome einer Untersuchung zu unterziehen. Denn sind erst einmal Symptome vorhanden, ist es oft für eine Heilung zu spät. Liegt kein bekannter Risikofaktor vor, wird für Männer ab dem Alter von 50 und Frauen ab dem Alter von 55 Jahren eine Vorsorge-Darmspiegelung empfohlen. Alternativ kann ab 50 ein immunologischer Stuhltest durchgeführt werden, der Blut im Stuhl und damit Anzeichen für Darmkrebs oder Vorstufen erkennt. Liegen ein oder mehrere Risikofaktoren (z.B. Darmkrebs in der Familie oder sichtbares Blut im Stuhl) vor, sollte früher mit der Vorsorge begonnen werden. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten.

Quelle:
https://www.felix-burda-stiftung.de/darmkrebsvorsorge/was-ist-darmkrebs


2. „Vorsorge bringt doch nichts.“

GANZ IM GEGENTEIL.
Immer mehr Menschen nehmen die Chance gegen Krebs in Anspruch und entscheiden sich für die kostenfreie, gesetzliche Darmkrebsvorsorge. Rund 540.000 Versicherte machen das jedes Jahr. Eine schlaue Entscheidung. Denn Vorsorge ist harmlos, Krebs dagegen kann ihr Leben zerstören. Bis heute haben rund 8,5 Millionen Menschen in Deutschland an dieser Präventionsmaßnahme teilgenommen, wodurch circa 153.000 Todesfälle und 320.000 Neuerkrankungen verhindert werden konnten.

Quellen:
Hochrechnung der Felix Burda Stiftung auf Basis der ZI-Daten von 2003 bis 2012 und Zi-Trendreport 2021)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25218160
https://www.zi.de/fileadmin/images/content/Publikationen/Trendreport_5_Leistungsinanspruchnahme_COVID_2021-10-20.pdf


3. „An Darmkrebs erkranken nur ältere Menschen.“

LEIDER FALSCH.
Das Risiko für Darmkrebs steigt zwar ab dem Alter von 50 Jahren deutlich an, der Krebs kann aber auch schon in jüngeren Jahren auftreten, wenn es z. B. Fälle von Darmkrebs in der Familie gibt.
So erkranken immer mehr junge Menschen an Darmkrebs. In Deutschland sind es jedes Jahr rund 3.400 Personen im Alter unter 50. Schon bei einem Angehörigen mit Darmkrebs oder Krebsvorstufen (Adenomen) verdoppelt sich das Risiko aller direkten Verwandten. Gibt es mehrere Fälle von Darmkrebs in der Familie oder ist der Krebs vor dem Alter von 50 Jahren aufgetreten, ist das Risiko für direkte Verwandte gegenüber der Normalbevölkerung um das drei- bis vierfache erhöht. Betroffene sollten dann bereits früher eine Darmspiegelung durchführen. Es gilt, dass die erste Vorsorgedarmspiegelung spätestens 10 Jahre vor dem Alter liegen soll, in dem beim Familienmitglied Darmkrebs oder Darmpolypen festgestellt wurden. Sind drei oder mehrere Familienmitglieder an Darmkrebs erkrankt und sind in der Familie zusätzlich noch andere Krebserkrankungen aufgetreten (Magen-, Eierstock-, Gebärmutter- oder Harnleiterkrebs), liegt möglicherweise eine spezielle erbliche Form von Darmkrebs vor (Lynch-Syndrom/ HNPCC). Nahe Verwandte haben dann ein besonders hohes Risiko, schon im jungen Erwachsenenalter an Darmkrebs zu erkranken. In diesem Fall sind für die direkten Verwandten bereits Vorsorgemaßnahmen ab einem Alter von 25 Jahren zu empfehlen.

Quellen:
MD Anderson Cancer Center: http://www.medicalnewstoday.com/releases/297080.php?tw
University of Michigan: http://www.medicalnewstoday.com/releases/305427.php
Zentrum für Krebsregisterdaten des Robert Koch Instituts: http://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Datenbankabfrage/datenbankabfrage_stufe1_node.html
Frostberg E & Rahr HB. Clinical characteristics and a rising incidence of early-onset colorectal cancer in a nationwide cohort of 521 patients aged 18-40 years. Cancer Epidemiology 2020, 66:101704


4. „Eine Darmspiegelung tut doch weh!“

WIRKLICH NICHT. SIE SCHLAFEN JA OHNEHIN.
Die Darmspiegelung wird ambulant bei einem Magen-Darm-Arzt durchgeführt. Der Patient liegt während der circa 20 Minuten dauernden Untersuchung zugedeckt auf einer Liege. Auf Wunsch erhält er eine Kurzschlafspritze. Dies ist keine Narkose, der Patient fällt lediglich in einen kurzen, leichten Dämmer-Schlaf. So spürt er während der gesamten Untersuchung keinerlei Schmerzen. Durchgeführt wird die Untersuchung von einem Facharzt (Gastroenterologe/Magen-Darm Arzt, fachärztlich tätige Internisten mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie).

Quelle:
https://www.felix-burda-stiftung.de/darmkrebsvorsorge/frueherkennung/darmspiegelung


5. „Ich ernähre mich gesund und mache Sport – mir kann nichts passieren.“

EIN TRUGSCHLUSS.
Selbst wenn ich mich gesund ernähre, nicht rauche, kein Fleisch esse und Sport treibe, kann ich trotzdem Darmkrebs bekommen.
Mit dem gesunden Lebensstil lässt sich lediglich das allgemeine Risiko etwas minimieren. Ein Schutz, im Sinne einer Sicherheit, ist dadurch allerdings nicht gegeben. Als Faustregel gilt: Durch einen gesunden Lebensstil kann ich mir nicht nur generell etwas Gutes tun, sondern auch mein Risiko für Krankheiten, wie bspw. Darmkrebs, etwas verringern. Durch einen schlechten Lebensstil - bspw. Rauchen, keine Bewegung, viel Alkohol, viel Frittiertes, viel verarbeitetes Fleisch – erhöhe ich mein Risiko an Darmkrebs zu erkranken dagegen deutlich.

Quellen:
https://www.krebsinformationsdienst.de/aktuelles/2021/news006-gesund-gelebt-warum-habe-ich-krebs.php

Prudence R. Carr et. al: Estimation of Absolute Q3 Risk of Colorectal Cancer Based on Healthy Lifestyle, Genetic Risk, and Colonoscopy Status in a Population-Based Study. Gastroenterology 2020;-:1–10
Farrall AL, Lienhard M, et al. (2020): PWD/Ph-encoded genetic variants modulate the cellular Wnt/β-Catenin response to suppress ApcMin-triggered intestinal tumor formation. Cancer Research
https://cancerres.aacrjournals.org/content/early/2020/10/20/0008-5472.CAN-20-148...


5 ½. „Wenn es mich erwischt, erwischt es mich eben.“

EINE DUMME AUSSAGE DIE NOCH NICHT MAL EINEN VOLLWERTIGEN PUNKT AUF EINER LISTE WERT IST.
Denn dieser Krebs ist anders als andere Krebserkrankungen: Man kann ihn verhindern! Und selbst rechtzeitig erkannt, ist Darmkrebs harmlos. Eine tolle Chance! Im Gegensatz zu anderen Krebsarten entwickelt sich Darmkrebs aus gutartigen Vorstufen, sogenannten Polypen. Mit der Vorsorgedarmspiegelung können diese Vorstufen frühzeitig entdeckt und noch bevor sie zu Krebs entarten entfernt werden. In 99 Prozent der Vorsorge-Darmspiegelungen wird aber ohnehin kein Krebs, sondern Vorstufen, Adenome oder gar nichts diagnostiziert. Und selbst wenn ein Krebs früh entdeckt werden sollte, liegen die Heilungschancen bei über 90 Prozent.
Der Darm-Check lohnt sich also immer! Diese Chance gegen Krebs nicht zu nutzen, wäre ziemlich blöde.


Quelle:
https://www.mynewsdesk.com/de/felix-burda-stiftung/images/darmkrebsvorsorge-statt-krank-vor-sorge-1595962



Die Empfehlung der Felix Burda Stiftung lautet daher: Mach den Darm-Check. Damit Du keinen Darmkrebs bekommst. 
Mehr dazu auf https://www.felix-burda-stiftung.de/darmcheck

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Für ein Deutschland ohne Darmkrebs

Die Felix Burda Stiftung mit Sitz in München wurde 2001 von Dr. Christa Maar (†) und Verleger Prof. Dr. Hubert Burda gegründet und trägt den Namen ihres an Darmkrebs verstorbenen Sohnes. Aus diesem persönlichen Schicksal heraus setzt sich die Stiftung ausschließlich für die Prävention von Darmkrebs ein, dem zweithäufigsten Krebs in Deutschland. Zu den bekanntesten Projekten der Stiftung zählen u.a. ihre vielfach ausgezeichneten Werbe- und PR-Kampagnen zum bundesweiten Darmkrebsmonat März, sowie der Felix Burda Award.
www.felix-burda-stiftung.de