Direkt zum Inhalt springen
Die studentische Forschungsgruppe mit Studiendekan Prof. Andreas Beivers (rechts) und dem zuständigen Dozenten Norman Rexin (links).
Die studentische Forschungsgruppe mit Studiendekan Prof. Andreas Beivers (rechts) und dem zuständigen Dozenten Norman Rexin (links).

Blog-Eintrag -

Hochschule Fresenius entwickelt Nudging-Konzept: Die Test-Kit-Toilette für die Betriebliche Darmkrebsprävention.

Vier Studenten des Masterstudiengangs Wirtschaftspsychologie der Hochschule Fresenius München widmeten sich im Rahmen einer Case Study der Frage, ob Nudging Darmkrebs verhindern könne? Unter Leitung des Studiendekans Prof. Andreas Beivers und ihres Dozenten Norman Rexin gingen sie der Frage nach, inwieweit der Einsatz von Nudging-Instrumenten die Teilnahmerate an Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchungen erhöhen kann.

Um Zielgruppen besonders effizient zu erreichen, richteten sie ihren Fokus auf die Betriebliche Darmkrebsvorsorge. Diese von der Felix Burda Stiftung im Jahr 2002 erstmals pilotierte Form der Vorsorge am Arbeitsplatz, hat sich bis heute zu einem Erfolgsmodell und Standard im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) deutscher Unternehmen entwickelt.

Die Studenten Paulina Weiberg, Paulina Nitsch, Konstantin Wolf und Philip Peroni (nicht auf dem Foto) wollten diese BGM-Massnahmen mit Nudging-Elementen weiterentwickeln, um die Teilnahmeraten im betrieblichen Setting zu erhöhen.

Nach der kritischen Betrachtung verschiedener Nudging Konzepte aus der Primär- und Sekundärprävention, hat die Gruppe letztlich ein neuartiges Nudging-Konzept entwickelt: Ein Toiletten-Test-Kit.
Die Idee: In den Toiletten-Kabinen der Unternehmen sollten Dispenser mit den immunlogischen Stuhltests angebracht sein.

Der Test kann „am Ort des Geschehens“ entnommen und gleich durchgeführt werden. Vorsorge wird so deutlich vereinfacht und zeitlich attraktiver. Denn danach können die Teströhrchen mit Stuhlproben noch in der WC-Kabine in einen „Briefkasten“ geworfen werden. Diese Box für die fertigen Tests ist halbtransparent. Der Mitarbeiter sieht also, dass wohl bereits Kollegen ebenfalls schon Tests durchgeführt haben. Mit „Dummytests“, die bereits im Briefkasten deponiert werden, wird mithilfe des Majoritätseffekts diese soziale Norm verstärkt. Denn wenn die Kollegen einen Stuhltest durchführen, ist man eher dazu geneigt, das Gleiche zu tun.

Ergänzt werden die Test-Materialien in der Kabine durch leicht zugängliches und optisch ansprechendes Informationsmaterial – sei es Flyer, Infovideos via QR-Code, Step-by-step-Anleitungen direkt neben dem WC an der Kabinenwand, etc.

Ein weiterer Nudge kann im Bereich der Waschbecken platziert werden: Auf einer Tafel wird die Anzahl der täglich/wöchentlich durchgeführten Tests notiert. Über diesen „Test-Counter“ wird, für alle sichtbar, eine weitere soziale Norm aufgestellt. Mitarbeiter sehen, dass viele ihrer Kollegen sich bereits getestet haben und wollen nun auch Teil der verantwortungsvollen Gruppe sein.

„Die Studenten der Hochschule Fresenius haben mit dieser Nudging-Strategie einen raffinierten, neuen Ansatz entwickelt, der für uns ziemlich erfolgsversprechend klingt“, bemerkt Carsten Frederik Buchert, Director Marketing & Communications der Felix Burda Stiftung. „Jetzt müsste sich nur noch ein BGM-Dienstleister oder ein Unternehmen finden, die das mal pilotieren.“
Denn die Wirksamkeit des theoretischen Cases müsste noch in der Realität geprüft werden.

Weitere Details zum Nudging-Konzept im Rahmen des Settings Arbeitsplatz können bei der Felix Burda Stiftung angefragt werden.

Themen

Kategorien

Kontakt

Adriana Seefried

Adriana Seefried

Pressekontakt Referentin Public Affairs & Communications 089-9250 3178

Zugehörige Meldungen

Ein gelber Präventionspass soll auch an die Darmkrebsvorsorge erinnern

Lebensumstände erschweren die Teilnahme an der Darmkrebsvorsorge.

Studentisches Forschungsprojekt der Hochschule Fresenius München empfiehlt u.a. die Einführung eines gelben Präventionspasses, um sozioökonomisch schwäche Bevölkerungsgruppen für die Darmkrebsvorsorge zu erreichen. Ein schwieriger Alltag und kulturelle Hintergründe erschweren die Teilnahme an Präventionsmaßnahmen.

Für ein Deutschland ohne Darmkrebs

Die Felix Burda Stiftung mit Sitz in München wurde 2001 von Dr. Christa Maar (†) und Verleger Prof. Dr. Hubert Burda gegründet und trägt den Namen ihres an Darmkrebs verstorbenen Sohnes. Aus diesem persönlichen Schicksal heraus setzt sich die Stiftung ausschließlich für die Prävention von Darmkrebs ein, dem zweithäufigsten Krebs in Deutschland. Zu den bekanntesten Projekten der Stiftung zählen u.a. ihre vielfach ausgezeichneten Werbe- und PR-Kampagnen zum bundesweiten Darmkrebsmonat März, sowie der Felix Burda Award.
www.felix-burda-stiftung.de