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Risikobarometer Selbstständige: Selbstständige fordern Bürokratieabbau
(April 2025) Deutschlands Selbstständige hoffen sehnlichst auf einen Abbau der Bürokratie: Für 59 Prozent ist das ein zentrales Anliegen. Darüber hinaus stehen die Senkung der Energie- und Rohstoffkosten (36 Prozent) und eine bessere digitale Infrastruktur (23 Prozent) ganz oben auf der Wunschliste. Das geht aus dem jetzt vorgestellten dritten Risikobarometer Selbstständige der Fachzeitung Versicherungsmonitor hervor, das von SIGNAL IDUNA unterstützt wurde.
Die Erwartung der Selbstständigen, dass der Regierungswechsel ihre Lage verbessert, ist allerdings nicht besonders groß. Im Gegenteil: 77 Prozent halten höhere Sozialabgaben im Jahr 2025 für wahrscheinlich, 76 Prozent erwarten Steuererhöhungen und ebenfalls 76 Prozent eine stärkere Regulierung.
Kernaussagen der Umfrage:
- Die wirtschaftliche Lage der Selbstständigen verschlechtert sich. 2023 schätzten 57 Prozent ihre Situation als gut oder sehr gut ein, zwei Jahre später sind es nur noch 51 Prozent.
- 22 Prozent bewerten heute das Risiko einer existenziellen Gefahr als hoch oder sehr hoch, sieben Prozentpunkte mehr als Anfang 2024.
- Die größten Risiken sehen die Selbstständigen in steigenden Kosten (20 Prozent), einem Kundenrückgang (15 Prozent), Inflation und Rezession (14 Prozent) sowie politischen Maßnahmen (10 Prozent).
- Immerhin 28 Prozent der Selbständigen befürchten, dass künstliche Intelligenz ihre Tätigkeit überflüssig machen könnte. 40 Prozent nutzen solche Techniken.
Gefragt wurde auch nach der Art der existenziellen Risiken gefragt: Krankheit oder ein Unfall mit Ausfallzeit stehen ganz oben auf der Liste der Gefahren. 42 Prozent antworten auf die Frage, ob dies ein existenzielles Risiko sei, mit „auf jeden Fall“. Das ist ein Prozentpunkt mehr als 2024. Weitere 42 Prozent antworten mit „eventuell“.
Weitere existenzielle Risiken: Ausfall der IT (unverändert 30 Prozent „auf jeden Fall“ und 39 Prozent „eventuell“), Zahlungsausfall bei einem Arbeitgeber (29 Prozent – plus zwei Prozentpunkte gegenüber 2024 – und 41 Prozent) und Schäden oder Verlust durch Einbruch oder Brand (28 Prozent – plus vier Punkte – und 39 Prozent).
Cyber- und Datenrisiken sind für 24 Prozent (plus 1 Prozentpunkt) ein existenzielles Risiko, für 45 Prozent eventuell.
Trotz dieser klaren Einschätzung: Nur rund 40 Prozent haben sich gegen Krankheit oder Unfall abgesichert, ein leichter Anstieg gegenüber 2024. Das Thema Absicherung gegen Cyber- und Datenrisiken gewinnt an Bedeutung. Schließlich waren 17 Prozent der Unternehmen bereits Opfer eines Cyber-Angriffs, 3 Prozentpunkte mehr als 2024.
32 Prozent der Befragten haben sich abgesichert, ein Plus von 7 Prozentpunkten verglichen mit 2024. 29 Prozent (plus 1 Punkt) geben an, dies zu planen, aber 39 Prozent haben das nicht vor.
Die wichtigsten Schutzmaßnahmen sind Software-Einsatz (18 Prozent), Backup (10 Prozent) und Versicherung (9 Prozent).
Hohe 59 Prozent haben den Ausfall von Maschinen und Produktionsanlagen nicht abgesichert, 18 Prozent haben eine solche Absicherung, 23 Prozent planen sie. An erster Stelle der Sicherungsmaßnahmen steht die Versicherung mit 8 Prozent, gefolgt von Eratzgeräten mit 6 Prozent.
Für 22 Prozent der Selbstständigen ist Personalmangel aktuell ein großes Problem, bei den Befragten mit mindestens einem Mitarbeiter sind es 36 Prozent.
Für das Risikobarometer Selbstständige hat die digitale Versicherungs-Fachzeitung Versicherungsmonitor bei dem Meinungsforschungsinstitut Infas Quo eine repräsentative Umfrage bei 610 Selbstständigen in Auftrag gegeben. Unterstützt wurde die Umfrage vom Versicherer Signal Iduna.
Wenn Sie Interesse an einer Kurzfassung der Studie haben, schreiben Sie bitte an anna.mondry@versicherungsmonitor.de.
Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an
Herbert Fromme (herbert.fromme@versicherungsmonitor.de) oder
Edzard Bennmann (edzard.bennmann@signal-iduna.de).