Tallink Silja: Zahlen fast wieder kostendeckend

Die Tallink Grupp hat heute die Zahlen für das zweite Quartal 2022 (1. April - 30. Juni) an der Börse veröffentlicht. Diese zeigen zwar einen Anstieg der Passagierzahlen und einen Gewinn im letzten Monat des Quartals, sind aber insgesamt durch die anhaltenden geopolitischen und daraus resultierenden wirtschaftlichen Turbulenzen beeinträchtigt.

In zweiten Quartal 2022 konnte das Unternehmen insgesamt 1.552.174 Passagiere zählen – ein Anstieg von 262,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (427.767 in Q2/2021). Die Anzahl der Frachteinheiten stieg um 18,9 Prozent auf 109.380. Der ungeprüfte konsolidierte Gewinn stieg um 139,4 Prozent auf 206,0 Millionen Euro (86,1 Millionen Euro in Q2/2021). Der ungeprüfte Gewinn vor Steuern lag bei 28,7 Millionen Euro (4,4 Millionen Euro in Q2/2021) und obwohl das Unternehmen im Juni einen Gewinn einfahren konnte, lag der ungeprüfte Nettoverlust für das gesamte zweite Quartal bei 0,7 Millionen Euro (24,3 Millionen Euro in Q2/2021). Der Gewinn vor Steuern vor der Erhöhung der Spritpreise hatte beinahe das Niveau von 2019 erreicht. Das Unternehmen hat mehrere Schritte unternommen, die Risiken aus einer Erhöhung der Benzinpreise zu mindern: Temporäre Treibstoffaufschläge auf die Ticketpreise sowie einen temporären Stopp des LNG-Antriebs aufgrund überdurchschnittlich hoher Kosten.

Insgesamt beförderte Tallink Silja im ersten Halbjahr 2022 (1. Januar bis 30 Juni) 2,3 Millionen Passagiere, das sind 227 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2021 (da waren es 694.991 Passagiere). Der ungeprüfte Umsatz des Unternehmens für den Zeitraum stieg um 123,3 Prozent auf 312,2 Millionen Euro. Der ungeprüfte Gewinn vor Steuern lag bei 17,7 Millionen Euro (-1,9 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2021) und der ungeprüfte Nettoverlust lag bei 40,7 Millionen Euro (58,8 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2021

Zum Ende des zweiten Quartals 2022 war die Nettoverschuldung von Tallink Silja im Vergleich zum Ende des ersten Quartals 2022 um 32,6 Millionen Euro gesunken und betrug 655,9 Millionen Euro. Die Liquidität des Unternehmens blieb weiterhin stark, zum 30. Juni lagen die liquiden Mittel bei 90,6 Millionen Euro (37,8 Millionen Euro am 30.Juni 2021). Daneben stehen 116,7 Millionen Euro an ungenutzten Krediten zur Verfügung (78,9 Millionen Euro am 30. Juni 2021). Der absolute Liquiditätspuffer (Cash, Cash Äquivalente sowie ungenutzte Kredite) lag am Ende des zweiten Quartals 2022 bei 207,3 Millionen Euro (116,7 Millionen Euro am Ende von Q2/2021).  

Zu den Ergebnissen äußerte sich Paavo Nõgene, CEO der Tallink Grupp, folgendermaßen:

„Trotz der Herausforderungen, vor denen wir alle weltweit im Jahr 2022 stehen, zeigen die Ergebnisse für das zweite Quartal dieses Jahres für unser Geschäft einige Anzeichen einer Erholung, auf die wir in diesem Jahr sehr gehofft hatten. Der kleine Gewinn, den wir im Juni erzielen konnten, und das nahezu ausgeglichene Ergebnis für das gesamte Quartal unter Bedingungen extremer politischer und wirtschaftlicher Turbulenzen nach einer beispiellosen globalen Gesundheitskrise, sind das Ergebnis echter harter Arbeit jedes einzelnen Mitarbeiters, unserer extremen Widerstandsfähigkeit und schiere Entschlossenheit, kämpfend voranzukommen.

Die Ergebnisse des zweiten Quartals zeigen, dass wir aufgrund der Effizienzsteigerungen und der Entscheidungen der letzten Jahre auch bei deutlich niedrigeren Passagierzahlen als vor der Coronapandemie ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis erzielen können. Wir passen unser Geschäft weiterhin an die neuen Herausforderungen deutlich höherer Treibstoffpreise sowie weiterer unser Unternehmen betreffende Preiserhöhungen, Versorgungsprobleme, globale Schwankungen des Reisevertrauens und vieles mehr an. Im Moment konzentrieren wir uns darauf, ein starkes drittes Quartal zu liefern, das aufgrund der Reisehochsaison historisch gesehen immer unser bestes Quartal des Geschäftsjahres war. Daneben liegt unser Fokus darauf, aus Sicht des Risikomanagements die richtigen Entscheidungen zu treffen und unser Unternehmen auf die anstehende Herbst-Winter-Saison vorzubereiten.“