Pressemitteilung -
Restgas entfernen aus einer Gasleitung bei Cottbus: Umpumpen sichert Gas und vermeidet Emissionen
- ONTRAS errichtet an der FGL 14 eine mobile Molchschleuse
- Umpumpen von Restgas mit mobilem Verdichter verhindert Emissionen
- Keine Versorgungseinschränkung in der Region
In den kommenden Wochen wird ONTRAS Gastransport GmbH (ONTRAS) bei Gosda (Landkreis Cottbus) an der Ferngasleitung (FGL) 14 eine mobile Molchschleuse errichten. Diese Schleuse ist ein „Bahnhof“ für Molche – intelligente Sonden – mittels derer Gasleitungen gereinigt und überprüft werden. Für die Arbeiten muss das betreffende Leitungsstück zuvor durch Schließen von Absperrarmaturen vom Gasstrom abgetrennt und das darin verbliebene Restgas vollständig entfernt werden.
Umpumpen statt ausblasen spart Gas und vermeidet Emissionen
Dazu wird ONTRAS voraussichtlich vom 10. bis 11. September zunächst einen mobilen Umpumpverdichter, auch MoBiDic genannt, einsetzen. Insgesamt werden etwa 138.000 Kubikmeter Restgas von dem zu entleerenden Abschnitt in eine andere Leitung gepumpt. Durch das Umpumpen wird der Druck in der Leitung von ca. 24 bar auf etwa 1 bar gesenkt. Anschließend werden die gasfrei zu machenden Leitungs- und Anlagenteile noch mit Luft gespült, um letzte Reste der ursprünglichen Gasfüllung zu entfernen. Dies geschieht über eine ONTRAS-Anlage außerhalb von Schlagsdorf (Guben). Die lokale Feuerwehr ist für den Fall von Anrufen wegen Gasgeruchs informiert.
Erst wenn die Leitung vollständig gasfrei ist, können die geplanten Bauarbeiten beginnen. Das durch Umpumpen gesicherte Gas kann normal weiterverwendet werden, Methanemissionen durch das sonst übliche vollständige Ausblasen werden vermieden (mehr dazu unter Hintergrundinformation).
FGL 14 versorgt Großraum Stadt Eisenhüttenstadt
Im Bereich der Baumaßnahmen hat die FGL 14 einen Innendurchmesser (DN) von 60 cm und wird mit einem Druck von max. 25 bar betrieben. Über die 1989 gebaute FGL 14 transportiert ONTRAS Gas in den Großraum der Stadt Eisenhüttenstadt. Die Versorgungssicherheit ist hier über weitere ONTRAS-Leitungen in der Region gesichert.
Hintergrundinformation
ONTRAS hat sich in seinem Nachhaltigkeitsprogramm dazu verpflichtet, Gasaustritte bei Reparaturarbeiten zu vermeiden. Für die Entfernung dieser Restgasmengen stehen, abhängig von den Gegebenheiten vor Ort, verschiedene technische Möglichkeiten zur Verfügung:
- Liegt eine in Betrieb befindliche Leitung in unmittelbarer Nähe, kann die Gasmenge – wie hier - durch Umpumpen in diese Leitung erhalten und weiterverwendet werden. Technisch bedingt muss nur eine geringe Restmenge anderweitig entfernt werden.
- Ist kein Umpumpen möglich, wird der Betriebsdruck in der Leitung so weit wie möglich abgesenkt und damit die Restgasmenge zu reduziert. Das verbleibende Restgas wird über eine Fackel kontrolliert verbrannt. Das verringert den CO2-Ausstoß gegenüber dem Ausblasen des Gases in die Atmosphäre um rund das Zehnfache. Deshalb setzt ONTRAS dieses Verfahren als Zwischenlösung ein, wenn kein Umpumpen möglich ist.
- Früher wurde standardmäßig eine Ausblasvorrichtung installiert und das Restgas kontrolliert in die Atmosphäre entlassen. Da jedoch Methan, der wesentliche Bestandteil von Erdgas, bezogen auf einen Zeitraum von 100 Jahren das Klima 25mal mehr be-einträchtigt als CO2, fielen dabei pro Kubikmeter Methan (0,75 kg) 19 Kilogramm CO2-Äquivalent an.
- Heute ist dieses Verfahren nur zulässig, wenn andere Methoden nicht einsetzbar sind, z. B. in der hier beschriebenen Ortslage aufgrund der Nähe zur Bebauung sowie der witterungsbedingt hohen Waldbrandgefahr.
- Wir arbeiten an Lösungen, das Ausblasen bzw. Abfackeln von Restgasmengen ganz zu vermeiden, etwa durch Einsetzen einer mobilen Gasverflüssigungsanlage.
Kategorien
Über ONTRAS
ONTRAS betreibt das 7.700 Kilometer umfassende Fernleitungsnetz in Ostdeutschland und verantwortet den zuverlässigen und effizienten Transport gasförmiger Energie – heute und in Zukunft. Wir gestalten den Energiemarkt der Zukunft aktiv mit, bringen Ideen ein und entwickeln nachhaltige Lösungen für unsere Infrastruktur. Dabei setzen wir auf eine zuverlässige Technik, langjährige Erfahrung und unser wichtigstes Asset: ein engagiertes Team! Unsere Gasinfrastruktur ist kompatibel mit regenerativen Gasen und unterstützt somit auch eine Vielzahl von Anwendungsfällen für Wasserstoff wie beispielsweise stoffliche Anwendungen, Mobilität und Wärme. Um unsere Infrastruktur fit für eine erneuerbare Gasversorgung zu machen, planen und realisieren wir gemeinsam mit Partnerunternehmen zahlreiche Projekte. | Mehr Informationen unter ontras.com