Blog-Eintrag -
Darmkrebsvorsorge: Aufholeffekte nach der Pandemie?
So viele wie noch nie zuvor: 637.537 Vorsorge-Darmspiegelungen wurden im Jahr 2024 in Anspruch genommen.
Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hat am 7. Juli 2025 den neuesten "Zi-Trendreport zur vertragsärztlichen Versorgung in Deutschland 2024" veröffentlicht und spricht von teils deutlichen Zuwächsen bei den Früherkennungsuntersuchungen.
Danach stieg die Inanspruchnahme der Vorsorge-Koloskopie nominal auf 637.537 Untersuchungen im Jahr 2024. So viele wie noch nie zuvor seit Einführung dieser gesetzlichen Leistung im Jahr 2002. Das entspricht einer Steigerungsrate von 4,3 Prozent gegenüber 2023. Damit liegt die Vorsorge-Darmspiegelung in den Zuwächsen bei Früherkennungsuntersuchungen in der Zi-Auswertung trotz aufwändigerer Vorbereitung und Durchführung knapp hinter dem Hautkrebsscreening auf Platz 2 und noch vor der Mammographie.
Auch der Stuhltest konnte zulegen. Insgesamt wurden im Jahr 2024 1,97 Mio. Tests zur Bestimmung von okkultem Blut im Stuhl durchgeführt und somit +57 Tsd. (+3,0%) mehr als im Jahr 2023. Damit erfreut sich auch der immunologische Stuhltest wieder großer Beliebtheit.
Prof. Dr. med. Heidrun M. Thaiss, Director Medicine & Science der Felix Burda Stiftung begrüßt diese Entwicklung: „Mit Blick auf den Einbruch der Vorsorgemaßnahmen im Bereich der Krebsprävention und -früherkennung in der Pandemie scheinen Awarenesskampagnen mit Hinweisen auf die Notwendigkeit und den Erfolg präventiver Maßnahmen in der Bevölkerung angekommen zu sein. Dass dies nicht nur Nachholeffekte bleiben dürfen, muss unser Ziel sein. Angesichts der Möglichkeit, Krebsvorstufen frühzeitig zu erkennen und damit wirksam zu beseitigen, müssen wir die Inanspruchnahmeraten weiter steigern."
Hier Trendreport ansehen.