Pressemitteilung -

Studie: Wie gesund ist der deutsche Rücken im Bundesländervergleich?

Den Gesundheitszustand deutscher Rückenschmerzpatienten im Bundesvergleich zeigt jetzt eine neue FPZ Studie. Die Messungen liegen für vier Kategorien vor: Schmerzdauer, Schmerzintensität, Medikamenteneinnahme und AU-Tage. Zwei der Ergebnisse vorweg: Gemeinsam mit Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg schlucken die Berliner die meisten Medikamente gegen Rückenschmerzen. Außerdem lassen sich die Hauptstadt-Bewohner deutlich öfter krankschreiben als die Baden-Württemberger.

Zur Studie und den Teilnehmern

Zur Erstellung der Studie haben die Wissenschaftler die Daten von 35.502 Rückenschmerzpatienten, die in den Jahren 2010 bis 2016 an einer Eingangsanalyse zur FPZ Therapie teilgenommen hatten, ausgewertet. Die Patienten wurden anhand des Standortes des Rückenzentrums, in dem sie analysiert wurden, einem Bundesland zugeteilt. Zur Erklärung: Die FPZ Therapie gilt als nachweislich wirksame* analyse- und gerätegestützte Rückenschmerztherapie für Patienten mit chronischen oder wiederkehrenden Rücken- und/oder Nackenschmerzen. Entwickelt wurde sie am Forschungs- und Präventionszentrum (FPZ GmbH) in Köln in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln.

Für die aktuelle Untersuchung wurden die Patienten nach ihrer bisherigen Dauer der Rückenbeschwerden in Jahren, nach der aktuelle Schmerzintensität bei der Analyse sowie nach den krankheitsbedingten Fehltagen am Arbeitsplatz und ihren Medikamentendosen der letzten 12 Monate befragt.

Die Ergebnisse

Die Auswertungen zeigen deutliche Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten zwischen den Bundesländern. So ist die Dauer der bisherigen Rückenschmerzen bei Patienten in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Bayern am höchsten und in Schleswig-Holstein, Sachsen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und in Baden-Württemberg am niedrigsten. Die Intensität der Rückenschmerzen, gemessen auf einer Skala von 0 (beschwerdefrei) bis 10 (unerträglich), erstreckt sich von 5,3 bis 6,6 Punkten, ist also in den Bundesländern sehr ähnlich: Die geringste Intensität findet sich in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Die höchsten Werte liegen u.a. in Schleswig-Holstein, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen vor. Die Häufigkeit, in der Medikamente gegen Rückenschmerzen eingenommen werden, zeigt eine moderate Verteilung in der Mitte Deutschlands. Mehr Medikamente werden dagegen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin eingenommen. Wenige Medikamente nehmen die Patienten in Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg ein. Die eingenommenen Einheiten pro Jahr unterscheiden sich dabei zwischen den Bundesländern sehr stark und decken einen Bereich von 67,8 bis 137,4 Einzeldosen in den 12 Monaten vor der Analyse ab. Die Tage mit Krankschreibungen weisen letztendlich ein Gefälle von Nord-Osten nach Süd-Westen auf. Auch hier unterscheiden sich die Werte mit 17,4 Tagen bis hin zu 52,1 Tagen sehr stark zwischen den Bundesländern. Insgesamt ergibt sich anhand der Daten ein sehr starkes Rückenschmerzproblem in Brandenburg und Berlin.

Anregung

Die Autoren der Studie, Dr. Frank Schifferdecker-Hoch und Dr. Michael Hollmann, sehen die Gründe für die Unterschiede in den einzelnen Bundesländern u.a. in der Versorgungs- und Bevölkerungsstruktur. Sie regen Verantwortliche aus der Gesundheitspolitik an, die Studie auf Hinweise zu untersuchen, um frühzeitig Maßnahmen ergreifen und Patienten einer wirksamen Versorgung und Therapie zuführen zu können.

*Denner A.: Analyse und Training der wirbelsäulenstabilisierenden Muskulatur. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York (1998).

Links

Themen

  • Krankheiten

Kategorien

  • rücken- und nackenschmerzen
  • wissenschaft

Das Unternehmen FPZ erforscht, entwickelt und vermarktet wirksame Präventions- und Therapieprogramme zur individuellen Verbesserung der durch Bewegungsmangel verursachten Funktionsverluste und zur Steigerung der Lebensqualität von Menschen mit Rückenschmerzen.

Mit ihren kooperierenden Ärzten, Rückenzentren und Kostenträgern bildet die FPZ GmbH mit Zentralsitz in Köln ein bundesweites Netzwerk der Rückenexperten unter der Leitung des Sozialwissenschaftlers Dr. Frank Schifferdecker-Hoch. Bereits 1990 wurde mit der Entwicklung der analyse- und gerätegestützten Rückenschmerztherapie – FPZ Therapie – für Patienten mit chronischen oder wiederkehrenden Rücken- und/oder Nackenschmerzen begonnen. 1993 wurde das damalige Forschungs- und Präventionszentrum (FPZ) gegründet. Die dort entwickelte, individuelle Therapie wird von Ärzten verordnet, von Therapeuten in FPZ Rückenzentren persönlich betreut und von aktuell mehr als 50 Kostenträgern erstattet. Das FPZ unterhält inzwischen eine einmalige Datenbank wissenschaftlicher Auswertungen zum Thema Rückenschmerz. // FPZ  GmbH. GF: Dr. rer. soc. Frank Schifferdecker- Hoch. HRB 24453 Köln.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Sammelbezeichnungen wie Ärzte, Mitarbeiter, Patienten, Wissenschaftler sind daher als geschlechtsneutral anzusehen.

Kontakt

Dr. Michael Hollmann

Wissenschaft +49 221 99530711

Catharina Kern

Pressekontakt Marketing & PR +49 221 99530651

Zugehörige Meldungen